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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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er ist der Dämon, oder?«
    Die Worte fielen und landeten in ihr wie kalte Tropfen.
    »Du hast heute … an ihn gedacht, als der Junge den Dämon beschrieben hat …«
    Sie konnte nicht fassen, dass Nova sie so durchschauen konnte. Ausgerechnet Nova!
    »Woher?«, murmelte sie, aber dann erinnerte sie sich, dass Nova schließlich ein Experte in Herzensangelegenheiten war. Und Mercurin war eine Herzensangelegenheit, verdammt, das war er. Sie war zu schwach, um es jetzt zu leugnen.
    Ja, ich habe an ihn gedacht, und ich weiß nicht, ob er der Dämon ist, denn … er könnte es sein, aber ich kann es nicht, ich will es nicht glauben. Er heißt Mercurin. Er ist ein Junge, und er kann Magie wirken wie kein anderer. Er hat mir das Leben gerettet. Wie könnte er ein Mörder sein, wenn er mir das Leben gerettet hat?

    Hel biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste nicht, ob sie die Worte ausgesprochen hatte oder nicht. Sie bekam Angst. Hatte sie Nova alles verraten? Wenn sie sich doch nur erinnern könnte! Aber vielleicht erinnerte auch er sich nicht daran … Sie spürte, dass sie seine Hand hielt, und sie drückten sich fest, und sie brauchten keine Worte.
    Wie merkwürdig, dass es eine Zeit gegeben hatte, in der Nova jemand ganz anderes für sie gewesen war. In einer dämmrigen Vergangenheit hatte ihr Herz geklopft bei dem Gedanken an ihn, und sie hatte sich davor gefürchtet, ihm bei den Treffen der Liga zu begegnen. Und sie hatte ihn so wenig leiden können …
    Irgendwann verließen sie den Gasthof. Hel erinnerte sich erst daran, wie sie aufgestanden war, als sie bereits durch die Gassen gingen und Harlem sie zum Palast zurückführte. Der Weg durch die Zwergenstadt kam ihr ins Bewusstsein, als sie bereits die Treppen zum Balkon erklommen hatten. Und sie dachte an die nadelgroßen Lichter der Häuser unter ihnen, als sie bereits auf eine Strohmatte sank, die Gefährten an ihrer Seite, zwischen den schlafenden Flüchtlingen. Der Geruch von Medizin und Baumwolle verflocht sich mit dem Geschmack des Pfeifenrauchs, der noch immer auf ihrer Zunge lag, und alles wirbelte hinab in ihre Träume.

Im Dunkel
    J ahre schienen im Schlaf verflogen zu sein, als Olowain sie sanft an der Schulter rüttelte.
    »Wacht auf«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Wir reisen weiter.«
    »Wir reisen weiter?«, wiederholte Hel verwirrt. Einen Moment lang wusste sie nicht, wo sie war, geschweige denn, was Olowain meinte. Träge wie Rauchschwaden zog der Schlaf auf, um sie in die Wirklichkeit zu entlassen. Die anderen Gefährten schienen ebenso durcheinander zu sein wie Hel. Nur Harlem war bereits auf den Beinen und wartete geduldig neben Olowain. Kummer härtete ihr Gesicht. Fern erinnerte Hel sich, dass Harlem letzte Nacht gegangen und erst spät wiedergekommen war. Hel musste nicht nachfragen, um zu wissen, dass sie bei ihrer Familie gewesen war. Der Schmerz leuchtete durch ihre gefasste Miene - ein Schmerz, der nicht darauf drängte, ausgesprochen zu werden, sondern im Stillen versinken wollte.
    »Packt eure Sachen, Freunde«, sagte Olowain. »Der König wartet, um uns zu verabschieden.«
    »Wohin geht es denn?«, nuschelte Nova und wollte sich das Auge reiben, verpasste sich stattdessen aber selbst einen Kinnhaken. Hel war froh, dass nicht nur sie benebelt war.
    Olowain umfasste seinen Stab. »Nach Naruhl natürlich. Wir nehmen einen Tunnel durch die Gebirge Richtung Westen.«

    Hel blickte verdutzt zu ihm auf. Dann sah sie sich nach den anderen um, doch nur Nova reagierte wie sie. Kelda zog sich den Umhang über, als hätte er nicht gehört, was Olowain gesagt hatte. Die Söldner tauschten flüchtige Blicke, blieben aber stumm.
    »Aber … ich dachte, wir suchen einen Dämon«, sagte Hel. Sie sah Olowain fest in die Augen. »Ihr glaubt doch nicht, dass die Leute hier gelogen haben?«
    Olowain sah sie ruhig an. Dann deutete er zum Flur hinaus. »Naruhl war unser Ziel und bleibt es. Auf mit euch.«
    Hel erhob sich und blieb vor Olowain stehen. Sie konnte es nicht verstehen. Es war doch nun klar, dass die Isen unschuldig waren. Es gab Zeugen. Hätte eine Rebellenanführerin die Macht besessen, Lebewesen ihr Licht zu rauben, hätte sie doch nicht wahllos Dörfer ausgerottet, sondern die Magierschaft gezielt angegriffen. Olowain musste das doch auch erkennen.
    Aber Kelda hatte recht … sie waren nicht von der Magierschaft ausgesandt worden, um die Wahrheit aufzudecken. Sie waren auf der Suche nach einem greifbaren Feind. Einem Feind, der zu

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