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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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es ihm durch den Kopf.
    Das Bild über dem Bett war zu unhandlich. Unglücklicherweise befanden sich sämtliche Fotoalben im Wohnzimmer. Es war ausgeschlossen, unbemerkt an Arne vorbeizukommen.
    Neben dem Nachtschränkchen seiner Mutter entdeckte Phil zwischen alten Briefen und Postkarten eine Fototüte. Er zog die Bilder heraus. Das erste zeigte seine Eltern auf dem letzten Faschingsball der Firma. Seine Mutter trug eine schwarze Perücke mit langen, geflochtenen Zöpfen, sein Vater einen prächtigen Federschmuck.
    Im Hintergrund hielt sich jemand die Hände vor das Gesicht, das hinter einer Maske verborgen war. Die Finger waren ungewöhnlich lang und dünn, wie die von dem Mann in Uniform, der sich als Arne Skibinski ausgegeben hatte. Aber das war unmöglich. Herr Sanders hätte ihn kennen müssen, denn es wurden ausschließlich Mitarbeiter der Firma eingeladen und die Sicherheitskontrollen waren sehr streng.
    Die übrigen Fotos waren bei ihrem letzten Ausflug in den Zoo entstanden. Auch sie waren ungeeignet, denn wie sollte er erklären, warum seine Mutter eine Riesenboa um den Hals trug und sein Vater ein Kamel küsste oder sich mit dem Schwanz eines Pferdes schmückte. Das Pferd hatte unter heftigen Blähungen gelitten, das Gesicht von Phils Vater auf dem Foto war einmalig. Als Phil daran zurückdachte, musste er unwillkürlich lächeln.
    Das letzte Bild stimmte ihn wieder traurig. Sein Vater stand vor dem Haus und trug seine Mutter „auf Händen", wie er damals sagte.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen steckte Phil das Foto in seine Hosentasche und verließ das Zimmer gerade rechtzeitig, um Leo einzusammeln, der auf dem Flur umherirrte.
    In seinem Zimmer packten sie den Digitalisierer aus. Phil betrachtete noch einmal die beiden Schalter. Das flaue Gefühl im Magen wurde stärker.
    „Ich hoffe, sie funktionieren beide, damit wir auch wieder zurückkommen."
    Sein Verstand sagte ihm, dass sie irgendetwas vergessen hatten. Er vertiefte sich in den Anblick des Bildschirmschoners auf dem Monitor. In einigen Minuten würde der Computer in den Ruhemodus übergehen und erst wieder arbeiten, wenn ihn jemandem bediente. „Woher weiß Arne eigentlich, wann wir uns zurückverwandeln, damit er das Spiel starten kann?"
    Leos Augen weiteten sich. „Gar nicht."
    In Gedanken ging Phil verschiedene Möglichkeiten durch, am Ende kam jedoch nur eine davon in Frage. Er nahm sich noch einmal den Zettel vor und schrieb:

    PS: Damit wir das Spiel wieder verlassen können, muss es immer geöffnet sein

    – Phil sah sich in seinem durchwühlten Zimmer um –

    und bewacht werden!

    Das Wort immer unterstrich er doppelt.
    „Das war knapp! Ich hoffe, uns fällt unterwegs nichts Wichtiges mehr ein. Bist du bereit?"
    Leo setzte seinen Rucksack auf und nickte. Auch Phil warf sich seinen Rucksack über. „Wer nimmt den Kasten?", fragte er.
    „Den überlasse ich gerne dir, aber dann muss ich dich umarmen."
    Phil sah Leo leicht irritiert an.
    „Na, damit ich überhaupt mitkomme. Haben deine Eltern auch so gemacht. Oder denkst du, ich will mit dir kuscheln?" Leo tat empört.
    „Vielleicht sollten wir ihn beide nehmen."
    „Okay! Ist mir auch lieber!"
    „Also, gut festhalten! Ich zähle bis drei! Eins, zwei, drei."
    Phil stellte den grünen Schalter auf EIN. Nichts passierte. „Er geht nicht!", rief er entsetzt.
    Sie schüttelten den Kasten leicht, schalteten auf AUS und wieder auf EIN, doch nichts geschah.
    „Und was nun?"
    „Was dein Vater damals genau gemacht hat, konnte ich nicht erkennen, aber ich wette, es hat was mit der Chipkarte zu tun, die er in der Hand hatte." Leo betastete den Digitalisierer von allen Seiten. An der unteren Kante blieb sein Fingernagel in einem schmalen Schlitz hängen.
    „Wir brauchen was Langes, Dünnes!" Nachdem Leo beinahe über Phils Schulsachen gestolpert wäre, bückte er sich. „Wie wär's mit einem Li...?"
    „Danke." Phil hatte ihm das Lineal schon aus der Hand gerissen.
    Bei etwa fünf Zentimetern stieß es in der schmalen Öffnung auf Widerstand. Wie Phil es häufig tat, wenn er über einer schwierigen Aufgabe grübelte, kratzte er sich mit dem Lineal am Hals. Irgendetwas störte dabei – die Kette. Das Amulett! Einer Eingebung folgend machte Phil den Verschluss auf und hielt das Lineal neben das Drachenamulett. Es war knapp fünf Zentimeter lang.
    Leo und Phil tauschten einen Blick. Dann aktivierte Phil den Digitalisierer und schob das Amulett in den Schlitz. Als es vollständig darin

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