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Die Stunde des Jägers - EXOCET

Die Stunde des Jägers - EXOCET

Titel: Die Stunde des Jägers - EXOCET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Cussane ist hier in meinem Pub und nennt sich Daly. Hat mir gerade fünfhundert Pfund gegeben und will zur Isle of Man gebracht werden. Was soll ich tun? Ihn hier festhalten?«

      »Nichts wäre mir lieber, als ihn selbst in die Finger zu kriegen, aber das wäre kindisch«, sagte McGuiness. »Hast du ein paar gute Männer?«

    »Phil Egan und Tadgh McAteer. «
      »Gut, Sean – der verschwindet. Du würdest mir nicht glauben, wenn ich dir erzähle, welchen Schaden dieser Kerl schon seit Jahren der Bewegung zugefügt hat. Nimm ihn in deinem Boot mit, ganz nett und freundlich, keine Umstände, und drei Meilen vor der Küste verpaßt du ihm eine Kugel in den Hinterkopf und wirfst ihn über Bord.«

    »So gut wie gemacht«, erwiderte Deegan.
      Er legte auf, verließ das Wohnzimmer, ging nach oben und zog sich wieder völlig an. Dann kehrte er ins Lokal zurück und schlüpfte in eine alte Lotsenjacke. »Ich lasse Sie nun eine Weile allein, Pater, weil ich me ine Jungs holen muß. Nehmen Sie sich, was Sie brauchen.«
    »Das ist aber nett von Ihnen«, meinte Cussane.
      Er zündete sich eine Zigarette an und las zum Zeitvertreib die Abendzeitung. Eine halbe Stunde später kam Deegan mit zwei Männern zurück.

    »Phil Egan, Pater, und Tadgh McAteer. «
      Sie gaben sich reihum die Hände. Egan war klein und drahtig, vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt. McAteer war ein massiger Mann in einer alten Matrosenjacke, dem der Bierbauch weit über den Gürtel hing. Er war älter als Deegan. Cussane schätzte ihn auf mindestens fünfundfünfzig.
    »Na, dann mal los, Pater.« Cussane nahm seine Tasche, aber
Deegan sagte: »Moment, nicht so schnell, Pater. Ich wüßte
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    gerne, was ich transportiere.«
      Er stellte Cussanes Tasche auf die Theke, öffnete sie und durchstöberte sie rasch. Dann zog er den Reißverschluß zu, drehte sich um und bedachte McAteer mit einem Kopfnicken. McAteer tastete den Priester grob ab, fand die Stetschkin, nahm sie heraus und legte sie wortlos auf die Theke.
      »Wozu Sie die brauchen, ist Ihre Angelegenheit«, sagte Deegan. »Die bekommen Sie zurück, wenn wir Sie auf der Isle of Man absetzen.« Er steckte die Waffe ein.
    »Ich verstehe«, meinte Cussane.

      »Gut, dann ziehen wir los.« Deegan ging voraus nach draußen.
      Devlin lag schon im Bett, als McGuiness anrief. »Sie haben ihn«, sagte er.
    »Und wo?«

      »In Ballywalter. Einer unserer Leute, Sean Deegan, hat ihn erkannt. Cussane tauchte dort auf, sagte, er sei ein Freund von Danny Malone, und wollte unter der Hand zur Isle of Man gebracht werden. Vermutlich erzählte ihm Danny einiges, über das er besser hätte schweigen sollen.«

      »Danny liegt im Sterben«, erinnerte Devlin. »Die meiste Zeit weiß er wohl kaum, was er sagt.«
      »Wie auch immer, Cussane oder Pater Daly, wie er sich inzwischen nennt, steht eine unangenehme Überraschung bevor. Drei Meilen vor der Küste verpassen ihm Deegan und seine Jungs einen Sargnagel und schmeißen ihn über Bord. Hab’ ich dir nicht gesagt, daß wir den Kerl kriegen?«
    »Allerdings.«

    »Ich melde mich wieder, Liam.«
      Devlin blieb nachdenklich sitzen. Zu schön, um wahr zu sein. Offensichtlich hatte Cussane von Danny Malone erfahren, welche Dienste Deegan zu bieten hatte. Gut, aber dort so einfach aufzutauchen, außer einem Namenswechsel keinen Verklei
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    dungsversuch zu unternehmen… Er mochte angenommen haben, Devlin und Tanja würden erst am Morgen aufgefunden werden, aber trotzdem… Das Ganze ergab einfach keinen Sinn – oder vielleicht doch?
      Vom Meer her trieb ein leichter Dunst herein, als sie ausliefen, aber der Himmel war klar, und der Mond bestrahlte alles mit einer Helligkeit, die etwas vage Unwirkliches hatte. McAteer beschäftigte sich an Deck. Egan hatte die Luke des kleinen Maschinenraums abgenommen und war die Leiter hinuntergestiegen, und Deegan stand am Steuer. Cussane stellte sich neben ihn und spähte durchs Fenster.
    »Herrliche Nacht«, bemerkte Deegan.
    »In der Tat. Wie lange dauert es?«

      »Vier Stunden, wenn wir es gemütlich nehmen. Das bedeutet, daß wir uns den Isle-of-Man-Fischern anschließen können, die mit ihrem Nachtfang zurückkehren. Wir setzen Sie an der Westküste ab, in einer kleinen Bucht bei Pell. Sie können dann mit dem Bus rüber nach Douglas, der Hauptstadt, fahren. Der Flughafen heißt Ronaldsway. Von dort nehmen Sie entweder eine Maschine nach London oder fliegen über die Irische See nach

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