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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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ausleben.«
    Er redete jetzt nur noch mit Ancor. Die beiden Männer schienen eine Beziehung zueinander aufgebaut zu haben, die weit über das bisher in Worte gefaßte hinaus ging. Sine Anura und Cherry warteten darauf, das Ergebnis Ancors gründlicher Überlegung zu hören. Schließlich sagte Maq: »Sie haben uns bereits erklärt, daß eine solche Reise unmöglich ist. Wie sollen wir sie also Ihrer Meinung nach bewerkstelligen?«
    »Auf folgende Weise, Mörder Ancor. Wie ich bereits erwähnte, existierten in jeder Umlaufbahn ursprünglich eine Anzahl eigenständiger Welten, die dann in die Schalen aufgenommen wurden. Diese Welten wurden nicht vernichtet. Statt dessen ließ man sie, nachdem man ihre Umlaufbahnen sorgfältig neu ausgerichtet hatte, weiter an Ort und Stelle drehen, ähnlich wie Kugeln im Käfig eines Kugellagers.«
    »Die Käfigwelten. Was ist mit ihnen?«
    »Meine Nachforschungen deuten darauf hin, daß der Raum zwischen den Käfigwelten und den Schalen, zu denen sie gehören, einen möglichen Weg durch die Schalen darstellt.«
    »Ich habe gehört, daß ein derartiger Flug unmöglich ist.«
    »Er war unmöglich, Mörder Ancor. Es gab bisher keine Fahrzeuge, die den Verhältnissen in diesen Zwischenräumen – dem Vakuum, dem Druck und den Turbulenzen – trotzen konnten. Aber ich habe über die Jahre ein solches Fahrzeug entwickeln lassen. Es ist robust und widerstandsfähig genug, um die Umweltbedingungen in den Zwischenräumen zu überstehen. Es ist vollkommen raumtauglich und verfügt über ausreichend Energievorräte, um zum Zentrum Solarias und zurück zu fliegen. Darüber hinaus ist es für den atmosphärischen Flug tauglich, es kann auf der Stelle schweben und auf beliebigem Terrain landen. Es hat noch nie ein Fahrzeug wie dieses gegeben.«
    »Ist es auch bewaffnet?« fragte Ancor.
    »Gut genug, um einen kleinen Krieg zu führen – wenn Ihnen das genügt, Mörder Ancor.«
    »Das sollte genügen. Wenn ich das richtig sehe, sind die Gefahren, die von Menschen oder der Umwelt ausgehen, unsere geringste Sorge. Wenn Zeus auf bloße Fragen bereits paranoid reagiert, wie wird er dann erst auf eine Expedition reagieren?«
    »Die Antwort lautet, daß Sie gegen die Macht kämpfen werden, die das Solare Universum erschuf. Und weil es sich um eine Herausforderung dieser Größenordnung handelt, brauche ich einen Mann wie Sie als Leiter meiner Expedition. Und wissen Sie, warum ich die Reise als eine Herausforderung und nicht als Bedrohung bezeichne? Ich will, daß Sie, nachdem Sie zu den inneren Schalen durchgebrochen sind, Zeus ausfindig machen und ergründen, ob das alte Verhältnis zwischen ihm und der Menschheit wiederhergestellt werden kann. Was sagen Sie dazu, Mörder Ancor?«
    »Ich denke«, sagte der Löwe, »daß es für mich nur einen Grund geben könnte, an diesem wahnwitzigen Unternehmen teilzunehmen, und das ist die Chance, diesen Dialog wiederaufzunehmen. Ich bin dabei, Land-a.«
    Die Besprechung ging schließlich zu Ende, und Land-a entließ einen verängstigten und entmutigten Cherry und eine nachdenkliche Mistress Sin. Als Ancor sich ebenfalls zum Gehen anschickte, rief ihn der Mann auf Rädern zurück.
    »Einen Augenblick noch bitte, Mörder Ancor. Sie haben inzwischen bemerkt, wie gründlich ich meine Nachforschungen betreibe. Ich weiß beispielsweise mehr über Sie als Ihre gesamte Familie und alle Freunde zusammengenommen. Aber auf zwei Fragen im Zusammenhang mit Ihnen konnte ich keine Antworten finden. Die erste lautet: Warum sollte jemand Ihrer Herkunft und mit Ihrem akademischen Grad überhaupt Mitglied der Mördergilde werden? Und die zweite: Warum hat Ihre Gilde derart heftig reagiert, als man Sie ausschloß?«
    »Ihre Nachforschungen«, sagte der Löwe düster, »können nur Fakten zu Tage fördern. Die Beweggründe der Menschen kann man allenfalls erahnen.«

 
Kapitel 6
     
    »Sieh mal, Carli«, sagte Tez schließlich, »es hat keinen Sinn, weiter an mir herumzumeckern. Ich hatte es nicht darauf abgesehen, hammanitischer Bürger zu werden. Aber wir sind damit wahrscheinlich besser bedient als mit zehn Jahren Knast.«
    Carli ließ sich nicht beschwichtigen. »Wenn du diesem Spinner Cherry nicht bei seinem idiotischen Plan geholfen hättest, hätten wir nie Ärger mit der Polizei bekommen.«
    »Wir haben das schon tausendmal durchgekaut«, sagte Tez müde. »Cherry ist der Boss, oder? Ihm gehört der Laden und er bezahlt uns. Wenn er ein Gelände-Hologramm will, dann mache ich

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