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Die Suche nach dem Wind

Die Suche nach dem Wind

Titel: Die Suche nach dem Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Sie machen Duncan nervös.«
    »Ich mach Duncan nervös?«, kreischte sie aufgebracht. »Ich mache irgendjemanden hier nervös? In einer Stunde sind wir vielleicht alle tot, aber das ist natürlich kein Grund, nervös zu werden. Wollen Sie sich nicht endlich irgendwie vorbereiten?«
    Er blinzelte und fragte zurück: »Wie denn? Meinen Sie, wir sollten Dehnübungen machen?« Auf ihr empörtes Schnauben hin fügte er an: »Erma, diese Begegnung war doch unvermeidbar. Wir haben sie erwartet, sogar erhofft, und jetzt ist es eben so weit.«
    Erma sah ihn nur voller Angst an. Ihre Augen wurden feucht, und sie rubbelte ihre Oberarme.
    Duncan schüttelte trübe den Kopf. »Was ist mit den Kindern?«
    »Die holen wir hinterher ab.«
    »Jetzt tu nicht wieder so lässig! Karons Kampfzauber sind den unseren weit überlegen und sein Schutz ist kaum zu durchbrechen. Dir ist sicher geläufig, dass er im Gegensatz zu uns mehrere Zauber gleichzeitig halten kann?«
    Sein Kollege nickte. »Dann müssen wir ihn dazu bringen, auf seine Magie zu verzichten.«
    »Ach, und wie das?«, schnaubte der ältere Ringlord. »Meinst du, es reicht, wenn wir ihn darum bitten, so im Zeichen der Fairness?«
    »Ich mach das. Mir fällt schon was ein. Mich wird er höchstwahrscheinlich lebend haben wollen. Sonst hätte er dieses Treffen nicht vorgeschlagen. Ich ...«
    Bevor er fortfahren konnte, unterbrach Erma ihn erstaunt: »Was bringt Sie denn darauf, dass er Sie lebend will?«
    Sein Blick ruhte weiter auf Duncan. »Ich bin sein Sohn. Ich nehme an, er wird versuchen, mich kennen zu lernen. Also ... «
    »Waaas?«, unterbrach sie ihn erneut und verschluckte sich fast. »Und das haben Sie mir die ganze Zeit über verheimlicht?«
    »Meine Güte, Erma, Sie haben es doch überlebt.« Seine Stimme klang hörbar gereizt.
    »Sie sind der Sohn des Schwarzmagiers?«
    »Ich habe nicht darum gebeten«, schnaubte Aeneas zurück und sah sie endlich an. Seine blauen Augen funkelten. »Mir ist bisher leider nichts eingefallen, was ich dagegen hätte unternehmen können. Es ist ganz einfach so. Wollen sie jetzt in einen anderen Raum gehen oder doch den Planeten verlassen? Nur zu! Ich ...«
    Erma unterbrach ihn ärgerlich: »Seien Sie nicht blöd! Darum geht es gar nicht. Seit wann wissen Sie es?«
    »Meine Großmutter sagte es mir, bevor ich herkam. Können wir jetzt ...«
    »Lieber Himmel! Dann sind Sie noch gar nicht zum Überlegen gekommen«, unterbrach sie erneut. »Es steht ein Kampf bevor und Sie können unmöglich gegen Ihren Vater kämpfen.« Ihre Stimme wurde immer leiser. »Aeneas, denken Sie nach! Das können Sie nicht tun.«
    »Ach, nein? Was kann ich Ihrer Meinung nach denn tun? Soll ich mich verdrücken, oder soll ich mich ihm anschließen, damit zumindest ich überlebe?«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein. Bei allen Göttern, Duncan, sagen Sie doch etwas!« Wild knetete sie wieder ihre Hände.
    Bevor der jedoch etwas sagen konnte, kam Aeneas ihm mit ruhiger Stimme zuvor. Er hatte sich endlich wieder an seine gute Erziehung erinnert. »Könnten wir das vielleicht lassen! Die Zeit wird knapp und ich versuch es noch einmal. Also: Duncan, ich kümmere mich um Karon und du um seine Truppen. Er wird sie bestimmt in der Nähe lassen. Außerdem musst du bereit sein für den Fall, dass ich versage. Aber an so etwas Simples wie eine Falle wird er nie denken. Garantiert! Ich werde ihn schon irgendwie da rein locken.«
    Duncan sah ihn nachdenklich an. »Hast du nicht eine Kleinigkeit vergessen? Solange Karon die Kinder in seiner Gewalt hat, sind auch uns die Hände gebunden. Was willst du denn machen, wenn er dir mit ihrem Tod droht? Gerade du würdest doch nie etwas tun, was sie in irgendeiner Weise gefährden könnte. Ich habe dir schon mal gesagt, dass du zu weich bist. Daher hat Karon gegen dich leichtes Spiel.«
    »Das weiß er aber nicht, oder?«, fragte Aeneas. »Ich muss nur dafür sorgen, dass er es nicht merkt.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Himmel, Duncan! Ich weiß doch gar nicht, was er vorhat. Mir wird schon etwas einfallen, wenn es so weit ist.«
    Der ältere Ringlord nickte, kratzte sich aber gleichzeitig am Kopf. »Hoffen wir mal, dass es klappt. Doch Erma hat nicht ganz Unrecht! Glaubst du wirklich, du schaffst das? Egal was er sonst noch ist, er ist eben auch dein Vater.«
    Konnten sie nicht endlich Ruhe geben? Er fühlte sich schon elend genug und nie zuvor war es ihm so schwer gefallen, die Fassade äußerer Gelassenheit

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