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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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« , mur­mel­te Kaye.
    » Es dau­ert so lan­ge wie’s dau­ert « , wie­der­hol­te McE­wan noch ein­mal ei­gens für ihn.
    End­lich ka­men sie dazu, die Auf­nah­men ab­zu­hö­ren. Mit­ten­drin sah McE­wan auf die Uhr und be­haup­te­te, er müs­se weg. Dann er­hielt Kaye eine SMS .
    » Drin­gen­der Ter­min mit mei­ner Frau und ei­ner Fla­sche Wein « , er­klär­te er und tät­schel­te Fox’ Schul­ter. » Halt mich auf dem Lau­fen­den, ja? «
    Wäh­rend der da­rauf­fol­gen­den fünf Mi­nu­ten konn­te Fox förm­lich spü­ren, wie Nay­smith zu­neh­mend zap­pe­lig wur­de. Es war so­wie­so schon nach fünf, und so sag­te er sei­nem jun­gen Kol­le­gen, er sol­le » Lei­ne zie­hen « .
    » Si­cher? «
    Fox mach­te eine Hand­be­we­gung Rich­tung Tür, und kaum war er al­lei­ne im Büro, dach­te er, dass er Nay­smith viel­leicht für sei­ne Ar­beit mit der Ka­me­ra hät­te lo­ben sol­len. Bild und Ton wa­ren ein­wand­frei. Fox hat­te ei­nen No­tiz­block auf dem Schoß, aber ab­ge­se­hen von Spi­ra­len, Stern­chen und an­de­ren Krit­ze­lei­en war er völ­lig un­be­schrie­ben. Er dach­te an et­was, das Scho­les ge­sagt hat­te, nämlich dass die von der In­ne­ren es auf alle ab­ge­se­hen hat­ten. Car­ter war Ge­schich­te. Aus wel­chem Grund soll­te man an­neh­men, dass Scho­les und sei­ne Kol­le­gen wei­ter­hin ge­gen die Vor­schrif­ten ver­sto­ßen wür­den? Na­tür­lich wür­den sie zu­sam­men­hal­ten, fürei­nan­der ein­ste­hen, aber mög­li­cher­wei­se hat­ten sie ja was ge­lernt. Fox wuss­te, dass er bei den Er­mitt­lun­gen eben­so gut ein­fach auf Au­to­pi­lot um­schal­ten konn­te, er wür­de Fra­gen stel­len, Ant­wor­ten pro­to­kol­lie­ren und trotz­dem zu kei­ner­lei Schluss­fol­ge­rung ge­lan­gen. Viel­leicht lief es da­rauf hi­naus. Wa­rum soll­te er sich totar­bei­ten? Er hat­te das Ge­fühl, dies sei der Sub­text des ge­sam­ten Ta­ges ge­we­sen, das, was Tony Kaye die gan­ze Zeit über hat­te sa­gen wol­len. Die drei Be­am­ten wa­ren vor Ge­richt bloß­ge­stellt wor­den. Jetzt wur­de in­tern ge­gen sie er­mit­telt. War das al­les nicht schon Stra­fe ge­nug?
    In dem Pfann­ku­chen-Café hat­te Kaye Co­lin Bal­four er­wähnt. Die Ab­tei­lung für in­ter­ne Er­mitt­lun­gen hat­te ge­ra­de ge­nug ge­gen ihn vor­lie­gen ge­habt, um ihn aus dem Po­li­zei­dienst zu ent­las­sen, aber man war da­vor zu­rück­ge­schreckt, die zwei oder drei Be­am­ten, die ihn ge­deckt hat­ten, in die Sa­che mit rein­zu­zie­hen. Sie be­fan­den sich im­mer noch im Dienst; und nie hat­te es da­nach auch nur im An­satz Schwie­rig­kei­ten ge­ge­ben.
    Kei­ne Be­schwer­den.
    Fox be­nutz­te die Fern­be­die­nung, um das Auf­nah­me­ge­rät aus­zu­schal­ten. Sie be­wie­sen da­mit ein­zig und al­lein, dass sie ta­ten, was von ih­nen er­war­tet wur­de. Er be­zwei­fel­te stark, dass man im Prä­si­di­um von Fife scharf auf wei­te­re schlech­te Nach­rich­ten war; man woll­te nur gu­ten Ge­wis­sens be­haup­ten kön­nen, man sei den Hin­wei­sen des Rich­ters nach­ge­gan­gen. Scho­les, Hald­ane und Mi­cha­el­son muss­ten nur wei­ter­hin al­les ab­strei­ten. Und das be­deu­te­te, dass Tony Kaye Recht hat­te. Sie wür­den mit den an­de­ren Be­am­ten vom CID spre­chen müs­sen – wenn sie wirk­lich gründ­lich vor­ge­hen woll­ten. Und was war mit Car­ters On­kel? Soll­ten sie sich nicht auch sei­ne Ver­si­on der Ge­schich­te an­hö­ren? Fox in­te­res­sier­ten sei­ne Mo­ti­ve. Sei­ne Aus­sa­ge vor Ge­richt war knapp, aber ef­fek­tiv ge­we­sen. Sein Nef­fe habe ihn ei­nes Nach­mit­tags in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand be­sucht. Paul sei ge­schwät­zig ge­we­sen, hät­te da­von ge­spro­chen, dass sich die Po­li­zei­ar­beit seit der ak­ti­ven Zeit sei­nes On­kels ver­än­dert habe. Es lie­ße sich im­mer we­ni­ger über den kur­zen Dienst­weg re­geln, und an­geb­lich fiel auch im­mer we­ni­ger ne­ben­bei da­von ab.
    Aber ich hab ei­nen Vor­teil, den du und Dad viel­leicht nie ­hat­ten …
    Fox fiel wie­der ein, dass er schon seit ein paar Ta­gen nicht mehr mit sei­nem Va­ter ge­spro­chen hat­te. Sei­ne Schwes­ter und er be­such­ten ihn ab­wech­selnd.

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