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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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flogen. Wie sich herausstellte, waren noch Plätze frei, und er erstand ohne Schwierigkeiten ein Ticket.

      Alles Handgepäck würde zwar geröntgt werden, aber das tat man heutzutage auf den meisten internationalen Flughäfen. In Belfast ging auch alles für den Laderaum bestimmte Gepäck durch den Detektor, doch während der Urlaubszeit wurde diese Vorkehrung auf weichen Routen nicht immer getroffen. Auf jeden Fall war das nur fünfzehn Zentimeter tiefe Geheimfach seiner Tasche mit Blei ausgekleidet, das den Inhalt gegen Röntgenstrahlen abschirmte. Probleme konnte es nur beim Zoll auf der Isle of Man geben.
      Um halb neun herum, Cussane war bereits seit gut zehn Minuten in der Luft, gab die Dublin Town, der der Treibstoff knapp wurde, die fruchtlose Suche nach Überlebenden von der Mary Murphy auf und drehte in Richtung Ballywalter ab. Das jüngste Besatzungsmitglied, ein Fünfzehnjähriger, der auf dem

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    Bug Tau aufwickelte, entdeckte plötzlich ein Wrackteil und verständigte mit einem Ruf den Skipper, der sofort den Kurs änderte. Wenige Minuten später stoppte er die Maschine und trieb längsseits einer Luke von der Mary Murphy.
      Auf ihr lag rücklings mit ausgestreckten Armen und Be inen Sean Deegan. Er wandte langsam den Kopf und rang sich ein gespenstisches Grinsen ab. »Habt euch aber schön Zeit gelassen!« rief er heiser.

      Auf dem Flughafen Ronaldsway machte der Zoll Cussane keine Schwierigkeiten. Er nahm seine Tasche vom Band und gesellte sich zu der Menge, die durch die Kontrolle ging: Niemand unternahm den Versuch, ihn aufzuhalten. Wie in allen Ferienorten war man bemüht, die Urlauber so reibungslos wie möglich abzufertigen. Maschinen der Insellinie legten mehrmals am Tag die kurze Strecke nach Blackpool an der englischen Küste zurück, waren für diesen Vormittag aber schon ausgebucht. Platz gab es erst in einer Maschine, die um die Mittagszeit startete. Nun, es hätte schlimmer ausfallen können. Er kaufte einen Flugschein und ging in die Cafeteria, um etwas zu sich zu nehmen.

      Um halb zwölf ging bei Ferguson das Telefon. Devlin war an der Leitung. Ferguson lauschte und verzog entsetzt das Gesicht. »Steht das auch fest?«

      »Eindeutig. Dieser Deegan überlebte die Explosion nur, weil er vorher von Cussanes Kugel ins Wasser geschleudert wurde. Ausgelöst wurde die Explosion von Cussane, der sich dann mit dem Schlauchboot der Mary Murphy zur Küste davonmachte und Deegan dabei beinahe überfuhr.«

    »Wozu das Ganze?« fragte Ferguson verzweifelt.
      »Er ist schlau und hat mich seit Jahren beim Schach geschlagen. Ich kenne seinen Stil. In Gedanken ist er einem immer um drei Züge voraus. Indem er letzte Nacht seinen scheinbaren Tod inszenierte, schaffte er sich die Bluthunde von den Fersen. Niemand fahndete mehr nach ihm. Das war nicht mehr nötig. «

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      Ferguson wurde von einer schrecklichen Vorahnung erfüllt. »Wollen Sie damit sagen…?«
      »Was denn sonst? Inzwischen ist er an Ihrem Ufer, nicht mehr an unserem, Brigadier.«
      Ferguson fluchte leise. »Gut, ich bitte die Sicherheitspolizei in Dublin um Amtshilfe. Sie kann für uns sein Haus auf den Kopf stellen und nach Fingerabdrücken, Bildern und anderen nützlichen Hinweisen suchen.«

      »Sie müssen das katholische Sekretariat informieren«, sagte Devlin. »Im Vatikan wird man von dieser Bo tschaft begeistert sein. «
      »Und die Dame in der Downing Street wird auch nicht gerade frohlocken. Welchen Flug haben Sie für die kleine Woroninowa gebucht?«
    »Die Maschine geht um zwei.«

    »Kommen Sie mit. Ich brauche Sie.«
      »Da gibt es nur noch eine nebensächliche, aber erwähnenswerte Angelegenheit«, meinte Devlin. »In England stehe ich schon seit Urzeiten auf der Fahndungsliste. Und Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation ist noch der harmloseste Grund.«
      »Himmel noch mal, das bring’ ich in Ordnung«, bellte Ferguson. »Sehen Sie bloß zu, daß Sie die Maschine erwischen.«

    Damit legte er auf.
      Tanja Woroninowa kam mit Tee aus der Küche. »Was wird jetzt?«
      »Ich fliege mit Ihnen nach London«, sagte Devlin. »Und dann sehen wir weiter.«

    »Und Cussane? Wo ist er Ihrer Meinung nach?«
      »Überall und nirgends.« Er trank einen Schluck Tee. »Er hat allerdings ein Problem. In der Morgenzeitung steht, daß der Papst am Freitag eintrifft und Canterbury tags darauf besucht.«.

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    »Am Samstag, dem neunundzwanzigsten?«
      »Genau. Cussane

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