Die Stunde des Jägers - EXOCET
aufgerissen, und herein kam der Unteroffizier, gefolgt von einem Araber, der ein großes Holztablett mit zwei Schüsseln Eintopf, Schwarzbrot und Kaffee trug. Obwohl er
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den Kopf gesenkt hielt, kam er Villiers irgendwie bekannt vor.
»Los, beeilen Sie sich!« befahl der Unteroffizier in schlechtem Arabisch.
Der Araber stellte das Tablett auf den kleinen Holztisch am Fußende von Lewins Bett und schaute auf, und in dem Augenblick, in dem Villiers und Lewin erkannten, daß es Salim bin al Kaman war, wandte sich der Unteroffizier zur Tür.
Salim zog einen Dolch aus dem linken Ärmel, hielt dem Mann den Mund zu, riß ein Knie hoch, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und ließ ihm den Dolch unter die Rippen gleiten. Sachte legte er den Unteroffizier aufs Bett und wischte den Dolch an dessen Uniform ab.
Dann lächelte er. »Ich mußte immer wieder an dein Versprechen denken, Villiers Sahib: daß deine Leute in Dhofar eine Menge zahlen würden, um dich zurückzubekommen.«
»Das heißt also, daß du zweimal kassierst – bei beiden Seiten. Gesunder Geschäftssinn«, bemerkte Villiers.
»Gewiß, aber die Russen haben auch keinen ehrlichen Handel mit mir getrieben. Ich muß schließlich an meine Ehre denken.«
»Und die anderen Wärter?«
»Sitzen beim Abendessen. Das habe ich alles von Freunden in der Küche erfahren. Der Mann, dessen Stelle ich einnahm, trug auf dem Weg hierher eine dicke Beule am Schädel davon, natürlich alles arrangiert. Hamid wartet mit Kamelen am Rand des Stützpunkts.«
Sie gingen hinaus. Salim schob die Riegel vor, sie folgten ihm rasch durch den Korridor und kamen ins Freie. Der Luftwaffenstützpunkt Fasari lag still im Mondschein.
»Seht euch das an«, meinte Salim. »Kein Mensch paßt auf. Selbst die Wachposten sitzen beim Essen. Bauern in Uniform.« Er langte hinter eine Blechtonne an der Wand und zog ein Bündel hervor. »Zieht das an und folgt mir.«
Es waren zwei wollene Mäntel mit spitzen Kapuzen, wie sie
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die Beduinen nachts zum Schutz vor der Wüstenkälte trugen. Sie schlüpften hinein und folgten Salim zu den Hangars.
»Kein Zaun um die Anlage, keine Mauer«, flüsterte Villiers.
»Die Wüste ist die wirksamste Mauer«, gab Lewin zurück.
Hinter den Hangars erhoben sich die Dünen links und rechts und schienen den Anfang eines ausgetrockneten Flußbettes zu bilden. »Das Wadi al Hara«, erklärte Salim. »Es öffnet sich eine Viertelmeile entfernt zur Ebene. Dort wartet Hamid.«
»Ist dir vielleicht eingefallen, daß Kirow seine Schlüsse zieht und auf Salim bin al Kaman kommt?« fragte Villiers.
»Aber sicher. Inzwischen sind meine Leute schon auf halbem Weg zur Grenze und nach Dhofar.«
»Gut«, meinte Villiers. »Mehr wollte ich nicht wissen. Jetzt möchte ich dir etwas sehr Interessantes vorführen.«
Er ging zu dem in der Nähe geparkten Sandkreuzer und zwang sich hinein. Salim protestierte in einem heiseren Flüstern: »Villiers Sahib, das ist Wahnsinn.«
Villiers ließ sich hinters Steuerrad fallen, der Raschid kletterte rasch auf das Fahrzeug, gefolgt von Lewin. »Ich habe das gräßliche Gefühl, daß das alles meine Schuld ist«, sagte der alte Russe. »Wir erleben jetzt den SAS in Aktion, nehme ich an?«
»Im Zweiten Weltkrieg zerstörte der SAS unter David Stirling in Nordafrika mehr Maschinen der Luftwaffe am Boden als RAF und Amis im Luftkampf. Ich will Ihnen zeigen, wie das gemacht wird«, sagte ihm Villiers.
»Kann auf eine andere Version der Kugel im Rücken hinauslaufen, von der Sie sprachen.«
Villiers betätigte die Zündung und sagte, als der Motor ansprang, auf arabisch zu Salim: »Kommst du mit dem MG zurecht?«
Salim packte die Griffe der Degtjarow. »Allah sei uns gnädig.
Dieser Mann hat Feuer im Hirn. Er ist nicht ganz normal.«
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»Steht auch das im Koran?« fragte Villiers spöttisch und trat aufs Gaspedal. Das Dröhnen des 100-PS-Motors übertönte die Antwort des Arabers.
Der Sandkreuzer donnerte davon. Villiers riß ihn hart herum und demolierte das Leitwerk der ersten MIG. Er beschleunigte noch und richtete am Rest der in einer Reihe aufgestellten Maschinen ähnliche Verwüstungen an. Da die Heckpartien der beiden Hubschrauber zu hoch waren, konzentrierte er sich auf die Pilotenkanzeln, deren Acrylverglasung der acht Tonnen schwere, stahlgepanzerte Sandkreuzer mit Leichtigkeit eindrückte.
Er fuhr einen weiten Kreis und
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