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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Pferdestall fuhr und hielt. Die Gauberts sahen zu, wie einige Männer ausstiegen und zwei, die drinnengeblieben waren, verschiedene Gegenstände hinausreichten. Kemal sprang aus dem Fahrerhaus und entriegelte die Türen des Hauptstalls.
    Paul Gaubert sagte: »Das ist Monsieur Bobsts Mann. Der mit

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    dem komischen Namen.«
      »Das ist aber das einzig Komische an ihm«, sagte sein Vater. »Kemal.« Er legte die Fallen, die er hielt, auf die Erde und nahm seine Flinte hoch. »Wir sehen mal nach, was das zu bedeuten hat.«

      Kemal kam gerade aus dem Stall, als sie sich näherten. Er zündete eine Zigarette an, lehnte sich an den Wagen und wartete.

      »Bonjour, Monsieur«, sagte Maurice Gaubert. »Da sind Sie ja wieder.«

    »Stimmt.«
    »Und Monsieur Bobst, kommt er auch?«
    »Wahrscheinlich morgen.«

      Paul Gaubert trat unter Kemals abschätzendem Blick nervös von einem Fuß auf den anderen. Sein Vater sagte: »Können wir etwas für Sie tun, Monsieur?«
      »Paßt auf, ob sich hier Fremde rumtreiben.« Kemal nahm einige Tausendfranc-Scheine aus seiner Brieftasche und hielt sie hoch. »Sie verstehen?«
      »Sehr gut, Monsieur.« Gaubert nahm das Geld. »Was Sie hier machen, geht niemanden was an, ja? Wenn uns etwas auffällt, sage ich Ihnen Bescheid.«
      Kemal sah ihnen nach und ging dann wieder in den Stall, wo seine Leute die Dinge sortierten, die sie abgeladen hatten.
    »So, und jetzt aufstellen«, sagte er. »In Zweierreihe.«

      Sie gehorchten dem Befehl hastig und standen einen Moment später in Habtachtstellung in einer Doppelreihe da. Er schritt an ihnen auf und ab und musterte sie. »Für mich seit ihr jetzt wieder bei der Armee, gewöhnt euch also möglichst schnell daran, sonst gibt’s Zunder!«

      Corwin hatte einen Citroen besorgt, und als der Wagen am Abend vor Gabrielles Haus in der Avenue Victor Hugo hielt,

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    war Jackson am Steuer, während Harry Fox und Villiers hinten saßen.
      »Da wären wir«, sagte Fox. »Jetzt wissen Sie zumindest, worum es geht.«
    »So sollte es scheinen.«

      »Noch etwas. Dieser Professor Bernard, den ich erwähnt habe. Ab und zu rufen sie ihn noch aus Buenos Aires an, wenn sie technische Probleme mit den Exocets haben, die noch da sind. Viele können es allerdings nicht sein. Unsere Spezialisten haben gestern abend zwei Gespräche mitgeschnitten.«

    »Das ist nicht sehr gut«, sagte Villiers.
      »Ich weiß. Brigadier Ferguson meint, es dürfe nicht weitergehen. Er möchte, daß Sie sich darum kümmern, da Sie schon mal hier sind.«
    »In Ordnung«, sagte Villiers gleichgültig.

      »Gut. Und wenn es dem Sergeant Major nichts ausmachen würde, mich nun zum Flughafen Charles de Gaulle zu bringen, könnte ich die letzte Maschine nach London erwischen.«

      »In Ordnung. Harvey, fahr Captain Fox hinaus«, sagte Villiers. »Du brauchst mich nicht abzuholen, ich kann zu Fuß zurück. Bis nachher.«
      Er stieg aus, und als er sich gerade entfernen wollte, öffnete Fox die Wagentür einen Spalt weit. »Tony?«

    Villiers drehte sich um. »Was ist?«
    »Machen Sie’s ihr nicht zu schwer.«

      Villiers sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an und steckte die Hände in die Taschen. Nach einer Weile wandte er sich ab und ging, ohne noch etwas gesagt zu haben, ins Haus.

    »Du siehst gut aus«, sagte er.
      Sie stand am Kamin, in dem Gasflammen lodernde Scheite imitierten. Sie trug einen schwarzen Seidenoverall und hatte das Haar nach hinten gebunden und war barfuß.

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    »Du auch. Wie war es dort unten?«
      »So ungefähr wie im schottischen Hochland an einem besonders schlechten Tag.« Er lachte rauh. »Meinetwegen können die Argentinier es haben. West-Falkland kann kaum etwas zu seinen Gunsten vorbringen. Ich würde jederzeit Nordirland oder Oman vorziehen.«
      »Was ist eigentlich los?« fragte sie. »Was spielen wir diesmal, Tony?«

      Unvermittelt war wieder eine Vertrautheit zwischen ihnen, eine Wärme. Nicht Liebe, wenigstens nicht im strengen Sinne des Wortes, aber etwas, das – sie wußte es – nie ganz verschwinden würde. Es würde mehr oder weniger bis zu dem Tag da sein, an dem sie sterben würde.

      »Spiele, meine Liebe.« Tony ging zum Sideboard und schenkte sich einen Cognac ein. »Das treiben wir doch auf jeder Ebene, von der Premierministerin, Galtieri und Reagan angefangen.«
      »Und du, Tony, was für ein Spiel hast du all diese Jahre getrieben? Das Todestrieb-Spiel?«
      Er lächelte

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