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Die Suche nach der Sonne

Die Suche nach der Sonne

Titel: Die Suche nach der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Vorgänger. Zumindest einer von ihnen würde das bisher nahezu unberührte Gebiet, in dem die Shellback stand, überschütten. Maq erkannte sofort die Gefahr. Die Shellback benutzte Staustrahltriebwerke zum Start in der Atmosphäre und Flug in niedrigen Höhen. Diese Triebwerke sogen Luft ein, erhitzten sie durch das Einspritzen von Treibstoff und nutzten die überhitzten Abgase für den Antrieb. Aber ein Staustrahltriebwerk konnte nicht arbeiten, wenn der hereinströmenden Luft fein gepuderte Erde beigemischt war.
    Maq befahl Tez, die herankommenden Himmelszüge zu stoppen. Während sie so schnell wie möglich zum Schiff zurückrannten, trug er Carli und stützte den von Panik ergriffenen Cherry. Tez feuerte auf die Spitze der anrückenden Züge, und das heftige Aufflackern der Explosionen tauchte die trostlose Landschaft kurzzeitig in gleißendes Licht. Er traf zwei der gigantischen Transporter, und ihr Aufschlag ließ den Boden wie bei einem kleineren Erdbeben erzittern. Aber ihre soliden Außenhüllen und ihr Minimum an lebenswichtigen Komponenten machten sie nahezu immun gegen den chemischen Sprengstoff, den der ungeübte Tez ihnen entgegenschleuderte. Noch bevor Mag und die anderen die Shellback erreichten, schwebten die ersten Transporter direkt über dem Schiff.

 
Kapitel 12
     
    Die Shellback stieg nur langsam auf; die Triebwerke setzten immer wieder aus und ließen das Schiff beängstigend hin und her schlingern. Hinzu kam ein neuer beunruhigender Faktor: Die Transporter, aus denen der Himmelszug bestand, trennten sich und folgten nicht länger ihren vorgegebenen Kursen. Statt dessen bildeten sie über ihnen eine stählerne Decke, und einige von ihnen gingen sogar in den Sturzflug, um die Shellback zu rammen. Sie waren unvermittelt in eine direkte Konfrontation mit Zeus’ Maschinen geraten.
    Im Blitzlicht der Explosionen konnte Maq erkennen, daß die gesamte Bevölkerung der Stadt zu den Pyramiden eilte. Ihr Verhalten zeigte Maq, daß diese Bauten als Schutzräume gegen den unaufhaltsamen Gang von Zeus’ Terraforming-Programm dienten. Die Größe der Hallen im Fuß der untersuchten Pyramide bewies, daß sie lange vor der Felsebene entstanden sein mußte, denn ein Drittel des Bauwerks war bereits im Boden begraben. Wenn die Transporter nicht mehr als zehn Meter Mutterboden streuten, hatten die Stadtbewohner gute Überlebenschancen – zumindest dann, wenn sie es nicht versäumt hatten, genügend Vorräte anzulegen. Ancor wünschte ihnen Glück. Sein Vertrauen in die Fähigkeit der Menschen, widrige Umstände zu überdauern, war grenzenlos.
    Ihr eigenes Überleben war dagegen alles andere als sicher. Zu der Gefahr durch die ›selbstmörderischen‹ Sturzflüge der Transporter gesellten sich die Tonnen an Mutterboden, die sie vorsätzlich auf die Shellback herabregnen ließen. Die Triebwerke arbeiteten immer unregelmäßiger, da die Filter der Zuluftstutzen verstopft waren. Es gelang dem kleinen Schiff zwar, sich auf 50 Meter Höhe zu kämpfen, aber bald konnten sie nicht einmal mehr diese Höhe halten. Die Shellback überzog und fiel beängstigend; mehrmals schlingerte sie nur wenige Meter über dem Boden und lief Gefahr, mit einem der Felsblöcke zu kollidieren, die hier und da aus der Erde ragten.
    Irgendwie gelang es Cherry, das Schiff in der Luft zu halten, und trotz der Behinderung ließen sie nach und nach ihre riesigen stählernen Gegenspieler hinter sich. Die Transporter machten keine Anstalten, ihnen zu folgen. Voller Angst behandelte der Illusionist die Shellback weiter wie ein rohes Ei, bis die Transporter nur noch ein Flecken am Himmel hinter ihnen waren. Dann bedeutete er Maq, daß sie landen und die Filter reinigen mußten, bevor sie einen Weiterflug riskieren konnten.
    Er suchte sich eine breite Rinne zwischen zwei Felswänden als Landeplatz aus. Eine Inspektion der Triebwerke brachte zutage, daß die Lage schlimmer war als befürchtet. Ein Teil der Erde war durch die Hitze der Fehlzündungen mit den Filtern verschmolzen. Sie brauchten zehn Stunden, um die Filter abzumontieren und die Platten zu säubern. Während sie auf dem Boden festsaßen, überwachten sie abwechselnd den Radarschirm, um nicht noch einmal von Flugmaschinen überrascht zu werden. Aber abgesehen von langsamen Flugbewegungen am Horizont orteten sie nichts von Interesse. Als sie sich jedoch eine kurze Pause vor dem Wiedereinbau der Filter gönnten, schrie Sine Anura, die gerade am Radar saß, plötzlich auf.
    »Maq, da

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