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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Waffen, noch ein Schiff waren zu sehen, und als der Polizeichef sich verabschiedete, stand ihm die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben. Was für einer Fehlinformation mußten die unbekannten Eindringlinge aufgesessen sein, um sich auf eine derartig unsinnige Aktion einzulassen!
    Nachdem sie das Loch in der Mauer notdürftig abgedeckt hatten, schaltete Cherry die Holo-Illusion einer leeren Halle ab, und sie alle beluden fieberhaft die Shellback. Die Lage wurde für Imref Varter immer kritischer, und je früher die Werkstatt tatsächlich leer stand, desto besser war es für alle Beteiligten. Dann, kurz vor Morgengrauen, stieg das kleine Schiff auf und setzte seine Reise in die Außenregionen Solarias fort.

 
Kapitel 14
     
    Die Etappe, die jetzt vor ihnen lag, war die bisher längste: Nahezu anderthalb Milliarden Kilometer trennten die Saturn- und die Uranus-Schale. Als sie den Gürtel der Proto-Sonnen hinter sich ließen, stellte sich die Mannschaft der Shellback auf einen zehnwöchigen Flug durch die absolute Dunkelheit des Raums zwischen den Schalen ein.
    Ancor, auf den fürs erste keine dringlichen Aufgaben mehr warteten, setzte sich an den Schiffscomputer und rief die Informationen über die Uranus-Schale ab. Zeus, so schien es, hatte zumindest auf der Saturn-Schale das Auswanderungsprogramm wieder begonnen, aber es war unwahrscheinlich, daß der Computer-Komplex die Auswanderer lediglich eine Schale weiter nach draußen beförderte: Die Uranus-Schale litt bereits an massiver Überbevölkerung, wie ihm der Schiffscomputer bestätigte.
    URANUS-SCHALE: DURCHMESSER 17,7 MILLIARDEN KILOMETER; BEWOHNBARE FLÄCHE GESCHÄTZTE 50 TRILLIONEN QUADRATKILOMETER; GESCHÄTZTE BEVÖLKERUNG 2 QUADRILLIONEN.
    Wie konnte das menschliche Gehirn eine immense Zahl wie diese – eine Zwei gefolgt von vierundzwanzig Nullen – begreifen? Wenn man pro Sekunde einen Namen aufsagte, würde das 60 Billiarden Jahre dauern. Selbst Zeus, der Schöpfer Solanas, hatte die Kontrolle über diese unglaubliche Menschenmasse verloren. Plötzlich erschien Maq der zehnwöchige, monotone Flug, der vor ihnen lag, nicht mehr als lästige Notwendigkeit. Irgendwo dort draußen, jenseits der Schalen des Uranus, Neptun und Pluto warteten ein anderes Universum, neue Herausforderungen und hoffentlich neue Möglichkeiten auf sie.
    Einige Tage später unterbrach Sine Anura die Monotonie ihres Flugs. Wie alle übrigen an Bord langweilte sie die schwarze, eintönige Aussicht von der Beobachtungskuppel und sie hatte sich deshalb angewöhnt, hin und wieder vor den Schirmen der Orter und des Fernradars zu sitzen. Dort zeichneten sich gelegentlich die Umrisse von im Raum treibenden Objekten ab, die für gewöhnlich innerhalb weniger Sekunden von der Shellback überholt wurden. Ein Objekt, das am äußersten Rand des Radarschirms auftauchte, schien wesentlich größer als die übrigen zu sein und schien stillzustehen.
    Sie alarmierte Ancor, dessen Neugier auf der Stelle geweckt war.
    »Sine, frag Cherry, ob er uns näher an das Ding heranbringen kann, ohne daß wir zu weit von unserem Kurs abkommen. Ich will bis in Orterreichweite heran.«
    Cherry, der über die unverhoffte Abwechslung nicht gerade entzückt war, leitete widerwillig die nötigen Kurskorrekturen ein. Sobald die Orter die ersten Daten über das geheimnisvolle Objekt lieferten, begann Ancor seine Analysen. Schließlich lehnte er sich zurück.
    »Das ist doch nicht zu fassen!« sagte er.
    »Was ist daran nicht zu fassen?« erkundigte sich Sine.
    »Das Ding dort draußen ist warm und besitzt eine Atmosphäre. Anfangs hielt ich es für eine ausgerissene Käfigwelt, aber dafür ist es zu klein und zu dicht. Dann dachte ich, daß es sich um die Überreste einer ausgebrannten Proto-Sonne handelt.«
    »Und das ist es auch nicht?«
    »Wohl kaum, Sine. Auf der uns zugewandten Seite funken mindestens einhundert Sender, und wahrscheinlich gibt es auf der abgewandten Seite ebenso viele. Ihre Funksprüche sind für uns völlig unverständlich, aber sie sind eindeutig nicht natürlichen Ursprungs, dazu sind sie zu klar moduliert. Was immer das Ding da draußen auch sein mag, es leben dort Menschen.«
    »Vielleicht ist es eine Art Raumstation?«
    »Dazu ist es zu groß, es muß den halben Durchmesser einer Käfigwelt haben. Und dann ist da noch die hohe Dichte. Die Schwerkraft entspricht wahrscheinlich dem Fünffachen der solaren Norm.«
    »Wie können dort dann Menschen leben? Eine durchschnittliche Person würde

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