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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auf andere Dinge. Ich kann euch allerdings sagen, daß dies die bei weitem größte Armee ist, die die Gepanzerten je gegen die Warmlande geschickt haben.«
    »Sie werden von mehr Warmlandern erwartet, als sie je erwartet haben!« schnaubte Wuckel Dreistreif. »Wir werden die Bevölkerung der Grünauen auf Null reduzieren. Der Troom-Paß wird mit Chitin gepflastert sein!« Die hinter ihm Stehenden unterstützten ihn mit entschlossenen Rufen.
    Das Gesicht des Dachses wurde sanfter. »Ich muß sagen, daß wir erfreut, ja völlig verblüfft sind, euch sicher unter uns wiederzufinden. Die Welt schuldet euch viel.«
    »Wieviel, Kumpel?« fragte Mudge.
    Dreistreif sah den Otter angewidert an. »Wie kannst du in dieser Krisensituation an bloße materielle Dinge denken?«
    »Kumpel, ich kann immer d...« Flor hatte die Hand auf den Mund des Otters gelegt.
    Der Bürgermeister wandte sich an einen Untergebenen.
    »Sorge dafür, daß diese Leute alles bekommen, was sie wollen, und daß sie mit Nahrung und dem bestmöglichen Obdach versehen werden.« Der Wieseloffizier nickte.
    »Zu Befehl.« Er trat vor und salutierte schneidig. Sein Blick fiel auf die Gestalt, die schlaff über Jon-Toms Rücken hing.
    »Sollen wir der Verletzten medizinische Versorgung zukommen lassen?«
    Rotes Haar kitzelte Jon-Tom im Ohr. Er ruckte den Kopf zur Seite und erwiderte fast unhörbar: »Nein. Sie ist tot.«
    »Mein Mitgefühl.«
    Jon-Toms Blick wanderte durch das Zelt. Clodsahamp sprach eifrig mit einer Traube von Offizieren, zu der auch der Vielfraß, Aveticus und Wuckel Dreistreif gehörten. Er sah einen Moment lang hoch und verschränkte seinen Blick mit dem des Bannsängers. Der Augenblick verging.
    Die Erleichterung, die Jon-Tom in den Augen des Hexers gesucht hatte, war nicht da, genausowenig wie Hoffnung.
    Nur Wahrheit.

XV
    Das Treffen dauerte nicht lange. Als sie das Zelt verließen, fiel von allen die Anspannung der letzten Wochen, des ständigen Lebens am Rande des Todes und der Enttäuschung ab.
    »Und jetzt 'n 'eißes Bad!« sagte Mudge erwartungsvoll.
    »Und für mich ein kaltes«, konterte Bribbens.
    »Ich glaube, ich ziehe eine Dusche vor«, erklärte Flor.
    »Ich werde das auch genießen, denke ich.« Jon-Tom bemerkte den Blick nicht, der zwischen Caz und Flor ausgetauscht wurde. Er bemerkte überhaupt nichts bis auf das sich entfernende Oval des Hexers.
    »Einen Augenblick, bitte. Wohin gehen Sie jetzt?« Clodsahamp sah ihn an. »Zuerst Pog finden. Dann zum Rat der Hexer, Zauberer und Hexen, damit wir unsere Magie in Vorbereitung auf den kommenden Angriff koordinieren können. Es darf immer nur einer zur selben Zeit zaubern, weißt du. Unvereinbarkeiten zerstören die Effektivität des Zaubers.«
    »Warten Sie. Was ist mit... Sie wissen schon. Sie haben es versprochen.«
    Clodsahamp sah ihn unbehaglich an. »Sie ist tot, mein Junge. Wie die Liebe ist das Leben eine vorübergehende Erscheinung. Beide verweilen solange sie können und vergehen dann rasch.«
    »Ich will nicht ihre verdammten hexerischen Binsenweisheiten hören!« Jon ragte über dem Schildkrötenhexer auf. »Sie haben gesagt, sie könnten sie zurückholen.«
    »Ich sagte vielleicht. Du warst verzagt. Du bedurftest der Hoffnung, etwas, das dich aufrechthielt. Ich habe dir das gegeben. Indem ich vorgab, ich könnte vielleicht den Toten helfen, half ich dem Lebenden, weiter zu bestehen. Und dazu stehe ich.«
    Als Jon-Tom darauf nichts erwiderte, fuhr der Hexer fort: »Mein Junge, deine Magie hat den Vorzug des Unvorhersehbaren und eine bemerkenswerte Kraft. Doch häufig könnte diese Unvorhersehbarkeit ein Nachteil sein. Die Magie, der wir uns gegenübersehen, ist gleichermaßen unvorhersehbar. Du könntest eine große Hilfe sein... falls du dich dazu entschließt.
    Ich fühle mich verantwortlich für dich, wenn auch nicht für deinen gegenwärtigen Schmerz. Falls du es vorziehst, nichts zu tun, wird dir niemand Vorwürfe deswegen machen, und ich werde nicht versuchen, dich zu nötigen. Ich kann mir deine Unterstützung nur wünschen.
    Was ich dir zu sagen versuche, mein Junge, ist, daß ich jedenfalls keine Formel kenne, um die Toten zu erwecken. Ich sagte, ich würde es versuchen, und das werde ich, wenn die Zeit dafür da ist und andere Angelegenheiten weniger drängend mein Wissen beanspruchen. Ich muß jetzt mein Bestes versuchen, um viele Leben zu beschützen. Ich kann dem nicht den Rücken wenden, um in der Hoffnung auf die Rettung einer einzelnen Existenz zu

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