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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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da ge­nau mach­ten. Die bei­den Toi­let­ten­ka­bi­nen wa­ren stän­dig be­setzt, eben­so be­fan­den sich die Snack­au­to­ma­ten per­ma­nent in Be­trieb. Ein jun­ger Mann woll­te ei­nen da­von zwin­gen, eine ganz be­stimm­te Zehnpencemün­ze an­zu­neh­men. Je­des Mal, wenn sie wie­der aus­ge­spuckt wur­de, ver­such­te er es er­neut, nach­dem er die Mün­ze ak­ri­bisch auf sicht­ba­re Ma­cken ab­ge­sucht hat­te. Ir­gend­wann ging Fox zu ihm und gab ihm eine an­de­re Zehnpencemün­ze. Da­mit funk­ti­o­nier­te es, doch der jun­ge Mann wirk­te des­halb kaum glück­li­cher.
    » Gern ge­sche­hen « , sag­te Fox und kehr­te zu sei­nem Platz zu­rück.
    Ei­nem Mit­ar­bei­ter schien die Auf­ga­be zu­zu­kom­men, den Müll­ei­mer zu lee­ren und die he­rum­lie­gen­den Zei­tun­gen weg­zu­räu­men. Der Müll­sack war nicht ein­mal halb­voll, als er ei­nen fri­schen ein­leg­te. Zehn Mi­nu­ten spä­ter kam er schon wie­der, um zu se­hen, wie voll der neue Sack war, und stell­te den Ei­mer auf die an­de­re Sei­te des Raums. Fox ver­kniff sich die Fra­ge, wa­rum. Im Fern­se­hen er­klär­te ein Mann ei­nem an­de­ren, wie we­nig das klei­ne Schmuck­stück wert war. Dann wur­de es auf ei­ner Auk­ti­on an­ge­bo­ten und nicht ver­kauft. Ob es sich wohl um ein Erb­stück han­del­te, frag­te sich Fox. Als es der ur­sprüng­li­che Ei­gen­tü­mer ge­kauft hat­te, hat­te er da ge­ahnt, dass es ei­nes Ta­ges in ei­ner Fern­seh­sen­dung ge­zeigt – und für den spä­te­ren Ei­gen­tü­mer zu ei­ner her­ben Ent­täu­schung wer­den wür­de?
    Die war­ten­de Rau­che­rin kam nach ei­ner wei­te­ren Zi­ga­ret­ten­pau­se wie­der rein, ihr tro­cke­ner Hus­ten kün­dig­te ihre Rück­kehr an. Dann öff­ne­ten sich er­neut die Tü­ren, als die Frau mit dem ban­da­gier­ten Arm da­ran vor­beiging. Fox dreh­te sich auf sei­nem Platz zu ihr um.
    » Wür­den Sie ver­dammt noch mal da­mit auf­hö­ren? « , schrie er. Sie wirk­te über­rascht. Eben­so die Frau an der Re­zep­ti­on, die war­nend die Stirn in Fal­ten leg­te. Zum Zei­chen, dass er sich ge­schla­gen gab, hob Fox eine Hand und starr­te wie­der an die De­cke. Nicht nur die Sa­che mit sei­nem Dad setz­te ihm zu, das wur­de ihm jetzt klar , son­dern auch al­les an­de­re. Fra­gen wir­bel­ten in sei­nem Kopf he­rum; Fi­gu­ren, de­ren Le­ben sich plötz­lich mit sei­nem ei­ge­nen ver­knüpf­ten; der feh­len­de Schlaf; das Ge­fühl ab­so­lu­ter und elen­der Sinn­lo­sig­keit …
    Und dann kam eine SMS . Sie stamm­te von ei­ner Num­mer, die er nicht er­kann­te, und als er die Nach­richt öff­ne­te, sah er eine Ad­res­se und eine Uhr­zeit: 19 . 15 Uhr.
    Fox gab die Ad­res­se in die ge­o­gra­fi­sche Such­funk­ti­on sei­nes Han­dys ein. Die Uni­ver­si­tät Stir­ling be­fand sich in der Nähe. Fox ver­mu­te­te, dass es sich um eine Ein­la­dung zu Ali­son Pears nach Hau­se han­del­te. Er be­schloss, lie­ber nicht zu ant­wor­ten, aber er über­trug die Num­mer in sein Ad­ress­buch, um sie künf­tig zur Hand zu ha­ben.
    Und um über­haupt et­was zu tun.
    Nach knapp ei­ner Stun­de bat er die Frau am Emp­fang um ei­nen Zwi­schen­be­richt und be­kam mit­ge­teilt, dass sich sein Va­ter jetzt auf der Sta­ti­on be­fand.
    » Dort ent­lang « , er­klär­te sie und zeig­te auf eine Tür. Fox nick­te zum Dank und folg­te den Schil­dern an der Wand. Ir­gend­wann kam er an ein Schwes­tern­zim­mer. Of­fen­bar war sein Va­ter ge­ra­de erst vor we­ni­gen Mi­nu­ten hier ein­ge­trof­fen. Mit­ar­bei­te­rin­nen wu­sel­ten im­mer noch um sein Bett he­rum. Eine Ma­schi­ne über­wach­te sei­nen Herz­schlag. Ein gleich­mä­ßi­ges Pie­pen war zu hö­ren, das mit den an­de­ren Ma­schi­nen rings­um ei­nen Rhyth­mus er­gab.
    » Wie geht es ihm? « , frag­te Fox.
    » Der Arzt kommt gleich. «
    » Aber geht’s ihm so weit gut? «
    » Spre­chen Sie mit dem Arzt. «
    Fox be­kam ei­nen Stuhl hin­ge­stellt. Sein Va­ter hat­te die Au­gen ge­schlos­sen, eine durch­sich­ti­ge Sau­er­stoff­mas­ke be­deck­te die un­te­re Ge­sichts­hälf­te. Fox woll­te sei­nem Va­ter die Hand drü­cken, aber er sah, dass an ei­nem der Fin­ger eine mit der Ma­schi­ne ver­bun­de­ne

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