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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Antwort zu geben, aber Raul legte seine Hand auf die ihre und beugte sich über den Tisch.

      »Bitte, Miss Jones, es wäre mir eine große Ehre, Ihnen zeigen zu dürfen, wie wir in Argentinien Tango tanzen.«
      Sie machte ein überraschtes Gesicht und sah Bobst an. Er ignorierte sie und schenkte Champagner nach. Sie stand auf.
      »Ich glaube, das wäre was für mich«, sagte sie und ging zur Tanzfläche.
      »Es wird nicht lange dauern«, sagte Montera zu Gabrielle und lächelte. »Wenn du hier Arger bekommst, gib mir einen Wink, und ich mache es ungefähr so wie heute morgen.«
      Er beugte sich zu ihr und küßte sie, als ob Bobst nicht dabei wäre, und folgte dann Wanda zur Tanzfläche.
      »Sehr hübsch«, sagte Bobst. »Eine gute Show. Tanzen wir auch?«

      Gabrielle nahm einen kleinen Schluck Champagner. »Ich fürchte, Sie werden nicht das Vergnügen haben, mit mir zu tanzen, Mr. Bobst. Sie sind nämlich, offengesagt, nicht mein Typ.«
    Bobsts Zorn war nur in seinen Augen sichtbar, ansonsten be
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    hielt er sich in der Gewalt. »Ich bin aber sehr hartnäckig. Ich denke, Sie werden mich früher oder später schätzen lernen.«
      »Männer.« Sie schüttelte den Kopf. »Diese Arroganz. Diese unerträgliche männliche Arroganz. Ihr seid doch alle gleich. Egoistisch, rücksichtslos. Ihr behandelt uns Frauen wie Vieh, sind Sie sich dessen bewußt? Ihr Interesse ist im Grunde beleidigend.«
      Er brachte es fertig, gute Miene zu machen. »Ich verstehe, dann haben Sie nicht nur etwas gegen mich, sondern gegen Männer im allgemeinen? Und wie steht’s mit unserem kühnen Oberst? Ich nehme an, er ist anders?«
      »Er ist er selbst. Er nimmt nicht, er gibt.« Es war, als sagte sie dies, um sich selbst Klarheit zu verschaffen, und auf ihrem Gesicht war so etwas wie Freude. »Das mag Ihnen wie ein Widerspruch erscheinen, aber für mich ist es vollkommen plausibel.«
      Ehe Bobst etwas erwidern konnte, trat der Oberkellner neben ihn. »Monsieur Bobst?«

    »Ja?«
      »Sie haben Ihren Namen an der Bar hinterlassen, falls ein Anruf kommt. Jemand möchte Sie sprechen.«
      Bobst folgte ihm zum Empfang und nahm den Hörer. »Ja, hier Bobst.«

      »Ich bin’s, Nikolaj. Hören Sie zu, Garcia hat eben angerufen. Bernard scheint ihm heute nachmittag eine Aufstellung der Konvois gegeben zu haben, die in den nächsten vier Tagen über St. Martin weiter zur De de Roc gehen sollen. Nur einer davon erfüllt Ihre Bedingungen. Er wird am Morgen des neunundzwanzigsten ganz in der Nähe sein.«
    »Das wäre übermorgen.«

    »Genau, können Sie es schaffen?«
      »Kein Problem. Wir fliegen morgen mit der Chieftain hin. Ich nehme den Oberst mit.«

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    »Ausgezeichnet. Wie finden Sie die Legrand?«
      »Sehr beeindruckend. Ich könnte vorschlage n, daß sie mitkommt.«

    »Glauben Sie, sie würde es tun?«
      »Gut möglich. Montera und sie scheinen ganz wild aufeinander zu sein.«
    »Eigentlich keine schlechte Idee«, sagte Below.
    »Wieso?«

      »Ich weiß nicht. Irgend etwas an ihr stört mich. Man entwikkelt einen Instinkt für solche Dinge.«

    »Dann sollten Sie sie gründlich durchleuchten.«
      »Oh, darauf können Sie sich verlassen. Ich rufe wieder an. Spätestens von der Maison Blanche aus.«

      Bobst legte auf, zündete sich in aller Ruhe eine Zigarette an, blickte zu Gabrielle hinüber und dachte darüber nach, was Below gesagt hatte. Sie war wirklich eine Schönheit, aber es war noch mehr an ihr. Bisher hatte es ihm immer gereicht, Frauen zu benutzen, und er war froh gewesen, daß es nie zu einer echten Bindung gekommen war. Bewundernd und zugleich widerstrebend schüttelte er den Kopf und merkte zu seiner Überraschung, daß er noch keine Frau so sehr begehrt hatte.
      Wanda warf ihm von der Tanzfläche einen Blick zu, sah den Ausdruck auf seinem Gesicht und sagte zu Montera: »Die Dame bedeutet Ihnen wohl sehr viel?«
    »Alles«, antwortete er einfach.

      »Dann passen Sie auf ihn auf«, sagte sie. »Er kriegt immer, was er haben will.«
      Als der Tanz zu Ende war, lächelte er und küßte ihr die Hand. »Sie sind zu gut für ihn.«
      Sie lächelte kläglich. »Sie irren sich. Ich bin für nichts anderes gut.«
    Sie erreichten den Tisch kurz vor Bobst. »Ich hatte eben ei

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    nen Anruf«, sagte er zu Montera. »Die Transaktion ist Samstagmorgen. Wir müssen deshalb morgen nach Lancy fliegen. Ich habe in der Nähe eine alte Villa gemietet, die Maison Blanche.

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