Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)
das Straßenschild an, goldene Buchstaben. Was für ein Luxus."
„Sie ist ja auch mit Smaragden gepflastert. Bin gespannt, wie sie heißt." Sie näherten sich dem Schild, bis sie den Namen lesen konnten.
„Beatrix-Schwan-Allee. Ich hätte es wissen müssen."
Ohne Umwege brachten Phil und Leo die Pizza zu Frida. Phil trug den Karton wie einen wertvollen Schatz.
Als Frida von ihrem Plan hörte, lachte sie. „Die Frage ist, ob ihr so ohne Weiteres in das Büro des Direktors spazieren könnt. Vielleicht solltet ihr Olaf Junker bitten, schließlich ist er sein Sohn."
„Olaf Junker ist der Sohn des Direktors? Deshalb führt der sich auf, als ob alle nach seiner Pfeife tanzen müssten!", rief Leo erbost.
Phil griff nach seinem Amulett. „In diesem Fall sollten wir ihn tatsächlich um Hilfe bitten."
Pizza für den Direktor
Am Montagmorgen ließen sich Phil und Leo etwas früher wecken. Frida hatte die Pizza bereits fertig gebacken und gut verpackt. Unterwegs überlegten sie, wo sie Olaf abfangen könnten. Sie beschlossen, sich im Park zu verstecken.
Das Tor stand weit offen. Da niemand zu sehen war, liefen Phil und Leo hindurch und bogen auf einen der Seitenwege ein. Ein Johannisbeerstrauch in der Nähe des Eingangsportals bot sich als Versteck an. Von dort aus konnten sie den Hauptweg überwachen, ohne selbst entdeckt zu werden.
Olaf kam kurz nach ihnen.
„Ob sein Vater überhaupt schon da ist?", flüsterte Leo.
„Das hoffe ich."
Gerade, als Phil hinter dem Strauch hervorkommen und sich Olaf nähern wollte, tauchte Frau Schwan auf.
„Mist – was nun?"
Leo zeigte auf den Springbrunnen, der etwas weiter weg von ihnen plätscherte.
„Ich gehe baden."
„Nicht nur du, vielleicht fällt die ganze Sache ins Wasser."
„Nein, Phil, du verstehst nicht. Ich springe in den Springbrunnen."
„Hör zu, so tragisch ist das mit der Pizza auch wieder nicht. Wir probieren es nachher noch einmal."
„Nein, während Frau Schwan mich fertig macht, nimmst du dir Olaf vor. Achtung – los!"
Wie ein Besessener rannte Leo auf den Springbrunnen zu. Dann warf er seinen Rucksack ab, zog die Turnschuhe aus, setzte sich auf den Rand und ließ die Beine ins Wasser baumeln.
Laut schimpfend watschelte Frau Schwan über die Kieselsteine. Phil nutzte die Gelegenheit, um von ihr unbemerkt in die Eingangshalle zu gelangen. Olaf hatte bereits die Treppe erreicht.
„Hallo, Olaf!", rief Phil. „Ich habe hier was für deinen Vater."
Nach kurzem Zögern drehte Olaf sich um. Ungerührt betrachtete er den Karton in Phils Händen. „Falls du dich bei ihm einschleimen willst – vergiss es!"
„Ich habe nicht die Absicht, mich einzuschleimen. Ich möchte nur, dass du ihm das hier bringst."
„Warum sollte ich dir einen Gefallen tun?" Olaf kehrte ihm den Rücken zu. Mit der freien Hand umfasste Phil das Drachenamulett und beschwor Olaf, den Karton zu nehmen.
Olaf stieg die Stufen hinauf, zuerst schnell, dann immer langsamer. Auf halber Höhe stoppte er und kam mit bedächtigen Schritten wieder herunter. Dicht vor Phil blieb er stehen.
Phil hielt das Drachenamulett fest umklammert. Olaf sah ihn misstrauisch an. „Ich weiß nicht, was hier läuft, Marten, aber lass mich in Zukunft in Ruhe oder ..." Er presste die Lippen aufeinander.
„Oder was?"
„Wirst schon sehen", stieß Olaf hervor und entriss Phil den Karton mit der Pizza.
Bevor er das Büro seines Vaters erreicht hatte, öffnete sich die Tür und Herr Junker trat heraus. „Guten Morgen, die Herren", sagte er gut gelaunt. Olaf hielt ihm den Karton hin. „Für mich?"
„Von dem da." Olafs Daumen zeigte in Phils Richtung.
Herr Junker öffnete den Deckel des Kartons. „Es duftet verführerisch. Was ist das?"
„Das ist eine Pizza. Herr Bertoli schickt sie Ihnen. Er möchte sich gern als Koch an der Schule bewerben", erwiderte Phil.
Nach und nach trafen die Schüler ein. „Hmm, was riecht hier so lecker?", rief Paul.
Herr Junker begrüßte jeden einzeln und wollte wissen, wie sie bei der Ausbildung vorankämen. „Oh, ziemlich schnell", versicherte ihm Paul, der wie alle anderen den Inhalt des geöffneten Kartons mit den Augen verschlang.
„Nun, worauf wartet ihr noch? Der Unterricht beginnt in Kürze", wunderte sich Herr Junker.
„Wir warten auf Leo, er müsste jeden Moment kommen", sagte Michael Bullock.
„Ich wette hundert zu eins, dass er von der Schule fliegt", raunte Stefan Melanie zu.
Die Tür zur Halle sprang auf und Frau Schwan trat ein, Leo wie
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