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Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition)

Titel: Die Stunde des Mörders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Menzies ihn in Schach hielt.
    »Ah, verflucht … Seitenstechen …« DI Steel, fix und fertig von dem Dreihundert-Meter-Sprint zum Ort des Geschehens, hielt sich die Seite und verzog das Gesicht. »Menzies«, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen, »sind Sie okay?«
    Die Angesprochene knurrte die am Boden liegende, gefesselte Gestalt wütend an. »Das Schwein hat mir an den Nippel gelangt – hat das verdammte Ding fast abgerissen!« Sie machte Anstalten, das linke Körbchen ihres unbezwinglichen BHs herunterzuziehen, um der DI die Brustwarze zu zeigen, doch Steel meinte, es sei schon okay, sie habe selbst zwei davon und sei momentan nicht so scharf auf den Anblick. Logan hatte sich aus dem Staub gemacht, als WPC Menzies ihre Brüste zu entblößen drohte, und es vorgezogen, stattdessen den Wagen des Mannes zu inspizieren. Es war eine unansehnliche Familienkutsche mit vielen Sitzplätzen, großem Kofferraum und einem Aufkleber auf den Resten der zertrümmerten Heckscheibe, auf dem » MAMAS TAXI « stand. Inmitten eines Hundebetts, umgeben von winzigen Würfeln von zerbröseltem Sicherheitsglas, lag ein Klumpen Metall mit einer dicken Rostschicht. Logan kramte sein Handy aus der Tasche und rief im Präsidium an, um das Kennzeichen des Wagens überprüfen zu lassen.
    Irgendwie schien DI Steel zu glauben, dass eine Zigarette ihr helfen würde, schneller wieder zu Atem zu kommen. Hustend und prustend zerrte sie Logan vom Wagen weg und wies Menzies an, dem Verdächtigen aufzuhelfen. In der dunklen Gasse war sein Gesicht nicht besonders gut zu erkennen, und dass es von der unfreiwilligen Begegnung mit dem Pflaster total verdreckt war, machte die Sache auch nicht leichter. »Name«, forderte ihn DI Steel auf und nahm kurz die Zigarette aus dem Mund, um etwas Dunkles, Ekliges auf die Straße zu spucken.
    Die Augen des Mannes zuckten nach links und nach rechts. »… Simon McDonald.«
    DI Steel runzelte die Stirn und legte den Kopf schief, wie eine Katze, die einen saftigen Hamster inspiziert. »Wieso kommen Sie mir so bekannt vor, Simon? Habe ich Sie schon mal wegen irgendwas hochgenommen?«
    »Ich bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen!«
    Logans Handy klingelte. Es war die Leitstelle, die ihm mitteilte, dass kein Fahrzeug dieser Marke unter dem genannten Kennzeichen registriert sei. Ob er sicher sei, dass er die Nummer richtig notiert hatte? Logan ging zum Wagen zurück und hockte sich vor die hintere Stoßstange. Bei genauerem Hinsehen fiel ihm auf, dass bei dem Nummernschild etwas nicht ganz koscher war – es reflektierte den Lichtstrahl der Taschenlampe nur ganz schwach. Irgendjemand hatte einen Streifen laminiertes Papier darübergeklebt. Im Dunkeln und aus größerer Entfernung sah es einigermaßen überzeugend aus, aber aus der Nähe war deutlich zu erkennen, dass es zu Hause mithilfe von PC und Farbdrucker selbst gebastelt worden war. Er zog das falsche Nummernschild ab und gab der Leitstelle das darunter versteckte richtige Kennzeichen durch. Als er das Ergebnis hörte, konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Er stolzierte zu DI Steel zurück, die gerade WPC Menzies’ Angreifer zusammenstauchte und von ihm wissen wollte, wo er am Montag- und am Freitagabend letzte Woche gewesen war. Logan wartete, bis sie fertig war, und stellte ihm dann seinerseits eine Frage: »Wissen Sie nicht, dass es eine Straftat ist, der Polizei einen falschen Namen zu nennen, Mr. Marshall ? Vom Fahren mit gefälschten Kennzeichen ganz zu schweigen.«
    Der Verdächtige zuckte zurück, doch DI Steel packte ihn am Revers und zerrte ihn unter eine der wenigen funktionierenden Straßenlaternen. Sie stieß einen leisen Pfiff aus, als sie den Mann endlich erkannte: Stadtrat Andrew Marshall, Wortführer all jener, welche die Grampian Police für einen Haufen nichtsnutziger Trottel hielten. Ein obszönes Grinsen breitete sich auf Steels Zügen aus wie ein Feuer in einem Nonnenkloster.
    »Na, wen haben wir denn hier – ein leibhaftiges Mitglied unseres Stadtrats, wenn mich nicht alles täuscht!«, sagte sie mit unverhohlenem Genuss. »Sie sitzen ganz schön in der Scheiße, wissen Sie das?«
    Stadtrat Marshall klappte den Mund auf und zu, hin- und hergerissen zwischen Panik und Entrüstung. »Sie haben kein Recht , mich so zu behandeln!«
    »Nein?« DI Steel zwinkerte ihm zu. »Sexuelle Belästigung, Widerstand bei der Festnahme, falsche Namensangabe, Fahren mit gefälschtem Kennzeichen … Was meinen Sie, werden wir

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