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Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin

Titel: Die Sturmreiterin - Hennen, B: Sturmreiterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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kann dir den Schlüssel zum Speicher nur geben, wenn er seine Kammer nicht abgesperrt hat«, wandte Gabriela ein. »Und er sperrt seine Kammer immer ab!«
    Der Feuerwerker schnaubte verächtlich. »Ich finde, dieses Detail hättest du nicht für dich behalten sollen, als wir unseren Handel abgesprochen haben.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass wir verhandelt hätten! Du hast mir deine Bedingungen genannt … «
    »Habe ich dich vielleicht gezwungen, sie anzunehmen?«
    »Hatte ich eine Wahl?«
    Gregorius funkelte sie nun wütend an. »Man hat immer die Wahl, bis man dort angekommen ist, wo Johannes nun ist!« Er blickte zu dem verhüllten Leichnam auf dem Feldbett. »Um was ging es bei dir schon … Ein ebenso harmloser wie bedeutungsloser Empfang auf einem Jagdschlösschen. Was hätte es dich gekostet, Nein zu sagen? Wäre damit deine Eitelkeit verletzt gewesen? Ich fordere nun meinen Preis! In dieser Nacht!«
    Die Männer im Zelt gaben sich alle Mühe, nicht zu ihnen herüberzusehen, doch war Gabriela klar, dass jeder von ihnen alles gehört hatte. Und sie spürte, dass die Feuerwerker aufseiten von Gregorius standen, auch wenn sie nicht wissen konnten, von was für einem Geschäft die Rede war.
    »Dann wasch dir deinen Mohrenkopf, und wir gehen«, zischte sie wütend. »Aber ich verspreche dir, du wirst vor einer verschlossenen Tür stehen!«
    Von Bretton war einer der Ersten, die nach dem Feuerwerk wieder bei der Festung ankamen. Wie fast alle anderen war er zu Fuß durch die Stadt gegangen, denn auf den überfüllten Wegen hätte es mit einer Kutsche wohl eine Stunde gedauert, die Strecke bis zum Haupttor zurückzulegen, die ihn nun wenig mehr als zwanzig Minuten gekostet hatte.
    Mit ihm gingen einige der höheren Offiziere aus der Garnison und zwei Obristen, die zu den Gästen zählten. Wenn er es so eilig hatte, zurück zur Garnison zu gelangen, dann lag dies nicht allein daran, dass er noch einmal überprüfen wollte, ob auch alles für den Ball gerichtet war. Von Bretton wollte auch der Gräfin Uhlfeld entgehen, die nach dem Feuerwerk das Fehlen eines ihrer Schoßhunde bemerkt hatte.
    Als die Gruppe der Offiziere das Haupttor passierte, trat der Wachhabende vor. Der Lieutenant salutierte knapp und wandte sich dann sofort an von Bretton. »Herr General, eine dringende Meldung!«
    Ärgerlich blieb der Kommandant stehen. Was wohl nun schon wieder war? »Rede Er!«
    Der junge Soldat räusperte sich. »Es geht um den Mann, der seit der Mittagsstunde in der Wachstube festgehalten wird … Er … «
    »Für solche Kleinigkeiten habe ich jetzt keine Zeit! Soll der Kerl morgen noch einmal wiederkommen, wenn er mich so dringend sprechen muss.«
    Der Lieutenant trat einen halben Schritt näher. »Das könnte ein Fehler sein, Herr General«, murmelte er halblaut. »Der Kerl ist betrunken und lallt, dass er ein Geheimnis über Eure Nichte kennt, das schon morgen die ganze Stadt erfahren soll, wenn Ihr ihn nicht empfangt.«
    Von Bretton schloss seine Rechte fester um den Knauf des Offiziersstabs, auf den er sich stützte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! »Nehme Er gefälligst Haltung an, wenn er mir eine Meldung zu machen hat«, schnauzte er den jungen Offizier an. »Und nun weggetreten!«
    »Gibt es Ärger, Herr General?« Hauptmann Birtok stand plötzlich hinter ihm und musterte den Wachoffizier.
    »Nein, nein. Es ist alles in Ordnung.« Von Bretton zwang sich zu einem Lächeln. »Die Torwache hat einen Herumtreiber aufgegriffen, der Ärger macht. Ich fürchte, ich werde mir den Kerl persönlich ansehen müssen. Würdet Ihr vielleicht unsere Gäste hinauf zur Kommandantur begleiten, Herr Hauptmann? Die Angelegenheit hier am Tor wird sicher schnell bereinigt sein.«
    Birtok nickte pflichtbewusst. »Ihr Wunsch ist mir Befehl, Herr General.«
    Verärgert drehte von Bretton sich wieder zu dem Lieutenant. »Und nun zu diesem Störenfried. Bringe Er mich zu ihm!«
    »Ich habe ihn in der Wachstube eingeschlossen, Herr General, und meine Männer alle auf Posten geschickt.«
    Der Kommandant hob überrascht die Augenbrauen. »Was soll das? Welchen Grund hat er dazu?«
    »Sie werden es gleich zu hören bekommen … Natürlich habe ich dem Mann kein Wort geglaubt … Er ist betrunken. Aber ich dachte, es sei besser, wenn die Truppe erst gar nicht mitkriegt, was er redet.« Der Lieutenant schob den Schlüssel ins Schloss.
    Gabriela drückte die Klinke hinunter und atmete erleichtert auf. Es war abgeschlossen! »Nun, Gregorius

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