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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Ra­dio­nach­rich­ten war die Bom­be in der Nähe des Dorfs Kip­pen hoch­ge­gan­gen. Das Navi riet ihm, die A 73 und dann die M 80 zu neh­men. Sein Herz­schlag nor­ma­li­sier­te sich all­mäh­lich wie­der, wäh­rend er im Kopf noch ein­mal sei­nen Be­such in Carst­airs durch­ging. Mac­Iver hat­te kaum et­was von sei­nem Feue­rei­fer ver­lo­ren. Viel­leicht war er kein gro­ßer Red­ner wie Fran­cis Ver­nal, aber Fox konn­te sich vor­stel­len, dass er vie­le lei­den­schaft­li­che Ar­gu­men­te pa­rat hat­te, die hit­zig aber gleich­zei­tig auch ra­ti­o­nal wirk­ten. Er konn­te sich gut vor­stel­len, wie ihm jun­ge Men­schen an den Lip­pen hin­gen. Er muss­te da­mals wie ein Mann ge­klun­gen ha­ben, der be­rech­tig­te Vor­wür­fe er­hob, auch wenn er nur we­ni­ge Ant­wor­ten hat­te – ab­ge­se­hen von Auf­leh­nung.
    Fox hielt an ei­ner Tank­stel­le, tank­te auf, aß ein Sand­wich und trank im Wa­gen sit­zend eine Fla­sche Irn-Bru. Als er wie­der auf der Stra­ße war und die ers­ten Schil­der auf­tauch­ten, die Kippen an­kün­dig­ten, fand er sich nach ei­nem Über­holmö­ver plötz­lich hin­ter ei­nem Trans­por­ter mit Sa­tel­li­ten­schüs­sel auf dem Dach wie­der. Fern­seh­teams wa­ren in ei­ner Art Kon­voi un­ter­wegs, um über den An­schlag zu be­rich­ten. Ir­gend­wann blink­te der Trans­por­ter und fuhr am Fuß ei­ner Hü­gel­ket­te in ei­nen Land­schafts­park ein. Ver­schie­de­ne Fuß­we­ge führ­ten in den Wald, und es gab ei­nen schlam­mi­gen Park­platz, der mit Strei­fen­wa­gen zu­ge­parkt war. Fox fuhr sei­nen Vol­vo an den Stra­ßen­rand und stieg aus.
    Jour­na­lis­ten spra­chen in ihre Han­dys oder mit­ei­nan­der. Uni­for­mier­te Be­am­te ver­such­ten sie da­von ab­zu­hal­ten, ein­fach drauf­los­zu­mar­schie­ren. Ver­stör­te Wan­de­rer kehr­ten zu ih­ren Ge­län­de­wa­gen zu­rück, nur um fest­zu­stel­len, dass sie zu­ge­parkt wor­den wa­ren. Fox konn­te kei­ne Spur von Jack­son ent­de­cken. Er wies sich ge­gen­über ei­nem uni­for­mier­ten Po­li­zis­ten aus und wur­de rechts in Rich­tung ei­nes der Fuß­we­ge ge­lei­tet. An ei­nem an­de­ren Tag wäre das be­stimmt ein schö­ner Spa­zier­gang ge­we­sen, auch wenn Fox dann an­de­re Schu­he be­vor­zugt hät­te. Ein paarmal rutsch­te er auf dem Laub aus, konn­te sich ge­ra­de noch fan­gen. Je tie­fer er in den Wald ge­lang­te, des­to un­heim­li­cher und stil­ler wur­de es um ihn he­rum. Schwer at­mend blieb er ste­hen und horch­te. Die Um­ge­bung er­in­ner­te ihn an den Her­mi­ta­ge-of-Braid-Park in Edin­burgh, in des­sen Nähe er auf­ge­wach­sen war. Als Kind war er mit Jude oft dort ge­we­sen, sie hat­ten Ver­ste­cken ge­spielt und Stö­cke in den schma­len, schnell­flie­ßen­den Bach ge­wor­fen. Bis Jude ir­gend­wann an­de­re Jungs in­te­res­san­ter ge­fun­den hat­te als ih­ren Bru­der.
    Er zog sein Handy aus der Ta­sche und woll­te sie an­ru­fen, um die Er­in­ne­rung mit ihr zu tei­len, doch dann zö­ger­te er. Zwei uni­for­mier­te Be­am­te tauch­ten vor ihm auf. Sie ba­ten ihn, sich er­neut aus­zu­wei­sen.
    » Ich bin kein Re­por­ter « , ver­si­cher­te er ih­nen, aber sie prüf­ten sei­nen Aus­weis trotz­dem gründ­lich. Der­je­ni­ge, der ihm die Kar­te zu­rück­gab, sah aus, als hät­te er eine Fra­ge – Was hat das mit der Ab­tei­lung für in­ter­ne Er­mitt­lun­gen zu tun? –, aber Fox war schon wei­terge­gan­gen, noch be­vor er Ge­le­gen­heit hat­te, sie tat­säch­lich zu stel­len.
    Der An­stieg war jetzt we­ni­ger steil, und Fox sah eine Lich­tung zu sei­ner Lin­ken, auf der sich meh­re­re Ge­stal­ten ver­sam­melt hat­ten. Er ging auf sie zu, nie­mand be­ach­te­te ihn. Jack­son stand mit ver­schränk­ten Ar­men da und un­ter­hielt sich mit ei­ner dun­kel­haa­ri­gen Frau. Sie trug ei­nen creme­far­be­nen Trenchc­oat, dazu grü­ne Gum­mi­stie­fel, und auch sie hat­te die Arme ver­schränkt. Fox blieb ste­hen und war­te­te, bis Jack­son ihn ent­deck­te. Die Frau dreh­te zu­erst den Kopf, ihre Au­gen ver­eng­ten sich ein we­nig, als sie ver­such­te, den Neu­an­kömm­ling ein­zu­ord­nen. Jack­son dreh­te sich um, um zu se­hen, was ihre

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