Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
Vom Netzwerk:
Höflichkeit fahren.
    »Den Namen. Sofort!«
    Danny hob die Hände. »Ich gestehe, es gibt keine Quelle. Ich habe nur eine naheliegende Vermutung angestellt, um zu sehen, wie Sie reagieren. Anscheinend habe ich den Nagel auf den Kopf getroffen.«
    »Ich glaube Ihnen nicht«, entgegnete Bosquet. »Woher kam die Information, dass Sie eine solche Vermutung überhaupt anstellen konnten? Irgendjemand muss geredet haben.«
    »Wie ich Ihnen gestern schon gesagt habe, gab es 1995 in England eine Mordserie mit einer ähnlichen Vorgehensweise: junge, männliche Opfer, Make-up, Perücke, alles. Und Schwanz und Eier abgeschnitten.«
    Bosquet wollte etwas sagen, hielt aber inne, als Jesus Gutierrez Danny seine nasskalte Hand auf die Schulter legte. Der Politiker hatte sein strahlendstes Lächeln aufgesetzt. »Sie wissen so gut wie ich, dass Serienmörder in Spanien äußerst selten in Erscheinung treten. Treffen wir doch eine Übereinkunft: Wir geben Ihnen einige exklusive Informationen über die polizeilichen Ermittlungen, und Sie halten alle Theorien über einen serienmordenden Nachahmungstäter zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter Verschluss.«
    »Beeindrucken Sie mich.«
    »Die Polizei geht im Augenblick von der Annahme aus, dass der junge Mann im zweiten Fall starb, weil ein Sexspielchen aus dem Ruder lief.«
    Danny bemühte sich erst gar nicht, seinen Spott zu verbergen. »Ein Sexspielchen, zu dem gehörte, dass ihm seine cojones abgeschnitten wurden?«
    »Hat Ihnen irgendjemand ausdrücklich gesagt, dass sie es wurden?«
    »Nein, aber ich konnte sehen …«
    »Dann ist das eine reine Vermutung Ihrerseits, stimmt’s?«
    Danny war klar, wohin das führte. »Okay, diese ganze Show mit ›Sagen Sie mir sofort, wer die Quelle ist‹ war also nur ein schlechter Scherz.«
    »Was Bestätigungen oder Dementis von offizieller Stelle angeht, fürchte ich, ja.«
    »Worum geht’s hier eigentlich? Warum versuchen Sie es hartnäckig so darzustellen, als hätten diese beiden Tötungen « – Danny betonte das Wort – »nichts miteinander zu tun?«
    »Mir liegt lediglich sehr viel daran, dass über diese Angelegenheit korrekt berichtet wird. Es gibt Details aus den Autopsien, die Sie nicht kennen.«
    »Dann klären Sie mich auf.«
    Gutierrez lächelte weiter, sagte aber nichts.
    »Wissen Sie was«, fuhr Danny fort, »nennen Sie mir den Namen des Briten, den Sie im Haus der Cookes gefunden haben, und ich verspreche Ihnen, nichts über die Möglichkeit zu schreiben, dass da ein Serienmörder frei herumläuft.«
    Gutierrez schaute Bosquet an. Die Miene des Polizisten war schwer zu deuten: Er schien dauernd verärgert zu sein.
    »Okay«, sagte Gutierrez. »Wir geben Ihnen den Namen, aber ich will nicht, dass er veröffentlicht wird.« Er deutete zur Tür, hinter der noch immer Stimmengewirr zu hören war. »Das Pack da reißt mich in Stücke, wenn es erfährt, dass ich Ihnen eine exklusive Information gegeben habe.«
    Damit konnte Danny leben.
    Gutierrez las den Namen von einem Blatt Papier ab. »Phillip Samuel Cohen.«
    »Ich nehme an, der Mann hatte ein Vorstrafenregister?«
    »Sie haben Ihren Namen bekommen.«
    »Warum sonst sollte die Polizei seinen Zahnstatus kennen?«
    Gutierrez verlor die Geduld. »Okay, ja, er hatte ein Register. Das ist jetzt aber wirklich alles. Vergessen Sie unsere Abmachung nicht: keine Erwähnung eines Serienmörders oder anderer skandalöser Hypothesen.«
    Danny schlich sich durch eine Hintertür hinaus ins Freie, um der Pressemeute zu entgehen. Er wollte seine private Unterhaltung geheim halten. Er ging in ein Café, holte seinen Laptop heraus und arbeitet bereits fünfzehn Minuten, als ihm einfiel, dass sein Handy noch ausgeschaltet war.
    Er hatte dreizehn Anrufe von Fouldes.
    Pech für einige, dachte Danny und wählte die Nummer.
    »Danny, du musst in die Redaktion kommen«, befahl Fouldes ohne Umschweife.
    »Aber ich bin noch nicht fertig mit …«
    »Schick, was du hast, und komm nach Mojácar. Sofort.«
    Die Leitung war tot. Danny schrieb den Artikel in zehn Minuten fertig. Zu seinem Text gehörte eine detaillierte Beschreibung dessen, was er und Paco in Alan Reades Haus gefunden hatten. Er betonte ausdrücklich die Ähnlichkeiten zwischen den Auffindesituationen der beiden Leichen, bevor er Gutierrez’ »unzweideutige Feststellung« zitierte.
    Er hielt inne und fügte dann einen Schlussabsatz hinzu: Die spanische Polizei verweigert jeden Kommentar bezüglich einer Verbindung zwischen diesen jüngsten

Weitere Kostenlose Bücher