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Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman

Titel: Die Stunde der Hexen - Midnight Hour 4 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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dich, sondern auf das, was die ganze Sache ins Rollen gebracht hat.«
    »Wohin geht er?«, fragte ich trotzdem.
    »Zum Radiosender. Er hat es auf KNOB abgesehen.«
    »Wann?«
    »Jetzt, er befindet sich in diesem Moment auf dem Weg dorthin!«

Zwölf
    »Was hat er vor? Alle umbringen? Glaubt er wirklich, damit durchzukommen? Oder vielleicht will er auch bloß auf die Teppiche pinkeln«, meinte ich mürrisch zu Ben, als wir in den Wagen stiegen. Er antwortete nicht, sondern grinste bloß und bedachte mich mit seinem Habichtsblick. Ganz der Anwalt aus dem Gerichtssaal. Das Ganze schien ihm beinahe Vergnügen zu bereiten.
    Er fuhr, und ich ließ es zu, weil ich einiges zu tun hatte. Ich hatte Becky während unseres Telefonates gebeten, Shaun und alle, die sie erreichte, anzurufen und dorthin zu bestellen. Wir konnten uns eine richtige Straßenschlacht liefern. Ich sollte mich bloß entscheiden, ob wir die Sharks oder die Jets sein wollten.
    Carl gegenüber besaß ich einen Vorteil: einen Kontakt bei der Polizei von Denver. Ich rief Hardin an.
    »Hardin.«
    »Hier spricht Kitty, ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Was ist los?« Sie klang ernst und nüchtern, was mir Mut machte.
    »Ich glaube, ich stecke in Schwierigkeiten. Es sind die Werwölfe. Sie haben es auf mich abgesehen.«
    »Das hat etwas mit Ihrem kleinen Bandenkrieg zu tun, nicht wahr? Ich werde nicht Partei ergreifen.«

    » Mein kleiner Bandenkrieg? Ich habe ihn nicht angefangen, ich versuche bloß aufzuräumen!«
    »Dann geben Sie also zu, dass Sie Ihre Finger mit im Spiel haben?«
    Darauf gab es keine richtige Antwort, oder? »Ich glaube, es sind die Werwölfe, die in diese Morde in dem Lagerhaus verwickelt gewesen sind.«
    »Sind Sie sich da sicher?«
    Da fiel mir ein, dass ich zwar Becky vertraute, wir allerdings keinen Grund zu der Annahme hatten, dass Mick ihr die Wahrheit erzählte. Er war vielleicht gar nicht wirklich auf unserer Seite. Eventuell hatte Carl ihm aufgetragen, uns diese Informationen zukommen zu lassen, uns einen falschen Hinweis zu geben, während er ein anderes Ziel angriff.
    Jedenfalls wäre das eine denkbare Möglichkeit, wenn ich der Meinung wäre, dass Carl auch nur eine clevere Zelle in seinem gesamten Gehirn hatte.
    »Ja.« »Wo?«
    »Beim Sender. Bei KNOB.«
    »Ich gehe einmal davon aus, dass Sie im Moment dorthin unterwegs sind?« Ich bejahte, und sie sagte: »Wir sehen uns.« Und legte auf.
    Es sah aus, als würden wir uns tatsächlich eine Straßenschlacht liefern.
    »Bist du bereit hierfür?«, fragte Ben.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wie viele Leute wird er deiner Meinung nach bei sich haben?«

    »Sechs, vielleicht sieben. Mehr aber, wenn Meg dabei ist.«
    »Und wir haben die Polizei von Denver. Nicht schlecht. Was passiert, wenn Hardin und ihre Leute zu spät eintreffen? Wir drei können nicht gegen sieben von ihnen kämpfen. Vier, falls Shaun es rechtzeitig dorthin schafft.«
    »Vielleicht kann ich mit Carl sprechen. Es ihm aus - reden.«
    »Wie Gabe es getan hat? Hast du die Kanone dabei?«
    »Nein«, sagte ich leise, denn ich wusste, was er davon hielt. Ich schwächelte. Ich verdrängte. »Vielleicht kann ich ihm mit den Krallen den Garaus machen.«
    »Keine Sorge. Ich habe die anderen im Kofferraum.«
    Die anderen. Plural. Je müder ich wurde, desto lächerlicher klang dieser Plan.
    »Ich will ihm nicht noch einmal die Stirn bieten.«
    »Du musst dich ihm nur entgegenstellen, bis die Polizei eintrifft. Vergiss nicht, dass es hier nicht um dich geht. Es geht um Jenny.«
    Das ließ von neuem Wut in mir aufsteigen. Das und der Umstand, dass Carl - vorhersehbarerweise - nicht direkt mich ins Visier genommen hatte, sondern etwas, das mir nahestand. Der Teil von mir, an den er nie herangekommen war: mein Job. Was für ein Mistkerl.
    Viel zu schnell brauste Bens Auto auf den Parkplatz des Senders. Becky war bereits da, und Shaun kam gleich hinter uns angefahren. Sie hatten die Schultern hochgezogen und waren wachsam, darauf gefasst, sich verteidigen zu müssen. Beide sahen aus, als würden sie
sich beim geringsten Anzeichen von Gefahr entweder in die Schlacht stürzen oder zurück in die Wagen springen und davonfahren. Ich wusste nicht recht, ob Ersteres oder Letzteres.
    Ich sprang aus Bens Auto, bevor es ganz zum Stehen gekommen war. »Ist er schon hier?«
    Bevor sie antworten konnten, fuhr ein Truck mit quietschenden Reifen an den Bordstein, ohne sich auch nur die zusätzlichen paar Sekunden Zeit zu nehmen, in den Parkplatz zu

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