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Die Straße nach Eden - The Other Eden

Titel: Die Straße nach Eden - The Other Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bryant
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Ausmaß dessen, was ich gerade hatte sagen wollen, bewusst wurde. Wenn man bedenkt, dass sie Zwillinge waren. Auf einmal schienen sich alle Puzzleteile zu einem unvorstellbaren Gesamtbild zusammenzufügen. »Du meinst, sie haben ihre Identität getauscht?«
    Alexander studierte den Totenschein noch einmal genau. »Wir haben hier ein offizielles Dokument, das besagt, dass deine Mutter zu einer Zeit und an einem Ort gestorben ist, wo sie deiner Aussage zufolge gar nicht gestorben sein kann. Das erscheint vollkommen sinnlos, es sei denn, bei der Toten handelt es sich um Eve, die sich als Elizabeth ausgab.«
    »Warum sollte sie das tun?«, fragte ich wie ein quengeliges Kind.
    »Komm schon, Eleanor.« Ein Hauch von Ungeduld schwang in Alexanders Stimme mit. »Wenn du unbedingt die Wahrheit in Erfahrung bringen willst, musst du auch bereit sein, sie zu akzeptieren, ob sie dir nun gefällt oder nicht.«

    Ich blickte aus dem Fenster zu dem im Licht flirrenden Wald hinüber. Er hatte natürlich Recht, in jeder Hinsicht. Also holte ich tief Atem, wandte mich wieder zu ihm und sagte: »Louis Ducoeur wuchs in Europa auf. Er ging in Frankreich zur Schule und studierte dort, daher liegt es nah, dass er nach seiner Heirat nach Paris zurückgekehrt wäre. Wenn man das in Betracht zieht, kann es eigentlich nur einen Grund geben, warum der Name meiner Mutter auf Eves Totenschein stehen würde, und zwar…« Noch immer brachte ich die Worte, von denen ich mittlerweile wusste, dass sie der Wahrheit entsprechen mussten, nicht über die Lippen.
    »Und zwar, dass sie die Identität deiner Mutter so perfekt angenommen hat, dass sogar ihr Mann sie für Elizabeth gehalten hat«, beendete Alexander den Satz für mich.
    Wieder sah ich das strahlende Gesicht auf dem Gemälde über Alexanders Klavier vor mir. War Eve wirklich fähig gewesen, einen so ausgeklügelten Plan zu ersinnen - von der Rolle meiner Mutter in diesem Spiel ganz zu schweigen? Und trotzdem … ein Identitätstausch, so unsinnig er mir heute auch vorkommen mochte, könnte den Zwillingen damals als die einzige Lösung ihrer Probleme erschienen sein. Eve hatte den Mann heiraten können, den sie liebte, aber nicht für sich gewinnen konnte, und meine Mutter war für meinen Vater frei gewesen.
    »Irgendetwas passt noch immer nicht ins Bild.« Nervöse Energie durchströmte mich, ich begann im Raum auf und ab zu gehen. »Ich kann verstehen, dass mein Großvater eine Tochter enterbt hätte, weil sie gegen seinen Willen mit einem mittellosen Musiker durchgebrannt ist. Aber er hat von seinen beiden Töchtern nie gesprochen. Wenn er glaubte, Elizabeth hätte sich nach seinen Wünschen gerichtet und Louis Ducoeur geheiratet, wieso sollte er sie dann auch verstoßen?«

    »Vielleicht hat er herausgefunden, was die Zwillinge getan haben«, meinte Alexander nachdenklich.
    »Aber dann hätte er doch sicherlich mit irgendjemandem darüber gesprochen!«
    »Glaubst du, ein Mann wie dein Großvater hätte gewollt, dass ein solches Täuschungsmanöver ans Licht der Öffentlichkeit gelangt?«
    »Glaubst du, er hätte es auch vor mir geheim gehalten?«, schoss ich zurück.
    Alexander brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich glaube, wir sollten nicht länger hierbleiben«, sagte er. »Ich vergesse immer, wie eng das alles mit deinem Leben verknüpft ist.«
    »Wir können jetzt nicht aufgeben!«, rief ich schriller und heftiger als beabsichtigt. »Es gibt einen Grund für diese Träume, und sie hängen mit alledem zusammen, was hier geschieht - und mit dem, was mit meiner Mutter und ihrer Schwester passiert ist. Vielleicht sogar mit dem Schicksal meiner Großmutter.«
    »Deiner Großmutter?«
    Sowie die Worte heraus waren, bereute ich sie auch schon, aber nun war es zu spät. »Sie starb an einer unbekannten Krankheit, deren erste Symptome sich hier zeigten, nicht in Boston«, erklärte ich. »Es heißt … ich meine, ich habe Gerüchte gehört, denen zufolge sie … sie irrsinnig war, als sie starb.«
    »Eleanor.« Alexander nahm mir den Totenschein aus den zitternden Händen. »Zum Geisteszustand deiner Großmutter kann ich nichts sagen, aber der Rest der Geschichte ist glasklar. Die Zwillinge tauschten ihre Identitäten und heirateten, ihr Vater fand das heraus und enterbte sie. Eine starb unglücklicherweise an einer häufig auftretenden tödlichen Krankheit, und damit hatte es sich dann.«
    »Warum träume ich dann von ihr?«, begehrte ich hitzig
auf. »Und warum nur dann, wenn

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