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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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herausfinden sollte, dass das alles eine schreckliche Finte ist.«
    »Mache ich. Parkt einen Block südlich des Gebäudes, ich komme dann dorthin.«
    Ich schob das Handy in meine Tasche. Als ich die Tür erreichte, gab Ben mir meinen Rucksack.
    »Wir fahren zum Obsidian?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Dann los.« Er war draußen, bevor ich etwas sagen konnte. Zum Beispiel: Es tut mir leid.
    Fünf Minuten später waren wir unterwegs. Ben fuhr, und zwar völlig konzentriert. Er sah mich nicht an, sagte kein Wort. Am liebsten hätte ich losgeheult. Doch ich musste diese Anrufe erledigen.
    »Shaun, hier spricht Kitty.«
    »Was ist los?« Seine Stimme klang eindringlich. Wir hatten alle neben unseren Telefonen gewartet.
    »Rick will zuschlagen, aber ich brauche ein paar Augen. Weiß man, wo sich Carl und Meg aufhalten?«
    »Jemand beobachtet das Haus. Ich werde es herausfinden.«
    »Und sollte jemand Arturo zu Gesicht bekommen, will ich das sofort erfahren.«

    »Alles klar. Ich rufe dich in einer Minute zurück.«
    Er war direkt. Verlässlich. Ein guter Stellvertreter. Ich hatte Glück gehabt, ihn zu diesem Zeitpunkt zu finden. Oder vielleicht waren auch einfach meine Instinkte besser, als ich gedacht hatte. Jedenfalls manche meiner Instinkte.
    Ich war hin- und hergerissen: Einerseits würde ich gern noch mehr Anrufe tätigen, andererseits wollte ich die Leitung für Shaun und Rick frei halten. Ich riskierte ein Telefonat. Cheryl ging an den Apparat.
    »Hi Cheryl?«
    »Kitty, o mein Gott, geht es dir gut? Alles in Ordnung?«
    »Ich wollte dich das Gleiche fragen.« Ihre Stimme verriet mir nichts. Sie klang immer noch hysterisch.
    »Hier ist alles in Ordnung. Dad ist nach dem Abendessen aus dem Krankenhaus gekommen. Mom hat geschlafen. Sie steht immer noch ziemlich unter Drogen. Aber es geht allen gut. Wir haben nichts gesehen.«
    Gut. »Das wollte ich hören. Ich muss jetzt auflegen, aber ich melde mich wieder. Vielleicht warte ich bis morgen früh, wenn alles in Ordnung ist.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Danke.«
    Ich legte auf und wartete auf Shauns Rückruf.
    Ben sah immer wieder in den Rückspiegel, öfter, als das durchschnittliche Fahrmanöver es erforderlich machte.
    »Was ist los?«
    »Ich glaube, jemand folgt uns.«
    Oh, das war beinahe komisch! Ich drehte mich um und sah aus dem Rückfenster. »Ist das dein Ernst?«

    »Könntest du ein bisschen weniger auffällig sein?«, fragte Ben.
    »Aber das ist göttlich. Wir werden verfolgt? Wirklich? Kann ich gleich noch aus dem Fenster schießen?«
    »Kitty, setz dich wieder richtig hin.«
    Ich drehte mich wieder nach vorne und setzte mich. Mittlerweile waren wir an der Colfax vom Freeway gefahren und nach Osten abgebogen.
    Da setzte das Rot- und Blaulicht ein.
    »Großartig«, murmelte Ben und fuhr an den Bordstein. »Ein Streifenwagen in Zivil.« Und richtig: Ein dunkler Wagen, neutral und unauffällig, hielt hinter uns. Die Lichter waren an einer Leiste auf der Rückseite der Sonnenblende hinter der Windschutzscheibe angebracht.
    »Ich, ähm, gehe einmal nicht davon aus, dass wir ihnen entwischen könnten?«
    Ben sah mich erneut an. Es war dieser ärgerliche Blick, den er in letzter Zeit so häufig hatte. Er sagte: »Keine Situation ist je dadurch verbessert worden, dass man versucht hat, vor den Cops davonzulaufen.«
    Die Fahrertür der Wagens ging auf. Ich war nicht wirklich überrascht, als Detective Hardin ausstieg.
    Ich hatte schon die Hand am Türgriff und wollte aussteigen, um ihr in den Weg zu treten, doch Ben sagte: »Lass das. Man hat uns an die Seite fahren lassen. Wir bleiben sitzen und harren wie gute kleine Bürger der Dinge.«
    Hilfsbereit rollte er ein Fenster herunter. Lächelnd lehnte Hardin sich in den Wagen.
    »Hi«, sagte sie.
    Eigentlich sollte sie zu den Guten gehören. Vielleicht
glaubte sie es nicht, doch wir waren alle auf der gleichen Seite. Ich konnte nicht zulassen, dass sie uns hier festhielt. Folglich tat ich das Einzige, was ich konnte: Ich ließ meinem großen Mundwerk freien Lauf.
    »Detective - was zum Teufel treiben Sie hier? Folgen Sie mir etwa immer noch?«
    Ich hätte mir denken können, dass sie sich mittlerweile an mich gewöhnt hatte. Sie verzog keine Miene. »Yep. Sie scheinen zu wissen, wo die ganzen interessanten Leute sind.«
    Prima. Einfach prima.
    Sie fuhr fort: »Die Leute, die wir heute geschnappt haben, scheinen überhaupt nichts dagegen zu haben, sämtliche Beteiligten zu verpfeifen. Sie wollen bloß vor Dienstag

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