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Die Stunde der Gladiatoren

Die Stunde der Gladiatoren

Titel: Die Stunde der Gladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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Sklaven, ganze vier an der Zahl. Aber ich behandle sie gut, sie gehören zur Familie. Sollte mir etwas zustoßen, habe ich verfügt, sie freizulassen. Testamentarisch .«
    Â»Und weshalb nicht gleich?«
    Â»Damit wir uns recht verstehen: Ich weiß sehr wohl, woran es in diesem Staat hapert.« Varro erhob sich und begann im Raum auf und ab zu gehen. »Aber ich bin gekommen, um einen Mord aufzuklären, nicht, um mit einer Christin über Politik zu diskutieren. Die sollte man den Regierenden überlassen. So, und jetzt wäre ich dir verbunden, wenn wir zu unserem eigentlichen Thema zurückkehren könnten.«
    Â»Wie du befiehlst, Dekurio. Wo waren wir stehen geblieben?« Merabaudis verzog keine Miene. »Ach ja, bei der Kaiserin!«
    Entschlossen, sich kein weiteres Mal aus der Reserve locken zu lassen, hörte Varro über die ironische Replik hinweg. »Du sagst, dein Mann habe sie zurückgewiesen. Wie hat die Kaiserin darauf reagiert?«
    Â»Wütend, aufgebracht und erbost.« Die Hände auf dem Sims, schloss Merabaudis die Augen. »Das werde Niger noch mal leidtun, hat sie gesagt.«
    Â»Und dann?«
    Â»Anschließend hat sie ihn vor die Tür gesetzt.«
    Â»Das war alles?«
    Merabaudis nickte. »Aber keine Sorge, die Abrechnung kam prompt.«
    Â»Willst du damit andeuten, sie habe den Befehl gegeben, Niger zu …«
    Â»Nicht, was du denkst, Dekurio, dafür stand zu viel auf dem Spiel.«
    Â»Du sprichst in Rätseln.«
    Â»Was ich sagen will, ist: Sie hat es darauf angelegt, ihn zu demütigen. Vor den Zuschauern, vor dem Hofstaat, vor aller Augen.«
    Â»Du meinst also … Tut mir leid, aber das kann ich mir nicht vorstellen!«
    Â»Und doch war es so.« Merabaudis schloss die Fensterläden, entzündete eine Öllampe und sagte: »Um es kurz zu machen: Gestern Nachmittag, kurz vor dem Kampf mit Pugnax, hat Niger unverhofften Besuch bekommen. Rate mal, von wem!«
    Â»Von Maximinus?«
    Â»Genau.« Merabaudis stellte die Öllampe auf den Tisch. Dann, nach kurzem Zögern, setzte sie ihren Bericht fort. »Aber er war nicht allein. Keine Ahnung, um wen es sich bei dem Mann gehandelt hat. Niger sagt, er sei ihm irgendwie bekannt vorgekommen. Kurz darauf, beim Einmarsch, hat er ihn dann noch mal gesehen – auf den Ehrenplätzen, zwei Reihen hinter der Kaiserin.«
    Varro versank in tiefes Brüten. »Und ich Einfaltspinsel war der Meinung, es geht um Geld«, murmelte er und betrachtete seinen Ring, dessen Gravur im Halbdunkel kaum zu erkennen war. »Einfältiger geht es wirklich nicht.«
    Â»Kopf hoch, Dekurio. Jeder macht einmal einen Fehler.«
    Â»Wie zum Beispiel Maximinus.« Tief in Gedanken, hob der Advocatus den Kopf. »Du sagst, er habe euch gestern Abend einen Besuch abgestattet. Wie ich ihn kenne, nicht aus Höflichkeit, oder?«
    Â»Ganz bestimmt nicht. Es ist sogar ziemlich laut geworden.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen.«
    Â»Niger und Maximinus sind nach nebenan gegangen. War trotzdem nicht zu überhören, worum es ging.«
    Â»Nämlich?«
    Â»Maximinus hat gebrüllt, dass die Wände wackelten. Aber Niger hat sich nicht einschüchtern lassen. Hat ihm Kontra gegeben, die Meinung gesagt.«
    Â»Und dann?«
    Â»Es war so laut, dass ich Angst hatte, die beiden würden sich an die Gurgel gehen. Aber dem war nicht so. Nach einer Weile wurde es still. Eine Viertelstunde später sind die beiden dann aus dem Zimmer gekommen. Niger hat gesagt, er müsse noch mal weg. ›Mach dir keine Sorgen!‹, hat er mir zugerufen. ›Es dauert nicht lang.‹« Kurz davor, in Tränen auszubrechen, fuhr Merabaudis mit dem Hand­rücken über die Augen. »Und dann haben sich die beiden auf den Weg gemacht.«
    Â»Weißt du, wohin?«
    Â»Ja.«
    Â»Wie das?«
    Â»Ich bin ihnen gefolgt. Zum Forum. Und von dort aus weiter Richtung Baustelle.«
    Â»Und dann?«
    Â»Weit bin ich allerdings nicht gekommen.« Merabaudis stockte, Tränen im Gesicht. »Hätte ich mir nicht den Schneid abkaufen lassen, wäre Niger noch am Leben.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Er kam wie aus dem Nichts, kurz vor der Kreuzung, an der das Baustellenareal beginnt. Und er stand einfach nur da, einen Umhang über der Schulter, die Arme gekreuzt. Hat mich angeschaut. Und kein Wort gesagt.« Am Ende ihrer Kraft, brach Nigers

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