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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Blackpool an der englischen Küste.«
    »Ich weiß«, erwiderte Cussane.
      »Gehen Sie ruhig nach unten und machen Sie sich’s bequem«, schlug Deegan vor.
      Die Kabine war mit vier Kojen, einem in der Mitte am Boden verschraubten Tisch und einer kleinen Kombüse an einem Ende ausgestattet. Sie war unordentlich, aber trotz des Gestanks nach Dieselöl warm und behaglich. Cussane machte sich einen Becher Tee, setzte sich an den Tisch und rauchte eine Zigarette. Dann streckte er sich auf einer der unteren Kojen aus, legte den Hut neben sich und schloß die Augen.
      Nach einer Weile kamen McAteer und Egan den Niedergang herunter.

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      »Alles klar, Pater?« wollte McAteer wissen. »Haben Sie Lust auf eine Tasse Tee?«
      »Danke, ich habe mir schon eine gemacht«, sagte Cussane. »Ich lege mich jetzt ein bißchen aufs Ohr.«
      So lag er mit fast geschlossenen Augen da, langte mit einer Hand lässig unter den Hut. McAteer grinste und zwinkerte Egan zu, als er Pulverkaffee in drei Becher gab und kochendes Wasser und Büchsenmilch hinzufügte. Dann gingen sie hinaus. Cussane konnte ihre Schritte an Deck hören, gedämpfte Unterhaltung, einen Ausbruch von Heiterkeit. Er blieb liegen, wartete ab, was nun geschehen würde.
      Vielleicht eine halbe Stunde später wurde der Motor abgestellt, und sie begannen zu treiben. Cussane setzte sich auf und schwang die Beine aus der Koje.
      Deegan rief durch den Niedergang: »Würden Sie bitte mal an Deck kommen, Pater?«
      Cussane rückte sich den Hut auf dem Kopf zurecht und erklomm die Leiter. Egan saß auf der Luke des Maschinenraums, McAteer lehnte sich aus dem offenen Fenster des Ruderhauses, und Deegan stand an der Heckreling, rauchte eine Zigarette und schaute zurück zur nur zwei oder drei Meilen entfernten irischen Küste.
    »Was wollen Sie? Was ist los?« fragte Cussane.

      »Das Spiel ist aus!« Deegan drehte sich um, hatte die Stetschkin in der Rechten. »Wir wissen nämlich, wer Sie sind und was Sie angestellt haben.«
    »Und wie verderbt Sie sind«, rief McAteer dazwischen.
      Egan rasselte mit einer schweren Kette. Cussane schaute kurz zu ihm hinüber, wandte sich dann Deegan zu, nahm den Hut ab und hielt ihn sich vor die Brust. »Über die Sache läßt sich wohl nicht reden, nehme ich an?«
    »Keine Chance.«
    Cussane schoß ihm durch den Hut in die Brust, und Deegan
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    wurde zurück gegen die Reling geschleudert. Er ließ die Stetschkin aufs Deck fallen, verlor das Gleic hgewicht, faßte vergeblich nach der Reling und stürzte ins Meer. Cussane war schon herumgefahren und schoß auf McAteer oben im Ruderhaus, der gerade zurückweichen wollte. Die Kugel traf den Dicken knapp überm rechten Auge. Egan ging mit der Kette auf ihn los. Cussane wich dem ungeschickten Schlag mit Leichtigkeit aus.

      »Scheißkerl!« schrie Egan. Cussane zielte sorgfältig und schoß ihn ins Herz.

      Nun handelte er rasch. Er steckte die Stetschkin, die Deegan aus der Hand gefallen war, in die Tasche und ließ das mittschiffs verstaute Schlauchboot mit Außenbordmotor ins Wasser gleiten. Nachdem er es an der Reling vertäut hatte, ging er zum Ruderhaus, wo er über McAteers Leiche steigen mußte, um an seine Reisetasche zu kommen. Er hob den doppelten Boden, nahm den Plastiksprengstoff heraus und schnitt mit dem Taschenmesser ein Stück ab. In diese Scheibe drückte er einen Zeitzünder, stellte ihn auf fünfzehn Minuten ein, warf das Ganze in den Maschinenraum, stieg dann ins Schlauchboot, startete den Motor und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit auf die Küste zu. Scan Deegan, der trotz der Kugel in der Brust noch am Leben war, sah, wie er sich entfernte, und trat langsam Wasser, um nicht unterzugehen.
      Cussane hatte schon ein gutes Stück zurückgelegt, als die Explosion die Nacht zerriß, rote und orange Flammen in den Himmel stiegen. Er war nur einen kurzen Blick zurück. Besser hätten sich die Dinge gar nicht entwickeln können. Nun war er tot, und McGuiness und Ferguson würden ihre Bluthunde zurückpfeifen. Er fragte sich, was Devlin wohl empfinden würde, wenn er am Ende die Wahrheit erfuhr.
      Er landete an einem kleinen Strand bei Ballywalter und zog das Boot hoch in den Schutz eines Stechginstergebüschs. Dann lief er zurück zu dem Gehölz, in dem er sein Motorrad stehen

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    gelassen hatte. Er schnallte die Reisetasche auf den Gepäckträger, setzte sich den Sturzhelm auf und fuhr weg.
      Die Dublin Town, ein ebenfalls aus

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