Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
Vom Netzwerk:
klingt wie ... Sind das Wölfe?«, hauchte Holly.
    Adrian schluckte schwer. »Na, Gerrits Magen ist es jedenfalls nicht. Unsere Taschenlampen lassen wir besser stecken.«
    »Oh, je, oh, je«, murmelte Anna mit weit aufgerissenen Augen.
    Die Kopfschmerzen waren verdrängt. Ihre Waffen fest in feuchten Händen, schlichen sie durch den Wald. Immer wieder jagte ihnen das Heulen Kälteschauer über den Rücken.
    Adrian hob plötzlich die Hand und alle blieben stehen. Auf sein Zeichen duckten sie sich möglichst geräuschlos ins Unterholz. Adrian spannte vorsichtshalber den Bogen, und Gerrit neben ihm tat es ihm gleich. Die anderen kauerten mucksmäuschenstill hinter ihnen.
    Zwischen den Bäumen tauchte ein Ding auf, das ein bisschen aussah, wie eine Kreuzung aus Affe und Wolf: An die zwei Meter groß, aufrecht gehend, mit einem Wolfsgesicht und am ganzen Körper behaart! In den langen Krallen hielt es eine Keule. Es kam geradewegs auf sie zu, war schließlich nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt, warf schnuppernd den Kopf hin und her, blickte in ihre Richtung, fletschte knurrend die Zähne und hob die Keule.
    Erik stellte jetzt auch das Atmen ein.
    Nach kurzem Blickkontakt sprangen Adrian und Gerrit hoch.
    Zwei Pfeile trafen die Brust der Wolfsbestie. Die heulte einmal schrill auf, ließ die Keule fallen und versuchte, einen Pfeil zu greifen, erreichte ihn aber nicht mehr. Lautlos sackte sie zusammen.
    Die Jugendlichen stießen erleichtert die Luft aus.
    »Erst diese unheimlichen Menschen und jetzt ein aufrecht gehender Wolf«, zählte Holly auf und schüttelte sich. »Oh, je, was kommt wohl als nächstes?«
    »Keine feindlichen Lebensformen«, grummelte Adrian. »Zweibeinige Wölfe, die uns ans Leder wollen, statt sechsbeiniger Schweine, die Gras mampfen. Gerrit, tu mir einen Gefallen. Sollte ich irgendwann mit Erik woanders hingehen wollen als in den Supermarkt, hau mir einfach eine auf den Kopf. Hau ruhig kräftig zu!«
    »Ohne Scheiß jetzt?«, fragte der verblüfft.
    »Das stand doch in dem Buch«, entschuldigte Erik sich ziemlich kläglich. »Ob ihr´s glaubt oder nicht, ich finde das auch nicht lustig.«
    Lauschend und um sich blickend gingen sie weiter. Keiner sah sich den toten Körper genauer an, aber Erik griff sich die Keule. Zumindest hatte die eine größere Reichweite. Allein ihr Gewicht beruhigte ihn etwas.
    »Achtung!«, brüllte Gerrit in selben Moment, in dem drei weitere Wölfe durchs Unterholz rechts neben ihnen brachen. Eine Bestie schwang eine Keule, zwei trugen Äxte mit bedrohlich großen Schneiden.
    Die Axt des ersten Wolfs sauste schon herunter und traf auf Adrians Schwert. Der hatte Mühe, seine Waffe festzuhalten, und die Wucht des Aufpralls ließ ihn aufstöhnen.
    Neben sich sah Erik eine weitere Axt aufblitzen. Er wirbelte herum, schlug mit seiner neu erworbenen Keule zu und traf die Schulter. Ein Knacken und das laute Aufheulen des Gegners ließen ihn frösteln. Der Wolf schwankte, fiel jedoch nicht. Gerrit attackierte ihn sofort mit seinem Schwert, traf aber kaum mehr als die Axt. Die Reichweite der Angreifer war deutlich größer, als die der Jugendlichen. Trotzdem traf Erik erneut mit seiner Keule. Diesmal beim Ausholen allerdings den Hinterkopf der Bestie, die Adrian abzuwehren versuchte.
    Holly kreischte erschrocken auf, als ihr der Wolf vor die Füße plumpste, und versuchte, über den Körper hinweg stolpernd, einer Keule auszuweichen, die von einem Wolf geschwungen wurde. Gerrit stürzte und rollte sich ächzend unter den Attacken seines Widersachers weg. Die Axt sauste direkt neben seinem Kopf in den Boden.
    Anna kam ihm zur Hilfe und stieß mit lautem Schrei und ihrem Dolch zu, traf aber nur den Arm des Riesen. Blut spritzte ihr ins Gesicht. Der schon mehrfach verwundete Wolf drehte sich mit wütendem Knurren in ihre Richtung, und sie stürzte sich kopfüber ins Gebüsch. Als er nachsetzen wollte, rammte Adrian ihm sein Schwert in den Rücken.
    Erik und Holly schlugen und stießen fast zeitgleich auf den letzten Wolf ein. Der ging jaulend zu Boden, und Adrians Schwert traf seine Brust. Das Heulen verstummte abrupt.
    »Sind sie tot?«, fragte Anna atemlos und kam zwischen dicken Riesenblättern wieder zum Vorschein.
    »Ja«, brachte Erik matt heraus.
    Keuchend und bebend standen sie beisammen.
    »Alle in Ordnung?«, fragte Adrian, auch noch ziemlich kurzatmig.
    Anna scheuerte mit beiden Händen in ihrem blutverschmierten Gesicht herum. »Aber, ja! Ich fühl mich so toll, ich

Weitere Kostenlose Bücher