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Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht

Titel: Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht - Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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hier benutzen werde.«
    »Und ich wette, sie tragen alle Mädchennamen.«
    Er lachte. Dass er keine schlagfertige Antwort fand, sondern sie nur anblickte, irritierte Hel ein wenig. Sie kratzte sich am Kopf und beobachtete, wie die Söldner sich einer nach dem anderen mit dem Taschentuch wegwischten. Schließlich war nur noch das Klappern ihrer Waffen zu hören.
    »Wie lange hält das wohl an?«, wunderte sich die Stimme von Relis.
    »Nicht so lange, wie es gedauert hat, sich ganz unsichtbar zu machen«, sagte Olowain und klopfte sich auf den Bauch. »Also beeilt euch, Freunde! Und bitte … versucht, etwas zu jagen, wovon wir lange satt werden.«
    »Am besten ein paar Kröten für den Meister«, murmelte Berano.
    »In Gondurill scheinen sie ihm ja gut geschmeckt zu haben«, erwiderte Caiden.
    Olowain räusperte sich laut. »Ihr seid unsichtbar , meine Herren! Das heißt nicht, dass man euch nicht hören kann!«
    Kichernd wie Jungen liefen die Söldner davon.
    Währenddessen begannen die anderen Gefährten, Zweige für ein Feuer zu suchen. Harlem summte ein zwergisches Lied. Nova pikste Hel mit einem Zweig in den Arm. Sie schlug ihm mit einem Zweig auf den Hintern. Lachend wich er aus, und eine Weile duellierten sie sich ohne Rücksicht auf verletzliche Körperstellen, bis Hel über eine Wurzel stolperte und ihr das ganze Holz aus den Armen fiel. Ernst strich sie sich ihre Tunika glatt und sammelte alles wieder ein.
    »Trottel!«, sagte sie zu Nova, weil ihr nichts anderes einfiel.

    »Tollpatsch«, gab er unvermittelt zurück. Dann begannen sie, Schimpfwörter auszutauschen, bis sie so viel Feuerholz hatten, dass man damit einen Scheiterhaufen hätte bauen können, und ihnen die Beleidigungen ausgegangen waren. Rot vor Lachen schleppten sie sich zu Olowain und Harlem zurück, die bereits ein kleines Feuer entfacht hatten. Mit gerunzelter Stirn betrachteten sie den riesigen Berg aus Zweigen, den Hel und Nova neben ihnen ablegten.
    »Würstchen«, sagte Hel, von Olowains Anblick neu inspiriert.
    »Warzenweib«, sagte Nova.
    »Schluss jetzt«, sagte Harlem.
    Es dauerte nicht lange, bis die Söldner - inzwischen wieder vollkommen sichtbar - zurückkehrten. Sie hatten eine Gans erlegt und Hel spürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Hoffentlich hatten sie die Gans schnell und schmerzlos getötet.
    Kelda übernahm die Zubereitung. Als die Gans über den Flammen briet, ließ der Duft ihre Mägen knurren, und bald sprachen sie nur noch über ihre Lieblingsspeisen. Harlem sorgte dabei für einiges Gelächter, und ihre Runde wurde so fröhlich, dass Hel fast vergaß, wieso sie hier waren. Es war lange her, dass sie einen so unbeschwerten Abend erlebt hatte. Die Erinnerung an Gharra und die Sturmjäger pochte in ihr, aber zum ersten Mal machte es sie nicht traurig.
    Als die Gans fertig war, brachte Harlem zur Überraschung aller einen kleinen Beutel Salz zum Vorschein - echtes Salz aus den Minen von Gondurill. Damit wurde ihr Mahl zu einem kleinen Festessen. Sie konnten gerade noch verhindern, dass Harlem zwergisches Sauergewürz dazugab.

Erscheinungen und Stimmen
    E r hatte seit zwei Tagen nichts gegessen. Seine Stiefel hatten Löcher und er konnte vor Kälte nicht mehr als zwei Stunden am Stück schlafen. Er zitterte schon seit so langer Zeit, es war erbärmlich.
    Die Ader, jegliche menschliche Zivilisation lagen längst hinter ihm. Alles, was Karat sehen konnte, waren Berge. Berge, die geneigten Häupter der Welt, schlummernd in Daunendecken aus Nebel. Noch immer folgte er der Spur des Dämons, die nur noch selten unterbrochen war, und wenn, dann nur über kurze Strecken. Er verlor sie nicht mehr so oft und hatte das Gefühl, ihm immer näher zu kommen. Nichts konnte ihn aufhalten. Solange er dem toten Pfad folgte, musste er auch das Lebendige Land nicht fürchten. Der Dämon hinterließ ihm einen sicheren Weg.
    Einmal fand er ein totes Kaninchen, das in der Mitte aufgerissen war. Karat untersuchte den Kadaver. Es gab keine Spuren von Zähnen oder Krallen. Die Wunde, die längs durch den Körper ging, stammte von einer Klinge. Das Blut leuchtete noch hellrot, es war nicht lange tot. Der Dämon war vor Kurzem hier gewesen. Karats Herz hämmerte vor Aufregung. Er aß die Reste des Kaninchens. Roh, so wie der Dämon es gegessen haben musste.
    Bald. Bald werde ich mich über dich beugen, dein Blut an meinen Händen. Oder umgekehrt.
    Oder umgekehrt.

    Die Wälder hatten sich verändert. Karat konnte nicht sagen, woran es

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