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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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Gräsern, höher als ein Mann. Es heißt, unbekannte Bestien schleichen darin herum. Wenn man die Grenze zum Alten Reich überschreiten wollte, würde ich den Weg durch die Kauenden Klippen den Silbernen Steppen noch vorziehen. Dabei bedeuten die Kauenden Klippen fast sicher den Tod, selbst für einen erfahrenen Magier. Die Druiden des Alten Reichs haben gute Arbeit geleistet, als sie sich für immer abkapselten.«
    »Also gibt es in den Silbernen Steppen noch Lirium«, schloss Arill und beobachtete Hel und Nova. »Können die Sturmjäger nicht wenigstens in die Nähe der Steppen gelangen, um Lirium zu sammeln?«
    »Es ist nicht so leicht«, erklärte Hel. »Die Kauenden Klippen zum Beispiel sind noch lebendig, aber ein Zauber liegt über ihnen. Obwohl der Boden voller Lirium ist, verlässt es ihn nie, es gibt dort keine Liriumstürme. Das haben die Druiden damals absichtlich bewirkt.«
    Nova nicke zustimmend.
    »Die Magierschaft ist dabei, neue Methoden zu entwickeln«, sagte Olowain, ohne den Blick zu heben. »Niemand
muss sich Sorgen darum machen, wo wir in Zukunft Lirium herbekommen. Es gibt noch genug Quellen.«
    Hel fand das nicht überzeugend. Selbst wenn es noch Quellen gab, die auch zugänglich waren, würden diese eines Tages ebenso versiegen wie die anderen. Das Problem war dadurch nicht gelöst. Nur verschoben, auf die nächsten Generationen. Es machte Hel wütend, dass niemand Verantwortung übernehmen wollte, aber andererseits wusste sie auch keine Lösung. Vielleicht gab es keine. Vielleicht musste schlichtweg alles irgendwann enden. Feige wünschte sie sich, sie hätte in einer sorgloseren Vergangenheit gelebt, als man diese Überlegungen noch verdrängen konnte.
    Olowain räusperte sich und zog seinen Umhang fest, ehe er sich schlafen legte. Auch die anderen verkrochen sich in ihre Umhänge und rutschten tiefer. Das Licht des Stabes wurde schwächer. Hel sah ihren Atem in die Nacht davontanzen und war froh über den magischen Stoff, der sie warm hielt.
    »Morgen wirst du nach toten Stellen im Land Ausschau halten«, sagte Olowain leise zu ihr. »Ab hier bist du unsere Wegführerin, Hel. Ich habe eine vage Ahnung, wo Naruhl liegt … aber es hängt wirklich mehr an dir.«
    Sie biss die Zähne zusammen und rang sich zu einem knappen »Gut« durch. Sie würde tun, was er verlangte. Aber nicht in der Hoffnung, Naruhl zu finden.
    Sie suchte Keldas Blick und nickte kaum merklich. Er sah sie an und begriff.
     
    Bei Tagesanbruch erwachten sie. Das Licht schien Hel greller als je zuvor, ob das nun an ihrer langen Zeit unter der Erde lag oder an der Tatsache, dass sie der Sonne hier oben näher waren. Nach einem kurzen Frühstück brachen sie Richtung
Westen auf. Mächtige Felsen und Klippen versperrten ihnen immer wieder den Weg, und sie mussten mehr als einmal umkehren, wenn sich ein unüberwindbares Hindernis vor ihnen auftat.
    Der Nebel verflüchtigte sich ein wenig, als der Tag voranschritt. Hel hielt im Land Ausschau, doch es gab überall tote Flecken. Gleichzeitig war keiner groß genug, um auf ein vernichtetes Dorf zu schließen. Hel fragte sich, ob hier, so weit von den Adern entfernt, überhaupt Menschen lebten. Wahrscheinlich nicht. Wie sollte sie dann den Dämon aufspüren? Wahrscheinlich war er viel weiter hinter ihnen, wo es Menschen gab, die er töten konnte. Hel wurde unruhig bei dem Gedanken. Vielleicht schaffte sie es, Olowain zu überzeugen, zurück nach Osten zu reisen. Er durfte keinen Verdacht schöpfen, dass sie nicht beabsichtigte, Naruhl zu finden.
    Gegen Nachmittag stießen sie auf eine Stelle, wo der Berg in einem sanften Hang abfiel, und sie begannen ihren Abstieg. Dunkle Tannenwälder nahmen sie auf, deren Boden so dick mit Moos und Nadeln bedeckt war, dass ihre Schritte lautlos blieben. Vögel sangen in den Bäumen. In der Ferne knarzte Holz. Es begann, dunkel zu werden. Sie machten unter einer Tanne halt, deren Wurzeln sich wie ein Schiff ausbreiteten und ihnen allen Platz bot, in ihrer Umarmung zu schlafen. Doch sie waren hungrig vom langen Tagesmarsch, und die Söldner beschlossen, auf Jagd zu gehen. Nova holte das magische Taschentuch hervor, das seine Mutter ihm beim Aufbruch geschenkt hatte: Wie sie ihm erklärt hatte, gab er ein wenig Lirium darauf. Der weiße Stoff nahm die Magie sofort auf. Als Nova damit über Arills Arm strich, wurde er unsichtbar.
    »Huuuh«, machte Nova. Er drehte sich zu Hel um und
strahlte. »Mir fallen gerade hundert Gelegenheiten ein, wo ich das

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