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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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kurz bevor wir entkommen sind«, sagte er. Damit war das Rätsel gelöst. »Arturos Leuten blieb keine Zeit, etwas zu tun, bevor die Polizei auftauchte.«
    »Das muss ihn verrückt gemacht haben«, sagte ich.
    »Nicht, dass es uns etwas nutzen würde. Ob er die Leichen nun hat verschwinden lassen oder nicht, meine Leute bleiben tot.« Er rieb sich mit einer Hand über das Gesicht.
    »Oh, es nutzt uns sehr wohl etwas«, sagte ich. »Denn jetzt haben wir Detective Hardin auf unserer Seite.«
    »Du siehst wie jemand aus, der einen Plan hat«, erwiderte er.
    »Habe ich auch.«
    Wir drei saßen dicht beieinander, die Köpfe eng beisammen; das Ganze musste ganz klar nach einer Verschwörung aussehen. Ich erzählte ihnen, was Cormac und ich besprochen hatten - wobei ich frei umformulierte, wenn es um Reviere und Raubtiere ging, darum, sie aus der Reserve zu locken und sie in Panik geraten zu lassen.

    Den Kopfgeldjäger erwähnte ich nicht; Ben kam mir aber dennoch auf die Schliche. »Das klingt wie ein Plan von Cormac. Du bist im Gefängnis gewesen und hast mit ihm geredet.«
    »Das hatte ich nicht vor«, sagte ich. »Es ist einfach so passiert.«
    »Das wäre ja mal jemand, der im Moment sehr nützlich sein könnte«, sagte Rick.
    »Wenn ihr eure Revolution um etwa vier Jahre verschieben könnt, wäre er vielleicht verfügbar«, sagte Ben beißend.
    »Ich fürchte nicht«, erwiderte Rick.
    »Wir müssen Carl und Arturo gleichzeitig erwischen«, sagte ich. »Was immer wir tun, wir müssen sie beide drankriegen, damit sie sich nicht gegenseitig helfen können.«
    »So hat mein Plan letztes Mal ausgesehen. Jetzt müssen wir es mit weniger Leuten schaffen und obwohl sie vorgewarnt sind. Ich bin so weit, dass ich die Sache an den Nagel hängen würde.«
    »Und wohin willst du gehen? Welcher Gebieter wird dich in seiner Stadt dulden, obwohl er weiß, dass du in Denver einen Coup versucht hast und gescheitert bist?«
    Er sagte nichts, was mir Antwort genug war. Vampire zogen Großstädte vor, weil dort das Nahrungsangebot besser und es leichter war, anonym zu bleiben. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Rick sich im ländlichen Amerika durchschlug.
    »Ich habe bisher überlebt. Irgendwie finde ich schon einen Weg.«
    »Nein. Wir locken sie aus der Reserve. Wir greifen
nicht sie an - wir greifen in ihrer Nähe an. Sie werden reagieren müssen, und dann erwischen wir sie.«
    Ben sagte: »Sie werden reagieren. Und weißt du, was das bedeutet? Sie werden das angreifen, was sichtbar ist. Das bist du, Kitty.«
    »Dann wissen wir genau, wo sie sein werden.« Mein Lächeln hatte etwas Wahnsinniges.
    »Nein. Denn sie werden es nicht direkt auf dich abgesehen haben. Sie werden genau das Gleiche tun - in deiner Nähe angreifen.« Er sprach nachdrücklich, überaus scharf. Als hörte ich ihm nicht richtig zu.
    »Ich bin nicht sonderlich gut in Taktikfragen, Ben. Was willst du damit sagen?«
    »Deine Familie«, sagte Rick. »Sie werden ihre Angriffe auf deine Familie richten.«
    Ben fügte hinzu: »Deine Eltern, deine Schwester, ihre Kinder.«
    Ich blinzelte sie dümmlich an. »Das würden sie nicht tun.«
    »Sieh dir an, was Carl mit Jenny gemacht hat. Er würde es tun«, sagte Ben. »Bist du bereit, dich auf dieses Spielchen einzulassen? Bist du bereit, deine Familie als Köder zu benutzen?«
    Ich rieb mir das Gesicht, das auf einmal glühend heiß war, und fuhr mir mit den Fingern durch die zerzausten Haare. Für mich selbst zu kämpfen war eine Sache, selbst aus Gründen der Rache zu kämpfen war eine Sache. Ben drückte das Ganze so krass aus, und er hatte Recht. Ja, Carl und Arturo würden meine Familie als Zielscheibe benutzen. Es war relativ leicht, sie zu finden; schließlich
standen sie alle im Telefonbuch. Und ja, wenn ich weitermachte, würde ich sie wissentlich in Gefahr bringen. Da mir klar war, dass Carl und Arturo es auf sie abge - sehen hätten, bedeutete das, dass ich sie als Köder einsetzte. Ich war Abschaum, wenn ich auch nur darüber nachdachte.
    Doch ich tat es trotzdem.
    Die Worte, die als Nächstes aus meinem Mund kamen, fühlten sich nicht wie meine an. Ich spürte nicht mehr, dass ich noch sprach. »Dann wissen wir wenigstens, wo sie demnächst zuschlagen werden. Wir wissen, wo Carl und Arturo sein werden, und wir können uns auf sie gefasst machen. Wir werden meine Eltern bewachen und Cheryl. Wir bringen sie woandershin. Wir können sie beschützen. Wenn uns das gelingt, wird es funktionieren.«
    »Es ist ein

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