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Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Die Suche nach dem Drachenring (German Edition)

Titel: Die Suche nach dem Drachenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Scheufler
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Gegner.
    „Du lernst ziemlich schnell", staunte der Katzenmensch, als Phil ihn wieder einmal zu Boden geworfen hatte.
    Bald schmerzten Phils Muskeln. T-Shirt und Jeans klebten an seinem Körper und er verspürte unerträglichen Durst. Nach einem Fausthieb blieb er einfach liegen und japste. „Pause."
    Er hörte klappernde Schritte, gleich darauf beugte sich ein vernarbtes Gesicht über ihn. „Sie beide haben sich tapfer geschlagen", lobte Herr Kinsky.
    „Kann man wohl sagen", keuchte Phil.
    „Sie haben sich eine Atempause verdient. Ich gebe Ihnen fünfzehn Minuten, um sich zu regenerieren."
    Phil fragte Silvio, ob er noch gelben Saft übrig hätte. „Selbstverständlich, ich weiß doch, was ihr braucht." Silvio hielt ihm einen vollen Becher vor die Nase.
    Um zu trinken, setzte Phil die Kapuze ab. Sein Gegner kam zum Wagen geschlendert und erhielt ebenfalls einen Becher mit gelbem Inhalt.
    „Er bekommt das Gleiche? Und ich muss es nachher wieder ausbaden." Phil wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Silvios Bartspitzen wanderten ein Stück nach oben. „Hätte ich ihm lieber einen Schlaftrunk mischen sollen?"
    Der Katzenmensch hatte seine Kapuze nur bis über die Oberlippe geschoben. Das erinnerte Phil an die Warnung von Herrn Kinsky, vor dem Gegner das Gesicht zu verbergen, aber es war ihm egal. Er brauchte frische Luft. Und er musste unbedingt die nassen Sachen unter seinem Anzug loswerden.
    Sehnsüchtig schaute er hinunter auf das glitzernde, türkisfarbene Wasser. „Wie komme ich am schnellsten zum See?"
    „Über die Feuerrutsche." Silvio wies mit dem Daumen hinter sich. „Wenn du wieder hinauf willst, musst du unten den Treppenknopf drücken, ansonsten wirst du es schwer haben."
    Phil trat an die Balkonbrüstung. Er öffnete eine schmale Tür und stand vor einer der Röhren, die von jedem Balkon auf die Erde führten. Da Phil nicht wusste, was ihn erwartete, setzte er die Kapuze wieder auf. Auf dem glatten Boden rauschte er mit atemberaubender Geschwindigkeit abwärts, kurze Zeit später landete er im weichen Sand.
    Der Katzenmensch war plötzlich neben ihm.
    „He, ich habe Pause!", rief Phil. Er war wenig begeistert über die Gesellschaft, doch das änderte sich, als er vor einem verschlossenen Tor stand und der Katzenmensch einen Schlüssel hervorholte. „Ohne mich kommst du nicht raus", bemerkte er, während er aufschloss. Gemeinsam liefen sie zum See.
    „Warum hast du einen Schlüssel und ich nicht?"
    „Wir sind freie Mitarbeiter. Im Gegensatz zu euch dürfen wir die Schule jederzeit verlassen."
    Am Ufer des Sees streifte Phil seinen Anzug ab.
    „Du weißt, dass du gegen die Regeln verstößt, wenn du mir dein Gesicht zeigst." Der Katzenmensch machte es sich bequem.
    „Ich werde dir noch mehr als nur mein Gesicht zeigen." Phil behielt nur die Boxershorts an. „Du kannst dich ja umdrehen, falls es dich stört."
    Aber der Katzenmensch drehte sich nicht um, im Gegenteil: Neugierig beobachtete er, wie Phil im See seine Runden schwamm. Nach einer Weile erhob er sich. „Wir sollten weitermachen."
    Phil trocknete sich mit einem Zipfel seines T-Shirts notdürftig ab und schlüpfte in Socken und Anzug. Der Katzenmensch erwartete ihn am Tor.
    Auf dem Balkon hängte Phil T-Shirt und Jeans über einen der Liegestühle und betrat den Unterrichtsraum.
    Noch während er nach seinem Gegner Ausschau hielt, versetzte ihm jemand einen Hieb in die Seite, der ihn zu Boden gehen ließ. „Na, ausgeträumt?" Sein Gegner verschränkte die Arme und sah auf ihn herab.
    „Das war unfair", beschwerte sich Phil.
    Die grünen Augen blitzten. Der Katzenmensch gönnte ihm keine weitere Pause, immer wieder griff er an. Am Ende des Unterrichts verneigte er sich vor Phil, bevor er lautlos verschwand.
    Phil hockte sich neben Leo, der regungslos auf dem Boden lag. „Hallo, Leo, bist du noch ganz?"
    „Keine Ahnung. Bitte nimm mir diese bescheuerte Maske ab. Ich glaube, meine Lippen sind geschwollen, oder ist es die Nase? Irgendwie tut mir alles weh", jammerte Leo.
    Vorsichtig befreite Phil ihn von seiner Kapuze. Die Lippen waren aufgesprungen.
    „Warum bluten deine Lippen, wenn Schläge ins Gesicht verboten sind?"
    „Mein Gegner hat behauptet, ich sei ihm in die Faust gelaufen."
    Mit Phils Hilfe schleppte sich Leo auf den Balkon und plumpste auf einen Liegestuhl. Phil holte ihm einen Becher mit der gelben Flüssigkeit.
    „Das ist gut." Leo leckte sich die lädierten Lippen und sackte wieder in den Stuhl. Nach zwei

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