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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Sehr stilvoll.«
    Montera sank das Herz. »Wie Sie wünschen.«

      Bobst wandte sich zu Gabrielle. »Was wurden Sie von ein paar Tagen auf dem Land halten?«
      »Nicht allzuviel«, antwortete sie, aber dann sah sie Monteras Gesicht und begriff, wie wenig Zeit sie nur noch haben würden. Das vertrieb für den Moment alle Gedanken an den Auftrag, den Ferguson ihr gegeben hatte.
    »Überschlafen Sie es«, sagte Bobst.
      Sie stand auf. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Ich bin sehr müde.«
      »Natürlich«, sagte Bobst. »Ich habe mich gefreut, Sie kennenzulernen.«
      Stirnrunzelnd sah er ihnen nach und wartete noch eine Weile, ehe er zahlte, um dann ohne ein Wort an Wanda hinauszugehen. Sie hastete hinter ihm her und hatte Mühe, auf ihren hochhackigen Pumps das Gleichgewicht zu ha lten.

      Als sie ihn einholte, stand er am Bordstein, zündete sich mit einem Streichholz eine Zigarette an und wartete auf ein Taxi. Ohne sie eines Blickes zu würdigen, sagte er: »Du hast mich da drinnen schön blamiert, ist dir das klar?«
    »Tut mir leid, Felix.«

      »Ich werde mir etwas einfallen lassen«, sagte er. »Etwas Besonderes. Was du nicht so schnell vergißt.« Er stieß ihr Kinn mit den Fingerspitzen hoch. »Damit du zur Abwechslung auch mal was hast, worüber du nachdenken kannst!«
      Wieder in ihrer Wohnung, mixte Gabrielle sich einen Whisky-Sour und ging zornig im Zimmer auf und ab. »Dieser Mann ist das widerlichste Stück, das ich je kennengelernt habe. Er verkörpert all das, was ich verabscheue. Hast du geschäftlich

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    mit ihm zu tun?«
      »Leider ja. Vergiß ihn am besten«, antwortete er. »Ich habe etwas für dich.« Er zog ein winziges Päckchen aus der Tasche. »Als wir uns heute nachmittag trennten, bin ich ein bißchen einkaufen gegangen.«

      Auf dem luxuriösen Papier stand »Cartier«. Sie wickelte eine kleine Schatulle aus und öffnete sie. Sie enthielt einen wunderschönen Ring, vielmehr drei ineinander verschlungene Ringe, einer in Weißgold, der andere in Gelbgold, der dritte in Rotgold.

      »Man nennt ihn russischen Ehering«, erklärte er. »Er wird meist am kleinen Finger der linken Hand getragen.«
    »Ich weiß.«

      »Die Größe habe ich raten müssen. Wenn er nicht paßt, ruf einfach bei Cartier an und verlang Monsieur Bresson. Er wird ihn ändern lassen. Darf ich?«
      Sie streckte die Hand aus, und er streifte ihr den Ring auf den kleinen Finger. »Er scheint ein bißchen groß zu sein.«

      Sie schüttelte den Kopf und starrte auf das bezaubernde Schmuckstück. »Nein«, sagte sie leise. »Er paßt ausgezeic hnet.«
      »Ein Unterpfand«, sagte er. »Für…« Er zögerte und lächelte verschmitzt. »Mein großer Augenblick, und ich finde nicht die richtigen Worte. Gott steh mir bei, aber ich muß dies ordnungsgemäß hinter mich bringen. Glaubst du, es bestünde eine entfernte Möglichkeit, daß du erwägen könntest, einen alternden Bomberpiloten zu heiraten, der nun, wo er für Jets zu alt wird, seine Macken bekommen könnte?«

      In ihren Augen standen Tränen, und sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Raul, würdest du mir einen Gefallen tun?«

    »Was du willst.«
      »Geh ein bißchen spazieren. Ich möchte eine Weile allein sein.«

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      Er war besorgt. »Entschuldige. Ich gehe zu mir. Vie lleicht sehe ich dich morgen, bevor ich fliege.«
      »Nein.« Ihre Stimme hob sich wie in Panik. »Ich möchte, daß du wiederkommst.«
      »Natürlich, Liebes.« Er küßte sie zärtlich. »In einer ha lben Stunde«, sagte er und ging hinaus.
      »Ich bin’s«, sagte sie, als Villiers abgehoben und sich gemeldet hatte.

    »Hast du was für mich?«
      Sie holte tief Luft und sagte: »Bobst ist vorhin an unseren Tisch gekommen. Ich habe gehört, wie er Raul sagte, die Transaktion solle Samstagmorgen stattfinden, und sie müßten morgen nach Lancy fliegen. Ich habe keine Ahnung, wo das ist.«
      »In der Bretagne«, sagte er. »Es paßt zu dem, was wir bereits wissen.«
      »Er hat mich eingeladen mitzukommen. Das Haus, wo sie wohnen, heißt Maison Blanche.«

    »Hast du angenommen?«
    »Ich will nicht mehr, Tony. Ich bin am Ende.«

      »Ich weiß, es ist hart«, sagte er. »Aber es muß sein. Ich weiß, wie du zu Montera stehst. Als Menschen bewundere ich ihn uneingeschränkt, aber er ist unser Feind, Gabrielle, und hier geht es nicht um private Dinge. Es geht darum, daß sie keine Exocets mehr

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