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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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in­dem er sich mit ei­nem Pfef­fer­minz­tee im Café be­gnüg­te, wo er ei­nen gu­ten Aus­blick auf den Hü­gel und das Denk­mal oben hat­te. Wall­ace galt als Pat­ri­ot: Konn­te man das­sel­be auch über Fran­cis Ver­nal sa­gen? Wa­ren sei­ne Hal­tung und sei­ne ­Ta­ten le­gi­tim ge­we­sen – die­ser Be­griff, über den Mac­Iver hat­te dis­ku­tie­ren wol­len? Und was wür­den bei­de von dem Schott­land hal­ten, in dem Fox heu­te leb­te: War es noch das­sel­be Land, für das sie ge­kämpft und ihr Le­ben ge­las­sen hat­ten? Im ­La­den ne­ben dem In­fo­tre­sen stand Kund­schaft. Die ­bei­den Be­su­cher dis­ku­tier­ten, ob sie Strand­tü­cher kau­fen soll­ten, die wie Kilts aus­sa­hen. Ihr Schott­land war wahr­schein­lich ein ro­man­ti­sches, mit Tä­lern und Bur­gen, Sin­gle Malt Whis­ky aus Spey­side und Volks­tän­zen. Es gab auch noch an­de­re Schott­lands, wenn man sich die Mühe mach­te, sie zu ent­de­cken, und heut­zu­ta­ge schau­ten oh­ne­hin vie­le Men­schen lie­ber nach vor­ne an­statt sehn­suchts­voll auf die Na­ti­on, die sie hin­ter sich ge­las­sen hat­ten. Im­mer mehr Gäs­te nah­men an den Ti­schen um ihn he­rum Platz. Er schenk­te sich kei­ne zwei­te Tas­se aus dem Känn­chen ein. Als er zu sei­nem Wa­gen zu­rück­kehr­te, klin­gel­te sein Handy. Aber es war nicht Ali­son Pears.
    » Mr Fox? Hier ist die Schwes­ter vom Lau­der Lod­ge. Ich fürch­te, Ih­rem Va­ter geht’s nicht gut … «
    Wie be­nom­men fuhr er nach Edin­burgh zu­rück. Erst als er das Kran­ken­haus er­reich­te, merk­te er, dass auf der ge­sam­ten Fahrt das Ra­dio ein­ge­schal­tet ge­we­sen war. Er konn­te sich nicht er­in­nern, ir­gend­was ge­hört zu ha­ben. Die Schwes­ter hat­te ihm ge­ra­ten, es zu­nächst in der Not­auf­nah­me zu ver­su­chen. Mitch war in sei­nem Zim­mer auf dem Bo­den lie­gend ge­fun­den wor­den.
    » Mög­li­cher­wei­se ist er bloß ge­stürzt « , hat­te sie Fox er­klärt, ihre Stim­me ließ aber ver­mu­ten, dass sie ih­ren ei­ge­nen Wor­ten nicht glaub­te.
    » War er bei Be­wusst­sein? «
    » Nein … «
    Fox park­te auf ei­ner dop­pel­t durch­ge­zo­ge­nen Li­nie im An­fahrts­be­reich der Kran­ken­wa­gen und ging hi­nein. Am Emp­fang stand be­reits ein Be­su­cher, also war­te­te er, bis er an die Rei­he kam. Im War­te­raum sa­ßen nur zwei oder drei Per­so­nen. Sie starr­ten auf ei­nen Fern­se­her in der Ecke. Die Re­zep­ti­oni­stin schien es nicht ei­lig zu ha­ben, wes­halb Fox an ihr vor­bei­ging und die Sta­ti­on be­trat. Nie­mand hielt ihn auf oder frag­te ihn, was er woll­te. Pa­ti­en­ten la­gen au f T ra­gen, ei­ni­ge in mit Vor­hän­gen ab­ge­trenn­ten Ni­schen. Fox mach­te die Run­de durch den Raum. Eine Mit­ar­bei­te­rin saß an ei­nem Com­pu­ter. Er frag­te sie, wo er Mitc­hell Fox fin­den kön­ne.
    » Er wur­de vor ei­ner Stun­de her­ge­bracht « , er­klär­te er, » aus dem Lau­der-Lod­ge-Al­ten­heim. «
    » Dann ist er viel­leicht noch gar nicht im Sys­tem. « Sie ging an eine Ta­fel und stu­dier­te sie. Dann frag­te sie eine an­de­re Mit­ar­bei­te­rin, die nick­te und auf Fox zu­ging.
    » Sind Sie mit ihm ver­wandt? «
    » Ich bin der Sohn. «
    » Mr Fox wird ge­ra­de ge­röntgt. Da­nach kommt er di­rekt auf die Sta­ti­on. «
    » Wie geht es ihm? «
    » Wir wis­sen bald mehr. Da hin­ten ist ein War­te­rau… «
    » Kann ich zu ihm? «
    » Das wird man Ih­nen am Emp­fang sa­gen kön­nen. «
    Sie wies Fox den Weg zu­rück zum Emp­fang. Als er dort an­kam, war die Schlan­ge ver­schwun­den, er gab sei­nen Na­men an und wur­de ge­be­ten, Platz zu neh­men. Er mach­te es sich so gut es ging auf dem har­ten Plas­tik­stuhl be­quem und starr­te an die De­cke. Nie­mand sah mehr fern; alle wa­ren da­mit be­schäf­tigt, auf die Dis­plays ih­rer Han­dys zu star­ren. Eine Frau mit ei­nem ban­da­gier­ten Arm ging he­rum. Im­mer wenn sie sich der Tür nä­her­te, öff­ne­te sich diese au­to­ma­tisch, und von drau­ßen weh­te ein kal­ter Wind he­rein. Die Frau schien Ge­fal­len an dem Vor­gang zu fin­den. In der Nähe stand ein Schrank, der im­mer wie­der von den Mit­ar­bei­tern auf- und wie­der zu­ge­schlos­sen wur­de. Fox konn­te nicht se­hen, was sie

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