Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
inne, den Blick auf Kaye gerichtet. » Seitlich am Hals. «
» Wer könnte das sein? « , fragte Fox.
Kaye fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. » Klingt nach jemandem, den ich kenne « , gestand er.
» Und nach wem? «
» Tosh Garioch « , erwiderte Kaye. » Billies Freund. «
Naysmith nickte. » Muss natürlich nicht sein – aber die Beschreibung passt zu dem, was du mir nach der Vernehmung erzählt hast. «
» Garioch ist doch der Türsteher? « , vergewisserte sich Fox. » Der für Alan Carters Firma gearbeitet hat? «
» Genau der « , bestätigte Kaye. » Große Distel auf den Hals tätowiert. Kahlrasierter Schädel. Vorbestraft. « Er wandte sich erneut Naysmith zu. » Hast du gegenüber Forrester was durchblicken lassen? «
Naysmith schüttelte den Kopf. Kaye und Fox sahen sich an.
» Entscheidungen, Entscheidungen « , meinte Kaye. » Aber unsere Alternativen gefallen mir besser, als deine, Foxy … «
Stirling.
Vor dem Polizeipräsidium gab es Sicherheitskontrollen. Bewaffnete Beamte sollten die Medienvertreter in Schach und nach Terrorsympathisanten und Demonstranten Ausschau halten.
Im Hauptgebäude war die Alarmstufe inzwischen auf HOCH heraufgesetzt worden. In all seinen Jahren als Polizeibeamter hatte Fox so etwas noch nicht erlebt. Es war die höchste Stufe.
Fox hatte über eine halbe Stunde am Empfang gesessen. Um ihn herum befanden sich alle in heller Aufregung. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass dies normalerweise nicht der Fall war. Irgendwo nicht weit von ihm entfernt wurden drei Verdächtige vernommen. Draußen auf der Hauptstraße hatten Fernsehteams ihre Zelte aufgeschlagen. Printjournalisten drängten sich in ihren Autos zusammen. Boten waren ausgesandt worden, die mit Pies und Fleischpasteten, heißen Getränken und Chipstüten wiederkamen. Auf dem Weg ins Gebäude hatte Fox den Nachrichtenreporter vom Vortag entdeckt. Er wirkte gleichermaßen erschöpft und aufgedreht und rieb die Hände aneinander, um sich warm zu halten. Über seiner Schulter hing ein noch nicht benötigter Ohrstecker. Zwei uniformierte Beamte mit Polizeihelmen und Schutzwesten waren an der Einfahrt zum Parkplatz in Stellung gegangen und wurden von Kameraleuten gefilmt, die gerade nichts Interessanteres vor ihre Objektive bekamen.
Fox hatte sich mit einer klaren und unmissverständlichen Bitte an die Frau am Empfang gewandt. » Ich muss Chief Constable Pears sprechen. Mein Name ist Fox. Professional Standards Unit, Lothian and Borders Police. « Die Frau hatte seinen Dienstausweis gründlich studiert.
» Vielleicht können Sie sich vorstellen, dass sie gerade sehr viel zu tun hat? « , hatte sie mit einer gehörigen Portion Sarkasmus in der Stimme gefragt.
» Geht uns das nicht allen so? « , hatte er entgegnet. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht sagte ihm, dass er sich gerade keine neue Freundin gemacht hatte.
» Nehmen Sie Platz, Inspector. «
» Danke. «
Nach fünf Minuten war er erneut an den Tresen getreten, nur um mitgeteilt zu bekommen, dass es ihr noch nicht gelungen war, »zur Chefin« durchzukommen.
Weitere zehn Minuten später: dasselbe.
Er hatte sich solange mit seinem Handy beschäftigt: SMS und E-Mails gecheckt, alte Nachrichten gelöscht und das Treiben um sich herum beobachtet.
Nach zwanzig Minuten: ein Kopfschütteln von der Kollegin am Empfang.
Und nach noch einer halben Stunde wieder.
Dann waren die Journalisten hereingelassen worden, mit Kamerateams im Schlepptau. Sie bekamen Besucherausweise ausgestellt und wurden zur Pressekonferenz geleitet. Fox stellte sich mit ihnen in die Schlange. Die Beamtin an der Rezeption sah ihn fragend an.
» Ich dachte, damit
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