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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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allerhand erklären«, erwiderte Devlin. »Sagen wir einfach, daß ich es im Prinzip akzeptiere.«
    »Und was wollen wir unternehmen?«
      »Wir!« Devlin funkelte ihn wütend an. »Die Unverschämtheit, die dieser Mann besitzt. Vergessen Sie nicht, Harry, als ich zuletzt einen Auftrag für Ferguson erledigte, legte er mich herein. Log mich schamlos an. Nutzte mich aus.«
    »Das war damals, Liam. Heute ist heute.«
    »Und was soll ich mit dieser Weisheitsperle anfangen?«

      Es klopfte leise an der Terrassentür. Devlin zog die Schreibtischschublade auf, nahm eine altmodische Mauser-Pistole mit birnenförmigem SS-Schalldämpfer heraus, spannte sie. Er nickte Fox zu und zog dann den Vorhang auf. Martin McGuiness schaute herein und hatte Murphy neben sich.

    »Guter Gott!« stöhnte Devlin.
      Er öffnete die Tür und ließ den lächelnden McGuiness ein. »Gott segne alle Anwesenden«, meinte McGuiness spöttisch und sagte zu Murphy: »Behalte die Glastür im Auge, Michael.« Er schloß sie, ging ans Feuer und wärmte sich die Hände. »Hm, ‘s wird kälter, wenn die Nacht hereinbricht.«
    »Was willst du?« fragte Devlin ungehalten.

    »Hat der Captain dir die Situation bereits dargelegt?«
    »Allerdings.«
    »Und was denkst du?«

      »Überhaupt nichts«, versetzte Devlin. »Ganz besonders nicht, was euren Verein angeht.«

      »Zweck des Terrorismus ist die Verbreitung von Te rror, das hat Mick Collins immer gesagt«, gab McGuiness scharf zu

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    rück. »Ich kämpfe für mein Land, Liam, mit allem, was uns zur Verfügung steht. Es herrscht Krieg.« Er war nun zornig geworden. »Ich brauche mich für nichts zu rechtfertigen.«

      »Darf ich vielleicht auch einmal etwas sagen?« warf Fox ein. »Wenn wir akzeptieren, daß Cuchulain existiert, geht es nicht darum, Partei zu ergreifen, sondern um die Tatsache, daß er die tragischen Vorfälle der vergangenen dreizehn Jahre mit seinen Taten unnötig in die Länge gezogen hat.«

      McGuiness schenkte sich unaufgefordert einen Whiskey ein. »Da hat er nicht unrecht. Als ich 1972 das Oberkommando in Londonderry hatte, wurde ich zusammen mit Daithi O’Connell, Seamus Twomey, Ivor Bell und anderen zu Friedensverhandlungen mit Willie Whitelaw nach London geflogen.«

      »Und die Schießerei in der Lenadoon-Siedlung brach den Waffenstillstand«, ergänzte Fox und wandte sich an Devlin. »Partei ergreifen scheint mir hier nicht mehr die Frage zu sein. Cuchulain hat diese ganze Schweinerei mit voller Absicht in Gang gehalten. Man sollte doch meinen, jeder Versuch, dem Einhalt zu gebieten, wäre die Mühe wert.«
      »Moralische Argumente?« Devlin hob die Hand und grinste spöttisch.
      »Nun gut, kommen wir zur Sache. Da ist dieser Lewin, der Cuchulain oder Kelly, oder wie er sonst heißen mag, vor Jahren tatsächlich zu Gesicht bekam. Ich nehme an, daß Ferguson ihm Bilder von allen bekannten KGB-Agenten gezeigt hat.«

      »Und von allen bekannten Anhängern der IRA, UDA und UVF. Von allen Organisationen«, sagte Fox. »Dazu gehört, was beim Staatsschutz in Dublin vorliegt. Wir tauschen nämlich Informationen aus.«
      »Trau ich den Schweinen auch zu«, sagte McGuiness bitter. »Trotzdem glaube ich, daß wir ein paar haben, die weder bei der Polizei in Dublin noch bei Ihnen in London bekannt sind.«
    »Und wie führen wir das nun praktisch durch?« wollte Fox

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    wissen.
      »Sie fliegen Lewin rüber, und er schaut sich zusammen mit Devlin unser Material an – und sonst niemand. Einverstanden?«
      Fox warf Devlin einen Blick zu. Devlin nickte. »Okay«, erklärte Fox. »Ich rufe den Brigadier noch heute abend an.«
      »Vorzüglich.« McGuiness wandte sich an Devlin. »Bist du auch sicher, daß dein Telefon nicht angezapft ist? Dabei denke ich an diese Brüder vom Staatsschutz.«
      Devlin zog eine Schreibtischschublade auf und entnahm ihr einen schwarzen Metallkasten, den er gleich einschaltete. Eine rote Kontrolleuchte flammte auf. Er ging ans Telefon und hielt das Gerät darüber. Keine Reaktion.

      »Ja, ja, die Wunder des elektronischen Zeitalters«, bemerkte er und legte das Gerät wieder weg.

      »Gut«, meinte McGuiness. »Es wissen also nur Ferguson, Sie, Captain, Liam, der Stabschef und ich selbst über diese Angelegenheit Bescheid.«

    »Und Professor Paul Tscherny«, warf Fox ein.
      McGuiness nickte. »Stimmt. Was den betrifft, müssen wir etwas unternehmen.« Er wandte sich an Devlin. »Kennst du ihn

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