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Die stumme Bruderschaft

Die stumme Bruderschaft

Titel: Die stumme Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro
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unterwegs zum Friedhof.«
    Zur Überraschung von Marco und seinen Männern hatten die beiden einen Schlüssel. Sie öffneten das Tor und schlossen hinter sich sorgfältig wieder ab.
    Als Marco und seine Leute am Friedhofstor ankamen, versuchte ein Carabiniere das Schloss mit einem Dietrich aufzubekommen. Unter dem ungeduldigen Blick des Chefs des Dezernats für Kunstdelikte brauchte er eine ziemliche Weile, bis es endlich aufsprang.
    »Giuseppe, du suchst den Wächter. Nimm einen Carabiniere mit, falls du Schutz brauchst.«
    »Okay.«
    »Und du, Pietro, kommst mit mir. – Wo sind die beiden?«, fragte Marco die Carabinieri über Funk.
    »Ich glaube, sie sind gerade auf dem Weg zu einem Mausoleum mit einem großen Engel am Eingang«, sagte eine Stimme.
    »Okay. In welcher Richtung liegt das?«
     
    Ana Jiménez durchsuchte bereits zum zweiten Mal Turguts Wohnung: Es war niemand da, Pater Yves und seine Freunde schienen spurlos verschwunden zu sein. In der Küche war ein großer Einbauschrank. Sie öffnete den Schrank, klopfte an die Wand, sie war solide. Dann untersuchte sie den Schrankboden. Vielleicht war da ein Hohlraum, es musste doch irgendwo eine Geheimtür geben, die in einen anderen Raum führte.
    Der Boden klang hohl. Mit einem Küchenmesser gelang es ihr, die Bretter anzuheben, und plötzlich öffnete sich vor ihr eine Treppe, die nach unten führte. Es war dunkel und nicht das geringste Geräusch war zu hören.
    Wenn sie die Wohnung verlassen hatten, dann auf diesem Weg. Nach einigem Suchen fand Ana eine kleine Taschenlampe. Sie spendete nicht viel Licht, aber es war doch besser als nichts. Sie steckte eine Schachtel mit Streichhölzern ein, ein paar saubere Küchentücher, eine Kerze, empfahl sich der heiligen Gema, der Schutzpatronin für unmögliche Aufgaben, mit deren Hilfe sie einst erfolgreich ihr Studium beendet hatte, und dann stieg sie die schmale Treppe hinunter.
     
    Mendibj tastete sich im Dunkeln vorwärts. Das Atmen fiel ihm schwer. Ihm wurde schwindelig von der schlechten Luft und dem Gestank in dem Gang, aber seine einzige Chance war, zu Turguts Wohnung zu kommen, und so überwand er den Schmerz und die Schwäche und kämpfte sich weiter.
    Das Licht des Feuerzeugs reichte nicht weit, aber etwas anderes hatte er nicht. Seine größte Angst war, dass er plötzlich ganz im Dunkeln stand und die Orientierung verlor.
    Bakkalbasis Männer waren ein paar Minuten später bei dem Mausoleum angekommen. Auch sie wussten, wo der Schlüssel versteckt war. Sie stiegen die Treppe hinunter und folgten Mendibj.
     
    »Sie sind da drin«, sagte ein Carabiniere.
    Marco betrachtete den lebensgroßen Engel, der mit seinem Schwert den Eingang zu verteidigen schien.
    »Was machen wir?«, fragte Pietro.
    »Wir gehen rein und suchen sie.«
    Sie mussten erneut den Carabiniere bemühen, der darauf spezialisiert war, Schlosser aufzubrechen. Dieses hier war schwieriger zu knacken. Während er an dem Schloss hantierte, rauchten Marco und seine Männer eine Zigarette, beobachtet von ihren unsichtbaren Verfolgern.
     
    Turgut und Ismet liefen nervös in dem unterirdischen Raum auf und ab. Zusammen mit ihnen warteten noch drei weitere Männer aus Urfa. Sie waren den Carabinieri entkommen und harrten jetzt schon seit Stunden an diesem geheimen Ort aus. Die anderen müssten jeden Moment kommen. Bakkalbasi hatte gesagt, dass vielleicht auch Mendibj auftauchen würde. Sie sollten ihn beruhigen und auf den Rest der Brüder warten. Und dann wüssten sie ja, was zu tun war.
    Sie hörten eilige Schritte, und Turgut lief es eiskalt über den Rücken. Sein Neffe klopfte ihm ermutigend auf die Schulter.
    »Bleib ganz ruhig, es passiert schon nichts, wir wissen, was wir zu tun haben.«
    »Ich habe das Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren wird.«
    »Jetzt beschwör das Unglück nicht herauf. Alles wird laufen wie geplant.«
    »Nein, es wird etwas Schlimmes geschehen.«
    »Bitte halt den Mund!«
    Und da erschien Mendibj. Kaum hatte er Turgut erkannt, wurde ihm schwarz vor Augen. Ismet kniete neben ihm nieder und fühlte seinen Puls.
    »Mein Gott! Er blutet, er hat eine Verletzung ganz in der Nähe der Lunge. War hier nicht irgendwo ein Verbandskasten?«
    Turgut nickte, brachte aber kein Wort heraus. Er suchte den Verbandskasten und reichte ihn Ismet. Ismet desinfizierte die Wunde und legte Mull darauf. Das war alles, was er für Mendibj tun konnte.
    Bakkalbasis Männer ließen ihn in Ruhe machen, auch wenn sie das Ganze für

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