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Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition)

Titel: Die Stunde des Puppenspielers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Pritchard
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Morden und einer Mordserie 1995 in Großbritannien, die allgemein als das » Vogelscheuchen-Verfahren« bekannt wurde und in deren Verlauf fünf junge Männer getötet wurden. Vier davon hatten das Gesicht ähnlich mit Make-up beschmiert, wie es bei der Leiche in dem zweiten Anwesen in Almería der Fall ist. Der damalige Mörder Ishmael Vertanness kastrierte seine Opfer ebenfalls.
    Danny tippte den letzten Satz mit schwungvoller Geste. Da habt ihr’s. In keinem Satz hatte er konkret von der Möglichkeit gesprochen, dass ein Serienmörder frei herumlief.
    Gutierrez konnte ihn mal.

18
    Die Fahrt nach Mojácar dauerte normalerweise fünfundvierzig Minuten. Danny nahm sich eine Stunde Zeit. Wozu die Eile? Wenn Fouldes nicht noch einen Text von ihm wollte, war er praktisch bereits im Urlaub. Je näher der Abgabetermin um zwei Uhr rückte, umso weniger Zeit hatte Fouldes, ihn noch mit Aufträgen in letzter Minute zu nerven. Denn es ging um nichts anderes als eine letztminütliche Gemeinheit von Herausgeber zu Reporter, da war sich Danny ganz sicher.
    Eins verwirrte ihn allerdings: Normalerweise freute Fouldes nichts mehr, als seinen Reportern lange Fahrten aufs Auge zu drücken, doch diesmal hatte kaum verhohlene Wut aus seinen Worten geklungen. Vielleicht gibt es doch noch eine ausgleichende Gerechtigkeit auf dieser Welt, dachte Danny.
    Als Danny ankam, saß Leonard Wexby draußen auf der Plaza und unterhielt sich auf Spanisch mit einem Anwalt und einem Stadtrat. Als Boulevardreporter hatte er einen Tag früher Abgabetermin als Danny, und das rieb er ihm gern unter die Nase, indem er sich draußen vor dem Büro sonnte. Er winkte, als Danny den Platz überquerte.
    »Jetzt nicht«, sagte Danny. »Ich arbeite noch.«
    »Nein, ich wollte dich nur warnen«, erklärte Leonard. »Fouldes kocht vor Wut.«
    »Warum?«
    »Er hat da oben ein verheiratetes Paar. Er ist einer von den großen Nummern, an die Fouldes sich so gerne ranschleimt, aber sie wollen mit ihm absolut nichts zu tun haben und nur dich sprechen.«
    »Mich?«
    »Nur und ausschließlich dich.«
    »Woher weißt du, dass er eine große Nummer ist?«
    »Ach, das merkt man immer. Die Klamotten, das Auftreten. Außerdem kamen sie in dem da.« Leonard deutete mit seinem Spazierstock auf einen kirschroten BMW auf der anderen Seite des Platzes. Danny konnte das Modell nicht identifizieren, auf jeden Fall aber war es Oberklasse. Auf dem personalisierten Nummernschild stand MIKE T .
    Danny ging nach oben. Leonard hatte recht. Fouldes war wirklich stinksauer.
    »Danny, darf ich vorstellen …«
    »Michael Thorndyke.« Der Mann schob sich an Fouldes vorbei und streckte die Hand aus. Trotz der weichen Handflächen war der Griff fest. »Meine Frau Jocelyn. Wir wollen Sie sprechen.« Fouldes’ Gesicht wurde noch einen Ton dunkler rot, als Thorndyke ihm den Rücken kehrte. Danny gestattete sich ein hilfloses Achselzucken, als Thorndyke ihn zur Tür führte.
    Sie gingen nach unten, ließen sich vor einer der Bars an einem Tisch nieder.
    Thorndyke war unverkennbar Selfmademan. Danny sah sofort, dass man diesem Mann nichts vormachen konnte. Und er war reich. Das hätte Danny auch ohne das Auto erkannt. Man musste Thorndyke nur einmal ansehen und wusste, dass er alles hatte: den Liegeplatz im Yachthafen, das Anwesen oben auf der Klippe mit Sicherheitszaun und Kameras. Sein Gesicht wirkte hart und humorlos, wie das reicher Männer, die fest entschlossen sind, noch reicher zu werden.
    »Sie müssen wissen, dass ich eigentlich dagegen war, aber meine Frau überredete mich dazu«, begann Thorndyke, als der bestellte Kaffee kam. Es war offensichtlich, dass die Überredungskünste seiner Frau nicht sehr weit gereicht hatten. Sein Mund blieb eine gerade Linie, die Kiefermuskeln waren angespannt. Der Gedanke, einen anderen um Hilfe bitten zu müssen, war ihm offensichtlich zuwider.
    Nach betretenem Schweigen sagte seine Frau: »Wir wollen Sie wegen unserem Sohn Craig um Hilfe bitten. Wir können ihn nicht erreichen, und wir …«
    Ihr Mann unterbrach sie. »Ihr Chef hat Sie uns empfohlen.«
    »Fouldes?«
    »Nein, Ms. Pelham-Kerr. Wir sind persönliche Freunde von ihr.«
    Ach so. Dannys oberster Chef. Die Besitzerin der Zeitung.
    Dann waren sie also Freunde der Weißen Hexe. Deshalb war Fouldes so aus der Fassung. Die Thorndykes waren Sterne in dem Jetset-Universum, zu dem Fouldes so gerne gehören wollte. Er hätte alles getan, um jetzt hier mit ihnen sitzen und sich einschmeicheln zu

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