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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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näherte.

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      »Ja, nur daß ich in Rio umsteigen muß. Hängt mit der Malwinenkrise zusammen. Offenbar will niemand ein Risiko eingehen. Aber es ist kein Problem, ich dürfte trotzdem in siebzehn oder achtzehn Stunden in Buenos Aires sein.«
      »Und dann was? Wieder nach Rio Gallegos zur SkyhawkStaffel?«
    »Was denken Sie?«
      »Daß Sie genau der Narr sind, der so etwas tut. Ihr habt den Krieg verloren, Raul. Es ist vorbei. Sie haben doch die Abendzeitungen gesehen. Wir sind unterwegs. Unsere Kommandos marschieren über Ost-Falkland nach Stanley. Alle haben gesagt, es sei unmöglich zu schaffen, aber es ist zu schaffen, und wir tun es. Das einzige, was jetzt noch zwischen den Briten und dem uneingeschränkten Sieg steht, sind eure neun- oder zehntausend Mann, die sich um Stanley eingegraben haben, und das, was von eurer Luftwaffe übrig ist.«
      »Genau. Und während ich hier in Europa Spiele gespielt habe, mußten sich meine Jungs überm Südatlantik vom Himmel holen lassen.«
      »Dann wollen Sie also tatsächlich wieder fliegen?« Villiers stellte überrascht fest, daß er wirklich wütend war. »Ich weiß es auch ohne Ihre Antwort. Ehrensache, nicht wahr?«
    »So ungefähr.«

      »Und Gabrielle? Sie liebt Sie, das wissen Sie, und was sie betrifft, bin ich Experte. Oh, vielleicht ein Experte, der sich einmal geirrt hat, aber eines weiß ich: Sie hat mich nie so angesehen wie Sie. Und nie so angelächelt.«
      »Nach all dem, was passiert ist, gibt es für Gabrielle und mich nichts Gemeinsames mehr«, sagte Montera.
      »Begreifen Sie denn nicht?« fuhr Villiers ihn an. »Sie saß in einer Falle, aus der sie nicht heraus konnte. Ferguson hatte alle Karten in der Hand.«
    Montera lachte. »Ich verstehe sehr gut, aber denken Sie an

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    Ihren Bruder.« Er schauderte ein wenig. »Er würde immer zwischen uns stehen, Tony, sehen Sie das nicht ein?«
      Sein Name wurde über den Lautsprecher ausgerufen. Er warf die Zigarette hin und lächelte. »Das wäre es also.«
      Er streckte die Hand aus, und Tony hielt sie einen Auge nblick fest. »Viel Glück. Ich fürchte, Sie werden es brauchen.«
      »Was, zum Teufel, macht es schon, wenn es nur schnell geht?« Montera ging zur Sperre und drehte sich dort um. »Passen Sie gut auf sie auf, Tony.« Dann war er fort.
      Villiers ging in die Bar, setzte sich in eine Ecke und bestellte Kaffee und Cognac. Er war unruhig und ärgerte sich. Dieser verdammte Bursche. Wie er sich immer wieder sagte, er war der Feind, und doch schien es so absurd. Er trank noch einen Cognac, ging hinaus, suchte eine Telefonzelle für Auslandsgespräche und wählte die Nummer vom Cavendish Square.

      Ferguson sagte: »Ich nehme an, Sie sind in Charles de Gaulle? Sie haben Raul Montera zum Flughafen gebracht?«
    »Woher, zum Teufel, wissen Sie das?«

      »Pierre Guyon und Sektion Fünf des SDECE haben Sie beide observiert, seit Sie in Brie-Comte-Robert landeten, Tony.«

    »Warum haben sie ihn dann nicht an der Abreise gehindert?«
      »Weil der einzige Platz, wo sie ihn haben wollen, Argentinien ist. Die Franzosen wollen die Sache unbedingt vertuschen. Sie ist nie geschehen, kapiert?«
    »Selbstverständlich, Sir« sagte Tony Villiers.

    »Ich nehme an, er will wieder den Helden spielen?«
    »So ähnlich.«
      »Nun ja, das ist nicht mehr unsere Sorge. Übrigens, es gibt noch einen ziemlich wichtigen Punkt, den Sie bitte für mich übernehmen wollen, Tony. Es geht um Gabrielle. Nach meinen Informationen wird sie noch heute abend wieder in Paris sein.«
    »Worum handelt es sich, Sir?«

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      »Verstehen Sie, Tony, sie hat mittendrin auf einmal schlappgemacht, wie Sie wissen. Wollte aussteigen, erinnern Sie sich?«

      »Und?« sagte Villiers und hatte plötzlich ein flaues Gefühl im Magen, als wüßte er instinktiv, daß etwas Übles kommen würde.
      »Ich mußte etwas Drastisches tun, um sie bei der Stange zu halten, und mir fiel in der Eile nichts Besseres ein, als ihr zu sagen, Richard sei auf einem Flug vermißt und werde für tot gehalten.«

    »Sie meinen, es stimmt gar nicht?« sagte Villiers.
      »Nach meinen neuesten Informationen geht es ihm ganz gut«, sagte Ferguson. »Natürlich ist er noch im dicksten Schlamassel.«
      »Sie verdammter Mistkerl«, sagte Villiers und knallte den Hörer auf.
      Er lief durch die Halle zu den internationalen Abflügen, hielt dann aber inne und blieb stehen. Zu spät, um Montera noch zu erwischen.

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