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Die Stunde des Adlers (Thriller)

Die Stunde des Adlers (Thriller)

Titel: Die Stunde des Adlers (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus A. Will
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perfekt in den Plan. Ein bisschen Unruhe würde Klein schon brauchen, um von Hartenstein unauffällig in die Zelle zu verfrachten.
    Als Reserveoffizier ließ Klein die neuen Laster regelrecht antreten und umherfahren wie bei einer Exerzierübung. Klein ließ ein- und wieder ausfahren, das Bunkertor öffnen und schließen, um zu sehen, ob alles passte. Nach einer halben Stunde hatte er das ganze Außengelände in totale Unordnung versetzt, sodass niemand bemerkte, dass zwei junge Wachmänner kurz ihren Brummer direkt neben Kleins Auto stellten, während er die weiteren Laster so dirigierte, dass es auf der anderen Seite des großen Geländes fast einen Unfall gegeben hätte.
    Binnen einer Minute war das »Paket« von Hartenstein umgeladen. Es war ein Kinderspiel für Klein gewesen, genau diesen neuen Lkw dann tief in den Bunker zu beordern. Die beiden jungen Wachleute gehörten zu seiner Ortsgruppe der Markigen, denen er den Job hier im letzten Jahr in subversiver Voraussicht organisiert hatte. Der Lagerdienst wechselte nur einmal die Woche – normalerweise immer dienstags. Passte also alles perfekt, denn neues Geld kam ja immer montags.
    18.00 Uhr
    Abends um sechs waren die beiden Dohms und Veronica de Borquese kaum einen Schritt weitergekommen. Kuhn und Kanzler, BND und BKA, die EZB und die D-Day-Gruppe – sie alle waren ja zur Kontaktierung ausgefallen. Die waren die Gegenseite, oder zumindest wusste man sie alle nicht einzuschätzen. Simone Dohm hatte weiße Zettel geholt, auf denen sie aufgeschrieben hatten, wen man überhaupt befragen konnte.
    Zu Sicherheitschef Alex Winter hatte Dohm absolutes Vertrauen. Der bullige Expolizist war vor seiner Beförderung sein persönlicher Bodyguard gewesen. Der konnte jedoch nur einen ordnungsgemäß geparkten Dienstwagen in der Tiefgarage melden. Und kein Taxi hatte von Hartenstein von der Bundesbank weggefahren. Im Gästehaus hatte sich auch niemand erinnern können, ihn überhaupt hinein- oder hinausgehen gesehen zu haben. Zuvor hatte von Hartenstein den ganzen Tag, bis auf das Mittagessen, in seinem Büro gearbeitet.
    Sein Assistent Hutter war seit Montag krank und ging nicht ans Telefon. Hatte jedenfalls Frau Ladberg gesagt, die ansonsten auch nicht gewusst hatte, wo ihr Chef stecken könnte. Dass Dohm die Sicherheit der Bundesbank zu Hutters Wohnung geschickt hatte, hatte auch nichts gebracht. Niemand hatte geöffnet. Dohm hatte daraufhin angewiesen, Hutter zu suchen, wo auch immer der stecken könnte. Eltern, Freundin und so weiter.
    So gab es am Abend nur zwei Menschen, die von Hartenstein noch gesehen oder gesprochen hatten: Dohms Fahrer hatte Triple H gegen 16 Uhr vor dem Gästehaus telefonieren sehen. Mit Tracy Bellamie. Das hatte sich mit Frau Ladberg rekonstruieren lassen. Mehr wussten sie nicht, da Dohm die Engländerin nicht erreichen konnte. Er hatte um ihren Rückruf gebeten und dies direkt auf sein Handy.
    Während die Damen weiterrecherchierten, rannte Dohm auf und ab, ging hinaus in den Garten, stellte sich an die Stelle, wo seine Frau das Gold vergraben hatte, und kratzte sich wieder und wieder das Kinn. Irgendwie war wenigstens das ein beruhigendes Gefühl, denn so langsam bekam Dohm Angst. Simone hatte immer viele Dinge richtig gemacht. Aber in einem würde er ihren Rat nie befolgen: zurückzutreten und abzuhauen. Genauso wenig, wie das sein Freund getan hatte.
    Ganz ruhig stand er plötzlich da, das Gold schien besänftigend auf ihn zu wirken, als sein Handy in der Tasche diese Ruhe störte.
    »Dohm.«
    »Herr Präsident, ich bin es, Frau Ladberg. Entschuldigen Sie die Störung, aber mir ist doch noch etwas eingefallen.«
    »Schon gut, lassen Sie hören.«
    »Herr von Hartenstein war ja den ganzen Tag im Büro, bis auf das Mittagessen.«
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Ja, aber vielleicht ist es ein Hinweis, dass er mit Peter Schwander essen war.«
    »Dem ZDF-Mann?«
    »Ja. Das ist ein alter Schulfreund von ihm. Die treffen sich immer wieder mal.«
    »Gut, ich rufe ihn an. Haben Sie seine Nummer?« Dohm rannte ins Haus.
    »Die hilft nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich habe gerade die Zeitung durchgeblättert und die Nachricht gelesen, dass er am Steuer seines Autos einen Herzinfarkt bekommen hat.«
    »Wann?«
    »Gestern.«
    »Scheiße.« Dohm konnte sich in so einem Moment nicht zurückhalten.
    »Aber da ist noch etwas.«
    »Was denn noch?«
    »Am Nachmittag nach dem Essen rief Herr Schwander noch einmal an und gab mir durch, dass er sich am selben Abend um

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