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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ab­ge­setzt hat­te, fuhr Fox wei­ter zur Po­li­zei­wa­che. Re­gen klatsch­te ge­gen die Wind­schutz­schei­be. Er stell­te die Schei­ben­wi­scher an. Die Trop­fen wa­ren rie­sig und klan­gen wie Feu­er­pras­seln. Er dach­te wie­der an den Tag in Alan Car­ters Cot­ta­ge, als sie sich bei­de am Ka­min ge­gen­überge­ses­sen hat­ten mit Tee und ei­nem ­al­ten Hund, der ih­nen Ge­sell­schaft leis­te­te. Was hät­te ge­müt­li­cher und häus­li­cher sein kön­nen? Den­noch war Car­ter ein Mann, der aus dem Nichts he­raus eine Si­cher­heits­fir­ma auf­ge­baut hat­te: In Fox’ Au­gen ließ das auf eine ge­wis­se in­ne­re Här­te, wenn nicht gar Ab­ge­brüht­heit schlie­ßen. Dann war da die Aus­sa­ge sei­nes al­ten Freun­des Ted­dy Fra­ser, die Cot­tage­tür sei im­mer ab­ge­schlos­sen ge­we­sen. Wa­rum? Was hat­te der herz­li­che alte Kna­be zu fürch­ten ge­habt? Viel­leicht nichts. Viel­leicht war er nur ein klu­ger Ge­schäfts­mann ge­we­sen, der sei­ne fünf Sin­ne bei­sam­menhat­te – was so weit ging, dass er auch eine Waf­fe im Haus auf­be­wahr­te.
    So­fern es über­haupt sei­ne Waf­fe war; Ted­dy Fra­ser war da an­de­rer An­sicht. Kei­ne Spur von Ja­mie­son oder der Lo­kal­re­por­te­rin drau­ßen auf dem Park­platz. Fox ent­deck­te Tony Ka­yes Mon­deo. Pitk­eth­lys Park­platz war wie­der frei, aber sie hat­te ihn ja ge­warnt, er sol­le sich bloß nicht noch mal drauf­stel­len. Sah aus, als müss­te der Vol­vo mal wie­der auf der Stra­ße blei­ben und ei­nen Straf­zet­tel ris­kie­ren. Fran­cis Ver­nal hat­te auch ei­nen Vol­vo ge­fah­ren. Ein si­che­res, be­stän­di­ges Auto, wie sie ei­nem in der Wer­bung weisma­chen wol­len – Kaye hat­te Fox da­mit oft ge­nug auf­ge­zo­gen. An der Stel­le, wo der Un­fall pas­siert war, gab es ein paar Kur­ven und Bie­gun­gen im Stra­ßen­ver­lauf, aber nichts Dra­ma­ti­sches. Fox dach­te an die Ra­ser, die ihn in der Nähe der Ge­denk­ta­fel über­holt hat­ten. Hat­te es da­mals auch schon Joy-Ri­der ge­ge­ben? Ju­gend­li­che auf dem Land, die abends nichts Bes­se­res zu tun hat­ten? War Ver­nal von der Stra­ße ab­ge­drängt wor­den?
    Nach­dem er ge­parkt und sich nach Po­li­tes­sen um­ge­se­hen hat­te, stieg Fox aus und schloss ab. Er spür­te et­was in der Ta­sche sei­nes Man­tels: das War­tungs­heft aus Vern­als Vol­vo. Die Kan­ten wa­ren ver­gilbt und von der Feuch­tig­keit ge­wellt. Ei­ni­ge Sei­ten kleb­ten an­ei­nan­der. Hin­ten gab es Ab­schnit­te, die nach je­dem Werk­statt­be­such aus­ge­füllt wer­den soll­ten. Der An­walt hat­te sich den Wa­gen al­lem An­schein nach als Neu­wa­gen zu­ge­legt. Vor dem Un­fall hat­te er ihn drei Jah­re lang ge­fah­ren. Bei sei­nem letz­ten Be­such in der Werk­statt hat­te er acht­ein­halb­tau­send Mei­len auf dem Ta­cho ge­habt. Der Stem­pel stamm­te von ei­nem Händ­ler in der Sea­field Road in Edin­burgh, der seit­dem längst um­ge­zo­gen war. In ei­ner trans­pa­ren­ten Plas­tik­hül­le, die hin­ten im Buch be­fes­tigt war, be­fan­den sich ei­ni­ge lose Blät­ter, auf de­nen ein­ge­tra­gen war, wel­che Ar­bei­ten an dem Wa­gen ver­rich­tet und wel­che Tei­le er­setzt wor­den wa­ren. Fox schloss die Fah­rer­tür auf, warf das Bord­buch auf den Bei­fah­rer­sitz und ging auf die Sta­ti­on zu. Er hat­te den Park­platz zur Hälf­te über­quert, als sein Handy klin­gel­te. Es war Bob McE­wan.
    » Sir « , sag­te Fox.
    » Mal­colm … « McE­wans Ton­fall ließ Fox lang­sa­mer ge­hen.
    » Was hab ich jetzt ver­bro­chen? «
    » Ich hat­te Fife am Te­le­fon – den De­puty Chief. «
    » Will er uns von dem Fall ab­zie­hen? «
    » Er will Sie von dem Fall ab­zie­hen. « Fox blieb ste­hen. » Kaye und Nay­smith kön­nen die Ver­neh­mun­gen zu Ende füh­ren und den Be­richt schrei­ben. «
    » Aber, Bob … «
    » Der CID hat sich bei ihm ge­mel­det, of­fen­bar stink­sau­er auf Sie. «
    » Weil ich de­nen ge­sagt habe, wie sie ih­ren Job zu ma­chen ha­ben? «
    » Weil Sie un­ge­be­ten an ei­nem po­ten­ti­el­len Tat­ort auf­ge­taucht sind. Weil Sie, an­statt sich zu ver­drü­cken, wie Ih­nen na­he­ge­legt wur­de, Ihre Nase in An­ge­le­gen­hei­ten ge­steckt

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