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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Risiko«, sagte Rick.
    Ich nahm alles um mich herum nur noch verschwommen wahr. »Wir müssen sie erwischen, bevor sie jemandem etwas antun können. Wir kriegen sie, bevor sie mich kriegen.« Meine Familienangehörigen. Sie würden noch nicht einmal wissen, was passierte; ich konnte ihnen das alles nicht erklären. Ich konnte fast schon hören, was Cheryl sagen würde, wenn sie Bescheid wüsste. Wie kannst du es wagen, so etwas auch nur zu denken! Sollte Nicky und Jeffy auch nur das Geringste zustoßen … Und Mom würde morgen ins Krankenhaus kommen. Ich sollte sie anrufen.
    »Ich glaube, wir können es schaffen«, sagte Ben. »Ich glaube, wir können deine Familie schützen und uns um die beiden kümmern.«

    »Meinst du?«, fragte ich hoffnungsvoll. Sein Blick wirkte genauso wahnsinnig, wie meiner sich anfühlte. Wir wussten beide, dass Carl unbedingt wegmusste. Voll und ganz. Wir beide waren der Meinung, dass es das Risiko wert war.
    Rick sagte: »Wenn ich Arturo allein erwische, ohne einen seiner Lakaien, ohne die Lykanthropen, die ihm den Rücken stärken, kann ich mit ihm und den übrigen Vampiren fertig werden.«
    »Dann muss ich mich um Carl kümmern …«
    »Kannst du das?«, fragte er. »Ich habe dich in seiner Gegenwart gesehen. Er ist immer noch dein Alpha, in gewisser Weise. Du glaubst immer noch, dass er stärker ist als du.«
    Das machte mich wütend. Ich wollte noch nicht einmal in Erwägung ziehen, dass Rick vielleicht Recht hatte. Am liebsten hätte ich geknurrt. Ben berührte meine Hand.
    »Rick. Ich kann es schaffen«, sagte ich. »Bist du mit von der Partie?«
    Der Vampir ballte seine Hände, die auf dem Tisch lagen, zu Fäusten, und sein Blick richtete sich nach innen, auf Gedanken, die ich nicht erraten konnte. Allerdings sah er zweifellos wie ein Raubtier aus, eines, das in die Enge getrieben war und allmählich gefährlich wurde. »Wenn du gewillt bist, alles hierfür aufs Spiel zu setzen, wie kann ich mich dann weigern?«
    »Wir brauchen immer noch einen Plan«, sagte Ben mit einem Lächeln.
    Ich war stärker als Carl. Das musste ich glauben. Was konnte ich, das Carl nicht konnte? Was hatte ich, das Carl
abging? Wenn ich in diesen Bahnen dachte, lag die Antwort auf der Hand. Wirklich auf der Hand. Sie hatte mir die ganze Zeit über entgegengestarrt.
    Was hatte ich, das Carl, und natürlich auch Arturo, nicht hatten? Die Midnight Hour .

Zehn
    Am Morgen rief ich Mom an. Sie ging nicht ans Telefon. Bei Dads Handy hatte ich auch kein Glück. Wahrscheinlich waren sie schon auf dem Weg zum Krankenhaus. Mom war mir eine Antwort auf meine Frage schuldig geblieben. Nein - das war ihre Antwort. Sie hatte ihre Meinung nicht geändert. Sie würde sich nicht von mir retten lassen. Wir würden den Ärzten und der modernen Medizin vertrauen müssen.
    Ehrlich gesagt war ich froh. Und wenn die Medizin nicht funktionierte, wenn die Operation nicht alles beseitigte, tja … dann konnte ich sie wieder fragen. Und wieder …
    Ich sprach ihr auf die Voicemail und entschuldigte mich dafür, dass ich nicht da war. Sie würde die ganze Familie dort haben wollen, wenn man sie in den Operationssaal schob. Bestimmt war sie enttäuscht. Doch im Moment hatte ich das Gefühl, die beste Art, meine Familie zu schützen, war, mich von ihr fernzuhalten.
    Wir hatten einen Plan, mussten jedoch warten, bis wir ihn in die Tat umsetzen konnten, und das brachte mich schier um. Die Sendung war erst Freitagabend. Ich musste erst einmal bis Freitag durchhalten. Wir hatten einiges vorzubereiten.

    Und wenn wir unterwegs waren, konnte Carl uns nicht finden.
    Ben und ich fuhren nach Longmont, um uns Cormacs Depot anzusehen.
    Der Jeep parkte bei dem Haus von Bens Mutter, einem Bungalow in der Nähe der Downtown; eines dieser süßen kleinen Häuschen aus den Dreißigern, ganz aus Backstein mit winzigen Zimmern, einer Veranda vorne und einem Schuppen hinter dem Haus.
    »Ich habe deine Mom noch immer nicht kennengelernt«, sagte ich, als wir um das Haus bogen und das Ende der Einfahrt erreichten.
    »Sie ist gerade in der Arbeit. Bringen wir die Sache hinter uns, ich möchte ihr nicht erklären müssen, warum wir uns an Cormacs Jeep zu schaffen machen.«
    Ich konnte es ihm nicht verübeln. Cormac jagte Vampire und Werwölfe, weil sein Vater - der Bruder von Bens Mutter - es getan hatte, und dessen Vater vor ihm. Es lag bei ihnen in der Familie. Bens Mutter wusste gut genug Bescheid, um erraten zu können, in welche Schwierigkeiten wir

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