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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Bösartigkeit in Person sein. Ich habe gelesen, er sei verbrannt worden. Sind Sie sicher, dass er hier ist?«
    »Ja!«
    »Als die Todesstrafe abgeschafft wurde, wurden Schwarzmagier doch extra ausgenommen.«
    »Er ist hier. Glauben Sie mir einfach!«
    Sowohl Lennart als auch die Assistentin mussten das erst einmal verdauen, gingen aber weiter, da ihr Führer weit ausschritt.
    Sie schüttelte sich nach einiger Zeit und erklärte mit Schaudern: »Ich verabscheue dieses Pack, das nur Elend und Verwüstung hinterlässt. Selbst der Scheiterhaufen ist noch zu gut für die. Geben die Götter, dass wir die Kinder rechtzeitig erreichen.«
    »Aeneas, glaubst du, wir ... also eigentlich vor allem du ... mit uns zusammen könnten ihn besiegen, wenn wir es nicht schaffen?«, fragte Lennart zaghaft.
    »Unwahrscheinlich!«
    Lennart beschleunigte unwillkürlich seinen Schritt. »Erik drehe ich den Hals um, wenn ich ihn wiedersehe. Der kann was erleben. Oh, Mann! Die wissen doch gar nichts von der Gefahr und laufen ihm vielleicht direkt in die Arme. Wenn wir sie jetzt nicht mehr wiedersehen?«
    »Gib dich keinen Wunschträumen hin! Natürlich sehen wir sie wieder.«
    Lennart lächelte unwillkürlich wegen dieser Antwort.
    »Habe ich Lennart vorhin richtig verstanden, dass dieser Erik seinen Vater befreien wollte?«, wollte Erma jetzt wissen.
    »Ja!« Aeneas warf seinem Freund einen zornigen Blick zu, was den dazu veranlasste, sich umgehend zu rechtfertigen. »Es stand doch alles in dem Brief. Was hätte ich denn sagen sollen?«
    Die Assistentin ignorierte das kurze Zwischenspiel und fragte weiter: »Soll das heißen, wir müssen es vielleicht mit einem Schwarzmagier aufnehmen, nur, um einen Geächteten zu befreien?«
    »Dessen einziges Verbrechen es war, die in den Augen der Rhan falsche Frau zu lieben«, gab Aeneas trocken zurück.
    »Wie können Sie nur so etwas sagen?«, fuhr sie ihn an. »Er hat wissentlich gegen die Regeln verstoßen und einen Eid gebrochen.«
    »Um seine Familie zu schützen! Sehr verwerflich!«
    »Allerdings!«, schnaubte sie. »Sie wussten das längst, nicht wahr? Wie konnten Sie mit diesem Wissen nur seinen Sohn unter Rhan leben lassen und ihn sogar als Mündel annehmen? Das konnte doch nur Unheil mit sich bringen.«
    Lennart war so verblüfft, dass er nicht auf den Weg achtete und prompt über einen Grasbüschel stolperte und strauchelte. Er fing sich wieder und fragte: »Was hat denn Erik mit der alten Sache zu tun? Ich meine, wieso sollte er nicht bei uns leben dürfen? Er hat doch nicht gegen die Regeln verstoßen.«
    »Das ist völlig unerheblich. Die schlechten Anlagen der Eltern hat der Junge nun einmal geerbt. Dadurch allein wird er zur Gefahr.«
    »Das sind ja mittelalterliche Ansichten. Ererbte, schlechte Anlagen?! Als wenn es nur Verbrecher mit Ahnenreihe gäbe.« Er prustete ungehalten. »Was sagst du dazu, Aeneas?«
    »Wir sollten uns beeilen.«

    Gerrit wollte kaum glauben, dass die Nacht schon zu Ende sein sollte. Missmutig aß er, noch bevor der Morgen graute, sein Brot und einen Apfel.
    Nach wie vor plagten sie alle leichte Kopfschmerzen, und ihre Stimmung war gedrückt. Sie hatten zwar mit einer unbequemen, dafür aber auch ungefährlichen Wanderung gerechnet. Die Ereignisse des vergangenen Tages hatten sie eines Besseren belehrt. Doch jetzt mussten sie wohl oder übel weiter.
    »Lasst uns gehen! Je eher wir diesen verdammten Berg sprengen, desto schneller können wir wieder nach Hause.«
    Anna warf sich seufzend ihren Rucksack über. »Und ich dusselige Kuh wähle Dynamit statt Schirmchen. Das geht nicht gegen dich, Erik. Ich sah mich im Geiste schon als aufgehender Stern am Heldenhimmel und hab´s daher nicht besser verdient.«
    »Als was hast du dich gesehen?«, fragte Gerrit hoffnungslos überfordert.
    »Sie wollte hoch hinaus, und musste feststellen, dass das nicht ganz so einfach ist, weil ihrer Leiter einige Sprossen fehlen«, erklärte Holly freundlich.
    Gerrit starrte sie an. »Sie hat was?«
    »Ich war einfach blöd«, erwiderte Anna mit einem Kichern.
    Diesmal nickte der Kurze. »Klar! Sag das doch gleich!«
    »Dein Charme ist durchaus ausbaufähig«, bemerkte sie immer noch kichernd, woraufhin er errötend den Kopf senkte.
    Verhaltend lachend verließen sie das Gemäuer.
    Von den Bewohnern ignoriert, gingen sie durch das Dorf und weiter in Richtung Bergmassiv.
    Die hohe Luftfeuchtigkeit setzte allen schon nach kurzer Zeit wieder zu und es wurde immer schwüler.
    Bis zum Mittag

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