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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Besitz genommen ist. Die Legenden sagen, daß die Weber Fremde grundsätzlich nicht mögen. Bedenke, was sie von potentiellen Kolonisten halten würden.«
    »Und das sind die Leute, aus denen wir Verbündete machen wollen?« wunderte sich Flor.
    »Sie sind keine direkten, offenen Feinde«, erklärte ihr Clodsahamp und schüttelte langsam den Kopf. »Die Legenden besagen, daß sie hier in ihrem Land recht zufrieden sind. Doch ich gebe zu, daß die Legenden auch beteuern, daß sie außer für ihre eigene Art für niemanden freundschaftliche Gefühle hegen. Es heißt, daß sie am liebsten unter sich bleiben und ihre Zurückgezogenheit aufrecht halten.
    Soweit ich weiß, sind wir die ersten, die seit Hunderten von Jahren wieder die Berggrenze überwinden. Vielleicht sind die Legenden nicht mehr wahr. Es könnte sein, daß in all dieser Zeit die Bewohner der Schildebene freundlicher geworden sind.«
    »Das hört sich ja nach einem bezaubernden Völkchen an«, sagte Flor in besorgtem Tonfall. »Ich kann es kaum erwarten, ihnen zu begegnen.« Ihre Stimme hob sich, und sie machte eine ironische Begrüßungsgeste. »Buenos dias, Senor Weber. Como estad usted, und essen Sie mich bitte nicht, ich bin nur ein Tourist.« Sie seufzte und schnitt dem Hexer ein Gesicht. »Ich wollte, ich wäre so vom Erfolg überzeugt wie Sie.«
    »Ich bin auch nicht gerade 'n Optimist«, bemerkte Mudge, der das nahegelegene Ufer betrachtete und eine warme Schwimmeinlage erwog.
    »Ach, nun. Sie werden bestimmt die Notwendigkeit einsehen, gegen eine gemeinsame Bedrohung zusammen zustehen«, meinte Caz.
    »Das steht zu hoffen«, stimmte ihm der Hexer zu. »Aber wir haben keine Gewißheit. Wir können nur um eine freundliche Aufnahme beten. Sollten wir mehr erreichen, würde das meine wildesten Hoffnungen übersteigen.«
    Daraufhin richteten sich einige schockierte Blicke auf ihn. Jon-Tom sprach dann für alle: »Sie meinen... Sie sind nicht sicher, daß Sie sie überzeugen können?«
    »Mein lieber Junge, einen derartigen Anspruch habe ich nie erhoben.«
    »Aber Sie haben mir den Eindruck vermittelt...« Clodsahamp hob eine Hand. »Ich habe keine Versprechungen gemacht. Ich habe nur erklärt, daß wir in Polastrindu nicht mehr viel erreichen konnten und daß wir eine gewisse Chance hatten, einen starken Verbündeten zu gewinnen, falls wir diese Reise erfolgreich abschließen. Ich habe nie gesagt, daß das Erreichen der Schildebene das garantiert. Auch habe ich nie irgendwelchen Optimismus dahingehend gezeigt, eine solche Allianz zu begründen. Ich habe einfach nur erklärt, daß ich glaube, es sei eine gute Idee, es zu versuchen.«
    »Sie hartschaliger, erbsenhirniger alter Knacker, Sie haben uns an der Nase herumgeführt!« Talea war so wütend, daß ihr fast die Stimme versagte. »Sie haben uns beschwatzt, all das durch zumachen«, sie deutete auf die Tunnelöffnung, »alles was wir erlitten haben, seit wir Polastrindu verließen, ohne daran zu glauben, daß wir eine Erfolgschance haben?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß wir keine Chance hätten«, korrigierte Clodsahamp sie geduldig. »Ich sagte, daß unsere Chancen klein sind. Das ist etwas anderes, als gar keine Chancen zu haben. Wenn ich sage, ein solches Bündnis zu erreichen, überstiege meine wildesten Hoffnungen, so bin ich nur realistisch, nicht fatalistisch. Die Chance besteht.«
    »Warum, zum Henker, konnten Sie nicht in Polastrindu ›realistisch‹ sein?« grummelte sie leise. »Hätten Sie uns nicht sagen können, für wie klein Sie unsere Erfolgschancen halten?«
    »Das hätte ich. Aber es hat niemand daran gedacht, mich zu fragen. Und was deine erste Frage angeht: Wenn ich in meinen Äußerungen, sagen wir, ausführlicher gewesen wäre, niemand von euch hätte sich mir angeschlossen. Oder wenn doch, dann nicht mit der Überzeugtheit und Entschlossenheit, die ihr bisher alle gezeigt habt.«
    Da seine Logik unwiderlegbar war, zogen es alle vor, nicht zu diskutieren. Allerdings gab es einige einfallsreiche Beschimpfungen. Der Hexer ignorierte sie, wie das aufgeregte Geplapper von Kindern. Pog fand die Situation unerträglich komisch.
    »Jetscht scheht ihr, womit ich esch dauernd schu tun habe, ja?« Er stieß ein heiseres Fledermauskichern aus und zischte fröhlich durch die Luft. »Vielleicht habt ihr jetscht alle etwasch mehr Verschtändnisch für den armen alten Pog!«
    »Mach deine häßliche Klappe zu.« Talea warf ein Stück Fackelholz nach ihm. Er wich behende aus.
    »Nun, nun,

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