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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Wild, als ob ich mit dem Wolfspack nicht schon genug Scherereien hätte", brummte er verärgert.
    Phil schluckte. „Hier gibt es Wölfe?"
    „Und ob es hier Wölfe gibt. Hab mich schon oft mit der dreisten Bande angelegt und so manchem Graurock das Fell über die Ohren gezogen." Dabei schwang der Mann grimmig den Speer in seiner Hand, woraufhin Phil einen halben Schritt zurückwich.
    „Solltest du um diese Zeit nicht in der Schule sein? Oder willst du dich uns anschließen?", fragte er spöttisch.
    „Welche Schule?"
    „Na, hör mal!", entrüstete sich der Mann. „Jeder hier kennt die Schule. Du musst dich nicht dumm stellen, wenn du keine Lust auf diesen ganzen Kämpferkram hast. Du wärst nicht der Einzige."
    Kämpferkram? Phil hatte keine Ahnung, wovon der Mann sprach, wollte sich jedoch keinesfalls durch seine Unwissenheit verraten. Als wäre ihm gerade ein Licht aufgegangen, entgegnete er: „Ach, die Schule meinen Sie ... tja, ich würde schon gern wieder hingehen, aber ich habe hier irgendwo meinen Freund verloren. Haben Sie zufällig einen Jungen mit langen, blonden Locken gesehen?"
    „Nein, weder einen Jungen noch seine Locken. Viel mehr bleibt nämlich nicht von ihm übrig, wenn die Wölfe ihn vor dir finden. In letzter Zeit sind sie unersättlich, reißen alles, was ihnen vor ihre gierigen Mäuler kommt."
    Der Mann wirkte nicht, als ob er gerade einen Witz erzählt hätte, und das machte Phil ernsthaft Sorgen. Hoffentlich waren seine Eltern und Leo noch am Leben. Er musste sie so schnell wie möglich finden, doch dazu brauchte er unbedingt Hilfe. Dieser merkwürdige Mann schien sich gut auszukennen, auch wenn er auf den ersten Blick wenig Vertrauen einflößte. Andererseits – was hatte er für eine Wahl? Einen Moment zögerte Phil. „Können Sie mir bei der Suche helfen?", bat er schließlich.
    Daraufhin lächelte der Mann. „Ich wüsste keinen, der es besser kann. Wie heißt du eigentlich?"
    „Phil."
    „Gut, Phil. Mein Name ist Manfred, aber alle nennen mich Manne. Bleib dicht hinter mir und mach so wenig Geräusche wie möglich."
    Manne ging zurück in den Wald. Phil zerrte den Digitalisierer unter der Tanne hervor und ließ ihn in seinem Rucksack verschwinden. Er musste sich sehr beeilen, um Manne nicht aus den Augen zu verlieren. Unterwegs zupfte er einige Nadeln aus seinem Arm.
    Der Mann lief schnell wie ein Wiesel. Dabei huschte sein Blick über den Boden sowie über Bäume und Büsche, die links und rechts ihren Pfad säumten. Ab und zu fiel er auf die Knie und schnüffelte wie ein Hund. Vor einem dornigen Gebüsch zeigte er auf eine aufgewühlte Stelle im Moos. Offensichtlich hatte dort ein Kampf stattgefunden. Rote Flecken schimmerten in dem dunklen Grün. Phil stockte der Atem. „Blut?" Manne legte den Finger auf den Mund und nickte.
    Sie folgten einer blutigen Spur.
    Zwischen den Bäumen entdeckte Phil etwas, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte: In den unteren Zweigen eines Strauches hatten sich helle Haarbüschel verfangen ...
    Phil blieb stehen. Er wollte nicht weiter, doch Manne winkte ihm. „Dieser Bastard hat wieder die Schäferhündin überlistet!" Vor ihm lagen sauber abgenagte Knochen, dazwischen Büschel heller Wolle, die anscheinend von einem Schaf stammten.
    „Er hat es extra bis in den Wald getrieben, damit er es vor meiner Nase töten kann, dieser verfluchte Hund."
    „Das war ein Hund?"
    Mannes Augen blickten traurig. „Silver ist ein Halbblut. Seine Mutter war eine Hündin. Sie hatte mir jahrelang treue Dienste geleistet, bevor sie sich mit einem Wolf einließ. Der Wolf war ein prachtvolles Tier – kräftig gebaut, mit schneeweißem, glänzendem Fell. Ich musste ihn vor den Augen seiner beiden Jungen töten, als er mich vor meinem eigenen Haus anfiel. Wahrscheinlich hat Silver mir das nie verziehen. Eines Tages war er fort, zusammen mit seiner Schwester Lucie."
    „Woher wissen Sie, dass er es war?", fragte Phil.
    „Er hinterlässt stets sein Zeichen: einen Zweig im Schädel des Opfers. Schau hier." Manne wies auf den blanken Schädel des getöteten Schafes. Zwischen seinen Zähnen steckte ein abgebrochener Tannenzweig.
    Phil spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Manne trug die sterblichen Überreste des Schafes zusammen und bedeckte sie mit Tannenzweigen. Dann drehte er sich um und lief weiter.
    Sie streiften durch den Wald, bis es dunkelte. Phils Schultern schmerzten unter der Last des Rucksacks, der Digitalisierer drückte gegen seinen

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