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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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zuvor gewesen war. Während er tief Luft holte und zu den Maschinen ging, kam ein Stabswagen um die Ecke und hielt neben ihm. Die Tür öffnete sich, und Lami Dozo stieg aus, sich einen dicken Mantel um die Schultern ziehend.

    »Raul, wie geht es Ihnen?«
      »Könnte schlimmer sein. Gestern haben wir wieder drei ve rloren. Man könnte sagen, wir kratzen die letzten Reserven zusammen.«
      Lami Dozo reichte ihm eine Zigarette. »Wieder nach San Carlos?«
    »Ja.«
      »Vielleicht ist es das letztemal, Raul. Die Briten haben die Hügel vor Port Stanley genommen. Wir nehmen an, daß sie mindestens vierhundert Mann gefangengenommen haben. Ich glaube, es ist nur noch eine Frage von Tagen, daß Menendez sich ergeben muß.«
    »Und wozu dann das alles?«

      »Ich weiß nicht«, sagte General Dozo. »Es gab da ein paar Leute, die sagten, wir brauchten einen Krieg, um uns zu beweisen. Ich gehörte nicht zu ihnen. Ich hoffe, sie sind jetzt ebenso gewillt, für ein neues Argentinien zu arbeiten.«
    »Aber wir machen trotzdem weiter?«

    »Ja, das ist manchmal notwendig.«
      »Ich denke oft an meinen verstorbenen Onkel, den Bruder meiner Mutter, der von der Familie geschnitten wurde, weil er in der Arena kämpfte. Ich weiß noch, wie er in seinem Torerokostüm auf seinen Auftritt in der Plaza von Mexico City warte

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    te, und ein Trompeter spielte ›La Virgen de la Macarena‹.« Montera lächelte. »Ich bilde mir in letzter Zeit oft ein, daß ich das gleiche fühle wie er damals. Als ob dort draußen die Bestie auf mich wartete. Mein Onkel wußte auch nicht, wann der richtige Moment war, mit all dem aufzuhören.«

    Lami Dozo sah ihn ernst an. »Das ist nicht gut, Raul.«
      »Im Gegenteil, Herr General. Verstehen Sie, ich habe das große Geheimnis gefunden. Es ist mir gleichgültig geworden, ob ich lebe oder sterbe. Deshalb wissen die da oben nicht, was sie mit mir machen sollen, wer immer sie auch sein mögen.«

    »Raul, bitte«, sagte Dozo.
      »Keine Sorge. Zwei Ohren und ein Schwanz, wie bei den Toreros, wenn ich wieder da bin.«

    Sie umarmten sich und klopften einander auf den Rücken.
      Dozo sagte: »Übrigens, jemand möchte Sie unbedingt sprechen, bevor Sie fliegen. Dort am Zaun.« Er deutete in die Richtung, und Montera sah eine schwarze Limousine. »Gehen Sie, Sie haben nicht viel Zeit.«

      Als Montera zu der hohen Maschendrahtumzäunung ging, stieg ein Chauffeur aus der Limousine und öffnete den hinteren Wagenschlag. Dona Elena stieg aus.
    »Mama!« sagte Montera erstaunt.
    Sie lächelte. »Du siehst ein bißchen müde aus.«

      »Ich bin auch müde.« Er lächelte kläglich. »Ich nehme an, du wirst mir jetzt sagen, ich sei zu alt für diese Spiele.«

      »Nein, dazu habe ich keine Zeit, aber ich habe jemanden mitgebracht.«
      Sie drehte sich zu dem Wagen, und Gabrielle stieg aus und starrte ihn an. Man hatte ihr einen alten Militärmantel geliehen, und sie wirkte im gelben Flutlicht mitleiderregend blaß. Er war einen Augenblick vollkommen verblüfft, und dann lächelte er das unnachahmliche Lächeln, das sie so gut kannte.

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      »Du siehst hinreißend aus. Hat dir das kürzlich jemand gesagt?«
    »Niemand, von dem ich es gern gehört hätte.«

      Sie trat näher und musterte ihn, prägte sich jede Einzelheit ein: den gelben Fliegeranzug, den Schulterhalfter, den Helm in seiner linken Hand, das zerwühlte, regenfeuchte Haar.
      Er sagte ernst: »Das ist nicht gut. Du hättest nicht kommen dürfen.«

      »Es gibt keinen anderen Platz auf der Welt, wo ich sein sollte«, antwortete sie. »Die Frage, die du auf deine Maschine geschrieben hast, ist beantwortet. Und Richard ist nicht tot. Er ist gesund und unversehrt. Brigadier Ferguson hat mich belogen. Er tat es, weil ich Schluß machen wollte, verstehst du?«

      Er krauste die Stirn, betrachtete sie einen langen Moment und sagte dann leise: »O mein Gott, was für Schufte das sind, menschliche Wesen wie Schachfiguren hin und her zu schieben, wenn es ihnen in den Kram paßt.« Er lachte auf und legte seine Hand auf ihre, die sich an den Zaun gekrampft hatte. »Ich komme zurück, verstehst du? Ich liebe dich, und ich komme zurück. Glaub es bitte.«

      Er küßte ihre Hand, wandte sich ab und lief zu den wartenden Skyhawks. Sekunden später dröhnten ihre Triebwerke auf. Dofia Elena stand neben Gabrielle, als die Maschinen nacheinander zur Piste rollten. Kurz danach hoben sie ab, und dann verklangen die Düsen

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