Die Stunde des Jägers - EXOCET
alles, an das du dich noch erinnern kannst, Danny. Alles, für das er sich besonders interessierte.«
Malone zog die Brauen zusammen, versuchte nachzudenken. »Ach ja, zum Beispiel, wie ich es schaffte, der Sicherheitspolizei und den Knaben vom Geheimdienst so lange vorauszubleiben. Ich machte ihm klar, daß ich in England nie das IRA-Netz benutzte, weil es total unzuverlässig ist. Das weißt du selbst, Liam.«
»Allerdings.«
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»Ich selbst habe mich immer an die Unterwelt gehalten. Ein ehrlicher Gauner ist mir jederzeit lieber, oder auch ein unehrlicher, wenn der Preis stimmt. Ich kannte eine Menge solcher Leute.«
»Erzähl mir von ihnen«, bat Devlin.
Cussane mochte Küstenstädte, besonders jene, die für den Massentourismus eingerichtet waren, für ehrliche Leute aus der Arbeiterschicht, die sich erholen und amüsieren wollten. Überall Cafes, Spielsalons und Vergnügungsparks, dazu eine Brise, die das dunkle Wasser der Bucht aufpeitschte, bis sich Schaumkronen bildeten. Im Norden konnte er die Berge des Lake District sehen.
Er überquerte die Straße. Obwohl noch nicht Hochsaison war, drängten sich die Touristen schon in Mengen. Er schlängelte sich durch die engen Straßen, bis er den Weg zum Busbahnhof gefunden hatte.
Die meisten größeren Provinzstädte konnte man mit schnellen Reisebussen erreichen, größtenteils per Autobahn. Er betrachtete dich die Fahrpläne und fand, was er suchte: eine Busverbindung nach Glasgow über Carlisle und Dumfries. Abfahrt war in einer Stunde. Er buchte eine Fahrkarte und ging auf die Suche nach einem Imbiß.
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Georgi Romanow war Oberattaché für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit an der sowjetischen Botschaft in London; ein hochgewachsener, umgänglich aussehender Mann von fünfzig, der auf seinen Aristokratennamen insgeheim recht stolz war. Er arbeitete seit elf Jahren in London für das KGB und war im vergangenen Jahr zum Generalleutnant befördert worden. Ferguson fand ihn sympathisch, und dieses Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit. Als Ferguson ihn kurz nach seinem letzten
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Telefongespräch mit Devlin anrief und ein Treffen vo rschlug, erklärte sich Romanow sofort einverstanden.
Sie trafen sich in den Kensington Gardens beim runden Teich, einer Stelle, die Romanow von der Botschaft aus bequem zu Fuß erreichen konnte. Ferguson wartete auf einer Bank und las die Times. Romanow setzte sich zu ihm.
»Hallo, Georgi«, sagte Ferguson.
»Tag, Charles. Was verschafft mir die Ehre?«
»Wir müssen ganz offen miteinander reden, über einen Fall, wie er schlimmer nicht sein könnte. Was wissen Sie über einen KGB-Agenten, Codename Cuchulain, der vor gut zwanzig Jahren als Maulwurf in Irland untergebracht wurde?«
»Ausnahmsweise kann ich einmal eine ganz aufrichtige Antwort geben«, erwiderte Romanow. »Absolut nichts.«
»Dann will ich Sie einweihen.«
Als Ferguson geendet hatte, war Romanows Miene ernst. »Das ist sehr kritisch.«
»Kann man wohl sagen. Ausschlaggebend ist, daß er sich irgendwo im Land aufhält und damit gebrüstet hat, er wolle am Samstag in Canterbury den Papst erschießen. Angesichts seiner bisherigen Taten müssen wir ihn ernst nehmen. Dieser Mann ist kein Spinner.«
»Was erwarten Sie von mir?«
»Daß Sie sich mit Moskau in Verbindung setzen, und zwar auf höchster Ebene. Ich kann mir kaum vorstellen, daß Ihrer Regierung daran liegt, den Papst von einem erwiesenen KGBAgenten erschossen zu sehen, und schon gar nicht nach dem mißglückten Anschlag in Rom. Und es ist Cussanes Absicht, die Sowjetunion bloßzustellen. Warnen Sie Ihre Leute, daß wir in diesem Fall keine Einmischung dulden. Und sollte er sich wider alle Erwartungen mit Ihnen in Verbindung setzen, Georgi, möchte ich unterrichtet werden. Wir erwischen diesen Kerl, darauf können Sie sich verlassen, und das wird sein Ende sein.
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Kein Prozeß oder ähnlicher Mumpitz. Ich bin überzeugt, daß Ihre Leute in Moskau das gerne hören werden.«
»Da bin ich sicher.« Romanow erhob sich. »Ich gehe jetzt besser zurück in die Botschaft und mache mich an die Arbeit.«
»Lassen Sie sich von einem alten Kumpel einen Rat geben«, sagte Ferguson. »Wenden Sie sich an eine Instanz über Maslowski.«
Angesichts der Bedeutung der Angelegenheit war Ferguson zum Generaldirektor gegangen, der seinerseits mit dem Inne nminister gesprochen hatte. Das Resultat war, daß Ferguson während seiner
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