Die Stunde des Jägers - EXOCET
rief Salim zu: »Die Hubschrauber! Versuch auf die Treibstofftanks zu halten!«
Vom Hauptverwaltungsgebäude drang nun das Heulen einer Alarmsirene herüber, Stimmen hallten durch die Nacht, es wurde geschossen. Salim bestrich die beiden Hubschrauber mit Dauerfeuer, bis der Tank der linken Maschine explodierte, einen Feuerball in die Nacht aufsteigen ließ, brennende Trümmer in alle Richtungen schleuderte. Einen Augenblick später ging der zweite Hubschrauber hoch, direkt neben der MIG, die ebenfalls in Brand geriet.
»Das reicht!« rief Villiers. »Jetzt gehen sie alle in die Luft. Machen wir, daß wir hier rauskommen.«
Als er das Steuer herumriß, schwenkte Salim das Maschinengewehr und trieb die Soldaten zurück, die auf sie zugestürmt kamen. Villiers bemerkte, daß Kirow aufrecht stehenblieb und seine Pistole ruhig abfeuerte, während sich alle anderen Männer auf der anderen Seite der Startbahn zu Boden warfen; eine tapfere, aber fruchtlose Geste. Und dann erklommen sie die steile Düne, Ketten wühlten den Sand auf, und erreichten den Anfang des wadi. Auf dem Boden des alten Flußbettes stellten Felsblöcke hier und dort Hindernisse dar, aber im Mondlicht war gute Sicht. Villiers hielt den Fuß auf dem Gaspedal und fuhr schnell.
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»Alles in Ordnung?« rief er Lewin zu.
»Ich glaube schon«, erwiderte der alte Russe. »Bin immer noch am Nachprüfen.«
Salim tätschelte das Degtjarow-MG. »Was für eine Schönheit. Besser als jede Frau. Die behalte ich, Villiers Sahib.«
»Die hast du dir auch verdient«, gab Villiers zurück. »So, jetzt brauchen wir nur noch Hamid aufzulesen und auf Teufel komm raus zur Grenze rasen.«
»Kein Hubschrauber, der uns jagen kann«, brüllte Lewin.
»Eben.«
»Du hättest es verdient, Raschid zu werden, Villiers Sahib«, sagte Salim. »So viel Spaß hatte ic h seit vielen Jahren nicht mehr.« Er hob einen Arm. »Ich hielt sie in meiner Hand, und siehe, sie waren wie Staub.«
»Wieder aus dem Koran?« fragte Villiers.
»Nein, mein Freund«, erklärte Salim bin al Kaman. »Diesmal aus deiner Bibel, Altes Testament.« Er lachte laut und triumphierend auf, als sie aus dem wadi herauskamen und zur Ebene hinunterfuhren, wo Hamid wartete.
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2.
DI 5, jene Abteilung des britischen Geheimdienstes, die sich mit Gegenspionage, den Aktivitäten von Geheimagenten und Subversion innerhalb des Vereinigten Königreiches befaßt, existiert offiziell nicht, obwohl ihre Diensträume in einem weiß-roten Backsteingebäude nicht weit von Londons Hilton Hotel zu finden sind. DI5 kann aber nur ermitteln, keine Verhaftungen vornehmen. Derlei Aufgaben sind Sache der Beamten von Scotland Yards Special Branch, der Staatssicherheitspolizei.
Die Zunahme des internationalen Terrorismus und seine Auswirkungen in Großbritannien, besonders im Zusammenhang mit der irischen Frage, wuchs jedoch selbst Scotland Yard über den Kopf, so daß der Generaldirektor von DI5 mit Unterstützung des Premierministers 1972 eine als »Gruppe Vier« bekannte Abteilung einrichtete, die direkt dem jeweiligen Premier unterstand und Maßnahmen gegen alle Fälle von Terrorismus und Subversion koordinierte.
Zehn Jahre später wurde DI5 noch immer von Brigadier Charles Ferguson geleitet, einem großen, täuschend freundlich aussehenden Mann, an dem nur die Guards-Krawatte dezent auf einen militärischen Hintergrund hinwies. Die knittrigen grauen Anzüge, die er am liebsten trug, die Lesebrille mit den halbmondförmigen Gläsern und das struwwelige graue Haar verliehen ihm eher das Aussehen eines unbedeutenden Dozenten an einer Provinzuniversität.
Obwohl er ein Büro im Generaldirektorat hatte, zog er es vor, in seiner Wohnung am Cavendish Square zu arbeiten, die von seiner zweiten Tochter, Ellie, einer Innenarchitektin, für ihn hergerichtet worden war. Der Adam-Kamin war echt, das Feuer ebenso. Ferguson war ein Feuermensch. Auch der Rest des
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Raumes war im georgianischen Stil gehalten, alles perfekt aufeinander abgestimmt, einschließlich der schweren Vorhänge.
Die Tür ging auf, und sein Diener Kim, naik aus einem Gurkha-Regiment, trat mit einem Silbertablett ein, das er am Kamin abstellte. »Ah, der Tee«, sagte Ferguson. »Bitten Sie Captain Fox, mir Gesellschaft zu leisten.«
Er goß Tee in eine Tasse aus feinem Porzellan und griff nach seiner Zeitung, der Times. Die Nachrichten von den FalklandInseln klangen nicht übel. Britische
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