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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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hatte. Das war alles. Ich kratzte daran herum. Es verheilte, glättete sich beinahe unter meiner Berührung.
    Am liebsten wäre ich unter dem Wasserstrahl geblieben.
Ich wollte nicht zu dem Krieg zurückkehren. Doch ich tat es.
    Ich fragte Ben, der Essen zubereitete: »Neuigkeiten?«
    »Nö.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Der Abend brach herein, und wir hatten keine Anrufe erhalten. Niemand hatte Carl nach dem Angriff bei KNOB gesichtet. Hardin sagte, sie lasse sein und Megs Haus überwachen, doch es schien leer zu sein. Das bedeutete, dass Carl und Meg in die Hügel gelaufen waren. Mittlerweile konnten sie überall sein. Bald würden Arturo und Rick aufwachen. Arturo würde etwas unternehmen - er würde nicht die Hände in den Schoß legen, während Rick ihn herausforderte. Die Schwierigkeit bestand nur darin, dass ich nicht erriet, was er tun, wohin er seine Leute schicken, wen er zuerst angreifen würde. Es blieb mir nichts anderes übrig, als auf einen Anruf zu warten.
    Allmählich wurde ich zu einem Kontrollfreak. Das gehörte dazu, wenn man ein Rudel anführte.
    Ben kochte Hühnchen mit Nudeln zum Abendessen. Er war ein passabler Koch - noch ein Grund, ihn bei mir zu behalten. Doch ich konnte nichts essen. Ich stand an der Balkontür und starrte nach draußen. Vom Tisch aus, der mit zwei Tellern und Besteck und einer Porzellanschüssel voll Essen in der Mitte gedeckt war, ließ er mir keine Ruhe: »Du musst essen.«
    »Ich kann nicht.«
    »Du solltest aber.«

    Ich zog einen Flunsch und klang wie ein verwöhntes Gör. »Ich kann einfach nicht.«
    Er ließ die Gabel laut klirrend auf den Teller fallen. Die anschließende Stille war zum Zerreißen gespannt. Nach einiger Zeit sagte er: »Ich wünschte, ich könnte alles richten. Ich wünschte, ich könnte dafür sorgen, dass alles aufhört. Aber das kann ich nicht. Also habe ich mir gedacht, ich koche etwas zum Abendessen. Vielleicht wird das helfen. Aber anscheinend nicht.«
    Er hatte ein weißes T-Shirt und eine Jeans an. Seine hellbraunen Haare waren ein wenig zu lang, außerdem zerzaust, weil er sich mit den Händen hindurchgefahren war. In seinem Gesicht zeichneten sich Falten ab, er sah müde aus. Richtig interessant. Er sah wie ein verdammter Rockstar aus. Ich konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Am liebsten hätte ich mich wie eine Klette an ihn gehängt.
    »Danke«, sagte ich spontan. »Danke, dass du mir zur Seite stehst.«
    Das Lächeln wurde breiter, und er neigte den Kopf. »Tja, du weißt schon. Wir sind …«
    Ich hielt eine Hand hoch, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Nicht … Sag es nicht. Lass es einfach.«
    »Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll.« Ungehalten stand er vom Tisch auf. Packte die Nudelschüssel und schob sie in den Kühlschrank. Das ganze Gerät klapperte. Ich war allerdings erleichtert; einen Augenblick dachte ich schon, er werde die Schüssel werfen.
    »Du musst gar nichts sagen.«
    Doch er fuhr fort, wobei er ins Wohnzimmer kam.

    »Vielleicht hast du Recht, vielleicht hast du die ganze Zeit über schon Recht gehabt, dass wir nicht zusammen wären, wenn wir nicht beide Werwölfe wären. Dass wir keinen Grund hätten, zusammen zu sein.«
    »Ich habe nie …«
    Er winkte mit einer frustrierten Armbewegung ab. »Nein, ich weiß, dass du es nie ausgesprochen hast. Aber du hast es von Anfang an gedacht. Und ich wollte, dass du falsch liegst. Ich wollte beweisen, dass du dich irrst. Aber hey - du irrst dich nie.«
    »Ben!«
    Doch er marschierte bereits ins Schlafzimmer zurück, wo er die Tür hinter sich zuwarf. Ich rollte mich auf dem Sofa zusammen und bedeckte mein Gesicht mit den Händen. Was passierte, wenn ich diesen Krieg gewann, aber alles verlor, was ich zu retten versuchte?
    Als mein Handy auf dem Couchtisch klingelte, ratterte es in meinem Gehirn. All meine Nerven zuckten. Es war, als hätte ich vergessen, was man mit einem Telefon machte. Dann stürzte ich hin, um an den Apparat zu gehen.
    »Guten Morgen«, sagte Rick.
    Und so fing es an. »Hi.«
    »Was ist passiert? Gibt es Neuigkeiten von Carl?«
    »Er hatte es auf KNOB abgesehen«, sagte ich.
    »Und?«
    Die ganze Sache funktionierte tatsächlich fast. Eigentlich sollte ich zufrieden sein. »Hardin hat vier seiner Wölfe in Gewahrsam. Carl ist ihr entwischt. Hardin lässt ihn suchen, aber man hat ihn noch nicht gefunden.« Ich war
mir nicht sicher, ob ich das überhaupt wollte. Würde die Polizei mit einem in die Enge getriebenen Werwolf fertig werden?
    »Und

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