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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Som­mer­ur­laub ge­spart, jede Wo­che wur­de ein klei­ner Teil von dei­ner Lohn­tü­te da­für ab­ge­zwackt.
    Bist du zu­frie­den mit dem, was aus uns ge­wor­den ist?
    Wirst du je­mals auf­hö­ren, dir um uns Sor­gen zu ma­chen?
    Auf vie­len Fo­tos wa­ren die Ge­sich­ter von Men­schen zu se­hen, die Fox nicht kann­te, kei­ner von ih­nen leb­te noch. Fest­ge­hal­te­ne Mo­men­te, ver­blass­te Mo­men­te. Man sah den Strand, spür­te aber nicht die sal­zi­ge Hit­ze. Man konn­te noch so ein­dring­lich das Lä­cheln der Men­schen und ihre Au­gen be­trach­ten, be­kam aber nichts von ih­ren Hoff­nun­gen und Ängs­ten, Am­bi­ti­o­nen und Feh­lern mit.
    Als eine Mit­ar­bei­te­rin des Heims die Tür auf­mach­te, brauch­te Fox ei­nen Au­gen­blick, bis er sah, dass tat­säch­lich je­mand dort stand.
    » Wir soll­ten Ih­ren Va­ter ins Bett brin­gen « , sag­te sie.
    Fox nick­te zu­stim­mend. » Ich hel­fe Ih­nen « , sag­te er lei­se.
    Aber sie schüt­tel­te den Kopf. » Vor­schrif­ten « , er­klär­te sie. » Ich muss mich an die Re­geln hal­ten, sonst wer­de ich ei­nen Kopf kür­zer ge­macht. «
    » Ja, na­tür­lich « , er­wi­der­te Fox und räum­te die Fo­tos in den Kar­ton.
    Auf dem Weg nach Hau­se mach­te er an ei­nem Fish-and-Chips-La­den halt und kauf­te Hag­gis mit Bei­la­gen. Wäh­rend er auf eine fri­sche Por­ti­on Frit­ten war­te­te, stand er am Tre­sen und starr­te auf den Fern­se­her. Es lie­fen die Nach­rich­ten: Die Pres­se­kon­fe­renz hat­te statt­ge­fun­den. Blitz­licht­ge­wit­ter, Chief Const­able Ali­son Pears las eine vor­be­rei­te­te Er­klä­rung vor und nahm an­schlie­ßend Fra­gen ent­ge­gen. Sie hat­te sich die Haa­re ge­kämmt und trug die vor­ge­schrie­be­ne Uni­form. Sie sprach ru­hig und be­stimmt, ob­wohl Fox we­gen der zi­schen­den Fri­teuse kaum et­was ver­ste­hen konn­te. Dann Schnitt zum Park­platz in Kip­pen und auf den­sel­ben Re­por­ter, den Fox zu­vor ge­se­hen hat­te. » Live vor Ort « , ver­kün­de­te ein Schrift­zug auf dem Bild­schirm. Jetzt, da es dun­kel ge­wor­den war, park­ten we­ni­ger Fahr­zeu­ge dort, und kein Bel­len stör­te mehr. Der Re­por­ter hielt ei­nes je­ner flu­ffi­gen Mik­ro­pho­ne vor sich. Es fing an zu nie­seln, Re­gen­was­ser spren­kel­te das Ka­me­ra­ob­jek­tiv. Der Re­por­ter ver­such­te so­wohl in­for­miert, wie in­te­res­siert rü­ber­zu­kom­men, doch Fox spür­te die Mü­dig­keit in sei­nem star­ren Blick. An­schei­nend be­kam er eine Fra­ge ins Ohr und nick­te, be­vor er mit der An­wort be­gann. Ein ver­schwom­me­nes Foto des Bom­ben­kra­ters wur­de ein­ge­blen­det. Es sah aus, wie mit ei­nem Handy auf­ge­nom­men, wahr­schein­lich von ei­nem Pas­san­ten, noch be­vor die Um­ge­bung ab­ge­sperrt wer­den konn­te. Ein zwei­tes Bild folg­te, eine Nah­auf­nah­me der Bäu­me mit den Me­tall­split­tern.
    » Ver­dammt teuf­li­sche Sa­che « , mein­te der Im­biss­be­trei­ber. In Fox’ Oh­ren klang er wie ein Pole, hät­te aber auch Bos­ni­er oder Ru­mä­ne sein kön­nen – von über­all her ei­gent­lich. Fox war nicht ge­ra­de ein Ex­per­te. An ei­nem an­de­ren Abend hät­te er ihn viel­leicht ein­fach aus Neu­gier ge­fragt.
    Aber heu­te Abend nicht.
    Wie­der zu Hause aß er auf dem Sofa und such­te den Sen­der mit der Pres­se­kon­fe­renz. Als zu­rück ins Stu­dio ge­schal­tet wur­de, hat­te der Nach­rich­ten­spre­cher Neu­ig­kei­ten.
    » Aus Po­li­zei­krei­sen wur­de be­stä­tigt, dass die Er­mitt­ler ei­ner konk­re­ten Spur fol­gen. Wir wer­den Sie über den wei­te­ren Ver­lauf un­ter­rich­ten. Jetzt zum Neu­es­ten vom Sport mit An­ge­la … «
    Fox muss­te ir­gend­wann ein­ge­schla­fen sein, weil er aus­ge­streckt auf dem Sofa auf­wach­te, die Schu­he noch an, den halb auf­ge­ges­se­nen Tel­ler auf sei­ner Brust. Das Es­sen war jetzt kalt und un­ap­pe­tit­lich. Er konn­te die Sau­ce an sei­nen Fin­gern ­rie­chen und ging in die Kü­che, um die Res­te der Mahl­zeit in den Klapp­ei­mer zu ent­sor­gen und sich die Hän­de in der Spü­le zu wa­schen. Er kehr­te mit ei­nem Be­cher Tee zum Sofa zu­rück und sah sich er­neut Chief Const­able Pears ge­gen­über. Sie hat­ten

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