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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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den Citroen, als sie sich der Umzäunung näherten, fuhr im Schrittempo zum Haupttor, an dem ein großes Vorhängeschloß baumelte, gab dann wieder Gas und parkte den Wagen hinter einer Straßenbiegung unter einer Baumgruppe.

      Sie gingen zwischen den Bäumen zurück und sahen zum Flugfeld hinunter. »Sieht ganz so aus wie eine Basis aus dem Krieg«, sagte Villiers.
      »Keine Menschenseele zu sehen«, Jackson erschauerte. »Ich hasse solche Plätze. Zu viel gute Männer gingen damals drauf.«
    Villers nickte. »Ich weiß, was du meinst.« Er sah zu dem

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    grauen Himmel hoch, der Regen ankündigte. »Hoffentlich haben unsere Freunde keine Probleme mit dem Wetter, wenn sie landen.«

    Jackson sagte: »Was machen wir jetzt?«
      »Wir fahren in dieses Kaff, St. Martin, und versuchen, das Haus zu finden, das Bobst gemietet hat.«
    Sie gingen durch den Wald zum Auto zurück.
      Gabrielle lag auf dem Rücken und starrte zur Decke. Nach einer Weile wandte sie den Kopf und sah, daß Montera sie beobachtete.

    »Wie geht es dir heute?« fragte er ernst.
      »Sehr gut.« Erstaunlich, wie ruhig sie war, wie beherrscht. »Tut mir leid, daß ich mich gestern abend so gehen ließ.«

      Er nahm ihre Hand und küßte sie. »Möchtest du darüber reden?«

      »Da gibt es nichts zu reden«, sagte sie. »Gespenster der Vergangenheit, nicht mehr und nicht weniger.« Sie griff nach seiner Hand und hielt sie ganz fest. »Diese Sache mit Bobst in der Bretagne. Ist es wichtig?«
      »Ja«, sagte er. »Sagen wir, er kann uns bestimmten Nachschub liefern, den meine Regierung braucht, weil die üblichen Kanäle wegen des Waffenembargos blockiert sind.«
      »Und wenn du fertig bist, kehrst du nach Argentinien zurück? Wie lange haben wir noch, Raul? Zwei Tage? Drei?«
    »Es liegt nicht bei mir«, sagte er nur.

      »Ich habe auch keine Wahl. Ich muß die Zeit nutzen, die ich mit dir habe, selbst wenn ich gezwungen bin, sie mit diesem widerlichen Bobst zu teilen. Ich komme mit nach Lancy.«

    Er begann zu strahlen. »Wirklich?«
    »Ja.«

      Sie drehte sich wieder auf den Rücken, und er vergrub das Gesicht an ihrem Hals. Sie streichelte sein Haar und starrte

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    erneut zur Decke hoch. Erstaunlich, wie leicht all das war, die Lügen, der Betrug.
      Auf dem Flugplatz von Brie-Comte-Robert lief Bobst, eine Zigarette rauchend, ungeduldig auf und ab. Wanda lehnte an der Hangarwand, und Rabier wartete neben der Chieftain.

      »Wo zum Teufel steckt er?« fragte Bobst. Doch da kam schon ein Taxi durchs Haupttor und fuhr über das Vorfeld auf sie zu.

      Raul Montera, in Jeans und seiner abgewetzten Fliegerjacke, stieg aus. Er half Gabrielle aus dem Wagen. Bobst war entzückt, sein Ärger verflog im Nu, und er eilte ihnen entgegen.
    »Sie haben also doch beschlossen, uns zu begle iten?«
      »Ja«, sagte sie. »Mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, daß ich nichts Besseres vorhatte.«
      Montera nahm das Gepäck und bezahlte den Fahrer. Gabrielle sah in ihren Jeans und der blauen Matrosenjacke hinreißend aus. Bobst wurde sich verwundert bewußt, daß es diesmal anders war als sonst. Er wollte, daß diese Frau ihn begehrte.

      Das kleine Lokal am Hafen von St. Martin war leer, bis auf Villiers und Jackson, die am Ende der Theke standen und die Croissants verschlangen, die die Besitzerin, eine stattliche Blondine, ihnen serviert hatte.
    »Noch einen Kaffee?« fragte sie.

    Villers nickte. »Wo bleiben die Gäste?«
      »Die Stammgäste arbeiten, Monsieur, und neuerdings kommen nicht mehr viel Touristen. Es ist nicht mehr das, was es mal war.«
    »Ich dachte, es gibt hier in der Nähe einen Flugplatz?«

      »Ach, ja, das stimmt, in Lancy, aber er ist schon lange stillgelegt.« Sie schenkte dampfenden Kaffee nach. »Haben Sie hier geschäftlich zu tun?«
    »Nein«, sagte Villiers. »Wir sind seit einer Woche mit dem

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    Auto in der Bretagne unterwegs. Man hat uns gesagt, man könne hier gut fischen.«
    »Das stimmt, am besten nahe der Küste.«

    »Wo könnten wir wohnen?«
      »Weiter oben an der Straße ist ein Hotel, Pomme d’Or, aber wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, gehen Sie da nicht hin. Es ist schmuddelig. Wenden Sie sich am besten an den Makler hier, er heißt Hugo und vermietet Ferienhäuser und Bungalows. Er wird sich freuen, etwas für Sie zu tun, glauben Sie mir. Wie ich schon sagte, die Touristen sind weniger geworden. Sein Büro ist fünfzig Meter weiter am

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