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Die Stunde des Adlers (Thriller)

Die Stunde des Adlers (Thriller)

Titel: Die Stunde des Adlers (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus A. Will
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19 Uhr wieder mit Herrn von Hartenstein zum Essen treffen wollte.«
    »Erst Mittag- und dann Abendessen?«
    »Ja.«
    »Hatten die irgendetwas zu besprechen, von dem Sie wissen, Frau Ladberg?«
    »Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls können sie sich nicht mehr getroffen haben. Schwander war ja schon tot.«
    »Wissen Sie, wo die sich treffen wollten? Vielleicht ist Hanns ja hingegangen?« Inzwischen hatte sich Dohm wieder zu den beiden Frauen ins Wohnzimmer gesellt und hatte sie herangewinkt. Beide stellten sich so neben ihn, dass sie mithören konnten.
    »Nein, er muss das selbst arrangiert haben. Aber es ist noch etwas, Herr Präsident.«
    »Was denn? Lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen.«
    »Ich weiß noch genau, dass es 15.30 Uhr war, als Herr Schwander anrief. Der Chef war gerade am Telefon. Deshalb hat er es mir einfach ausgerichtet: ›19 Uhr Abendessen‹. Ich mache immer eine Telefonnotiz mit Uhrzeit und mir immer eine Kopie davon.«
    »Und?«
    »In der Zeitung steht im Polizeibericht, dass das Auto kurz vor 15 Uhr gegen den Baum gefahren sein muss.«
    Die beiden Frauen hielten sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    »Frau Ladberg, wenn Triple H zum Essen geht, ohne dass Sie buchen: Wo würde er hingehen?«
    »›Da Fredo.‹« Veronica sagte es zuerst. Am Telefon hörte Dohm: »Genau.«
    »Frau Ladberg, danke. Das ist die erste Spur.« Dohm musste gar nichts weiter sagen. Alle drei machten sich sofort auf in Richtung Ausgang. Dass sie noch nicht selbst auf Alfredo gekommen war, ärgerte de Borquese mächtig. Ihr Hirn schien wirklich blockiert zu sein, sie war daher heilfroh, dass sie zu dritt nach ihrem Mann suchten.
    18.30 Uhr
    Kurz vor dem Ginnheimer Spargel klingelte Dohms Handy erneut. Vor lauter Euphorie über die erste Spur hatte er Tracy Bellamie ganz vergessen. Dafür aber mindestens zwei Sicherheitsleute der Bundesbank bei Winter hierher bestellt. Schließlich gab es jetzt einen mysteriösen Toten, der noch telefoniert haben sollte, ein falsches Foto und einen Brief, der auch nicht mehr ins Bild passte.
    »Hallo Tracy.« Dohm gab sich sehr jovial, als er die Londoner Nummer im Display sah, und machte den Damen ein Zeichen, dass sie still sein sollten. Das, was er jetzt am wenigsten brauchen konnte, war eine Journalistin auf einer neuen Fährte.
    »Hallo Herr Präsident. Was kann ich denn für Sie tun? Ist ja selten, dass man von einem Notenbanker direkt um Rückruf aufs Handy gebeten wird.«
    »Tracy, hören Sie, ich habe eine Bitte.« Dann erklärte er anschweifend, was für ein toller Bundes- und Notenbanker Triple H doch wäre und dass er ihm zum 30. Jubiläum persönlich als Freund ein kleines Buch mit Episoden aus seinem Leben schenken wollte. Dass er sie dafür gewinnen wollte.
    »Sind es wirklich schon 30? Ich dachte, das wäre erst in zwei, drei Jahren.« Dohm holte Luft, denn natürlich hatte Tracy recht.
    »Referendariat, Tracy. So etwas habt ihr nicht, oder?«
    »Stimmt.«
    »Das zählen wir dazu. Machen Sie mit? Details schickt mein Büroleiter in den nächsten Tagen.«
    »Sicher. Ich schreibe dann über die D-Mark.«
    »Ach Tracy.« Dohm lachte gequält.
    »Kleiner Scherz.« Wenn die wüsste, dachte Dohm.
    »Aber bitte kein Wort zu Triple H. Es soll eine Überraschung werden. Haben Sie mit ihm denn nach unserem Essen noch mal gesprochen? Nicht dass wir Geheimnisse hätten …«
    »Gestern. Natürlich sage ich nichts. Quellenschutz. Ich muss ihn aber noch mal anrufen.«
    »Wieso?«
    »Na ja, er sagte mir, ich solle die deutschen Abendnachrichten um 19 Uhr anschauen. Da habe ich mir diese heute -Sendung angeguckt – ich kann ja ein bisschen Deutsch –, aber alles war normal.«
    »Ach Tracy, manches Mal ist er zu Scherzen aufgelegt. Schauen Sie heute lieber die Nine O’Clock Evening News der BBC.«
    »Stimmt auch wieder. Noch ein Kommentar für meinen Newsletter über die Markigen?«
    »Lassen wir das, Tracy. Auf bald.« Da die Damen dieses Mal nur seine Seite gehört hatten, musste Dohm nun erst einmal berichten.
    »Das stinkt doch zum Himmel.« Simone Dohm war die Ruhigste der drei. Vielleicht auch, weil sie am wenigsten selbst involviert war: »Hanns wollte sich um 19 Uhr mit ZDF-Mann Schwander zum Abendessen treffen, und Tracy Bellamie sollte um19 Uhr die heute -Sendung anschauen. Was immer zwischen Mittag- und Abendessen geschehen sollte, Schwander hat es wohl nicht mehr machen können. Sonst wäre es in der heute -Sendung gewesen. Eine andere Erklärung gibt es

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