Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

hast du doch si­cher noch Win­deln ge­tra­gen « , neck­te Pears sei­nen Schwa­ger.
    » Nicht ganz – ich war auf der High­school. Ei­ner un­se­rer Leh­rer war im Vor­stand der SNP . «
    » Und du hast dich in­dokt­ri­nie­ren las­sen? « , frag­te Pears nach ei­nem wei­te­ren Schluck Whis­ky.
    Wat­son re­a­gier­te all­mäh­lich ge­reizt. » Wo du po­li­tisch stehst, wis­sen wir ja, Ste­phen. «
    » Ich nicht « , wi­der­sprach Fox.
    Wat­son sah ihn an. » Dann ra­ten Sie mal. Ich habe so­gar was von ei­nem Rit­ter­schlag rau­nen hö­ren, jetzt wo die To­ries un­ten im Sü­den wie­der an der Macht sind. Came­ron hievt sie alle ins Ober­haus, als gäb’s kein Mor­gen mehr. «
    Pears lach­te und schüt­tel­te den Kopf, wirk­te da­bei aber sehr zu­frie­den. » Ich wet­te fünf­zig Pfund, dass dein Chef ir­gend­wann auch da lan­det – viel­leicht wenn er bei der nächs­ten Wahl eine Schlap­pe kas­siert. «
    » Das wird nicht pas­sie­ren. «
    » Bei dem Vor­sprung, den La­bour hat? «
    » Wir neh­men den Li­be­ra­len die Wäh­ler­stim­men ab – die has­sen euch für das, was ihr in West­min­ster aus ih­rer Par­tei ge­macht habt. «
    Pears schien da­rü­ber nach­zu­den­ken, dann wand­te er sich an Fox. » Was ist Ihre Mei­nung dazu, In­spec­tor? In­te­res­sie­ren Sie sich für Po­li­tik? «
    » Ich ver­su­che mich mög­lichst aus der Schuss­li­nie zu hal­ten, Sir. «
    » Dann be­kom­men Sie auch kei­ne Quer­schlä­ger ab « , ge­stand ihm Pears zu. » Aber jetzt ha­ben Sie mein In­te­res­se ge­weckt – was ha­ben Er­trun­ke­ne und Ak­ti­vis­ten mit mei­ner Frau zu tun? «
    » Als Mr Ver­nal starb, war sie Stu­den­tin in St. An­drews. Es gibt die The­o­rie, dass sie ihn ge­kannt hat. «
    » St. An­drews? « Wat­son schüt­tel­te den Kopf. » Zwei Jah­re Aber­deen, dann hat sie den Kram hin­ge­schmis­sen und ist zur Po­li­zei ge­gan­gen. «
    Pears nick­te. » Da hat Ih­nen je­mand ei­nen Bä­ren auf­ge­bun­den, In­spec­tor. «
    Nach­dem er eine Num­mer ein­ge­ge­ben hat­te, hielt Wat­son sein Handy ans Ohr.
    » Rory? « , frag­te er. » Um wie viel Uhr wer­de ich ab­ge­holt? « Er lausch­te, sah auf die Uhr. » Gut « , sag­te er und be­en­de­te das Ge­spräch.
    » Stän­dig was um die Oh­ren « , sag­te Pears mit ge­spiel­tem Mit­ge­fühl. » Und be­zah­len müs­sen das der In­spec­tor und ich. «
    » Ich bin je­den Penny wert « , mur­mel­te Wat­son. Er sah zur Trep­pe. » Kommt sie heu­te noch mal run­ter? Viel­leicht soll­te ich hoch­ge­hen … «
    » Trink aus, Mann. « Sehr zu sei­nem ei­ge­nen Er­stau­nen stell­te Pears fest, dass er sein Glas schon wie­der ge­leert hat­te. Er stand auf, und die­ses Mal woll­te auch Fox nach­ge­schenkt ­ha­ben.
    » Nur noch ei­nen « , be­haup­te­te Pears, » dann ist es gut für heu­te. «
    Wat­son schürz­te die Lip­pen, wo­mit er Fox ver­riet, dass die Sa­che mög­li­cher­wei­se auch an­ders aus­ge­hen könn­te.
    Von oben ver­nahm man das Ge­räusch ei­ner sich schlie­ßen­den Tür. Ali­son Pears klang ver­är­gert, als sie mit dem Te­le­fon in der Hand die Trep­pe her­un­ter­kam.
    » Kann man die denn wirk­lich kei­ne Mi­nu­te al­lei­ne las­sen? « , be­schwer­te sie sich. Dann an Fox ge­wandt: » Hal­lo. «
    » Der In­spec­tor hat uns er­zählt, wo­ran er ar­bei­tet « , sag­te Pears und reich­te ihr ei­nen Gin To­nic. » Al­les sehr mys­te­ri­ös, aber lei­der hat er die Fahrt hier­her um­sonst auf sich ge­nom­men – er hat dich mit ei­ner Stu­den­tin in St. An­drews ver­wech­selt … «
    Chief Const­able Pears pros­te­te mit ih­rem Ge­tränk in den Raum, nahm ei­nen Schluck und at­me­te da­nach er­leich­tert aus.
    » Bes­ser? « , frag­te ihr Mann.
    » Bes­ser « , be­stä­tig­te sie. Dann an Fox ge­wandt: » Las­sen Sie uns in mein Ar­beits­zim­mer ge­hen und die Sa­che auf­klären. «
    Ihr Bru­der stand auf. » Ich muss dich vor­her kurz spre­chen, Ali – wenn mein Chef fragt, was kann ich ihm über die ver­fluch­ten Spreng­stoff­at­ten­tä­ter sa­gen? «
    » Bis jetzt weist nichts da­rauf hin, dass kei­ne An­kla­ge er­ho­ben wird « , sag­te sie, nach­dem sie ei­nen Au­gen­blick nach­ge­dacht hat­te. » Das Haus, das sie ge­mie­tet hat­ten, ist